Der Weg ist frei

„Wir haben also die Zuversicht, Brüder, durch das Blut Jesu in das Heiligtum einzutreten. Er hat uns den neuen und lebendigen Weg erschlossen durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch.“ (Hebräerbrief 10, 19-20)

Das Grab ist leer!

Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. (1. Korinther 15, 14)

Einen – wie immer – aufschlussreichen Artikel dazu von P. Bernward Deneke findet sich hier auf dem Blog ‚Frischer Wind‘.

Er ist auferstanden!

Tod und Leben stritten im Kampfe, wie nie einer war.
Der Fürst des Lebens erlag dem Tod;
zum Leben erstanden, triumphiert Er als König.

Ein frohes und gesegnetes Osterfest wünsche ich allen Lesern und ihren Familien!

Tod und neues Leben

Dieses Bild entwickelte sich bei mir, als ich in der Grabeskirche Zeit (mit Beichte) in der Adamskapelle unter der Kreuzigungskapelle verbrachte. Es hat mich lange nicht losgelassen.

„francophone“ oder „Der Herr kennt die Seinen“

Schon seit einigen Wochen denke ich darüber nach, mal wieder einen Tag nach Banneux zu fahren. Das superschöne Wetter hat mich motiviert, das heute endlich in die Tat umzusetzen.

Man hat dem Wallfahrtsort deutlich angemerkt, dass die ‚Saison‘ noch nicht begonnen hat. Als ich gegen 10 Uhr ankam, war noch fast alles geschlossen, und es gab nur sehr wenige Besucher. Auf der Infotafel konnte ich lesen, dass die Beichtzeiten von 10 – 12 Uhr und von 14 – 16 Uhr sein sollten. An den üblichen Beichtstühlen blieb aber alles dunkel.

Ich hatte mir fest vorgenommen, die Zeit in Banneux auch für eine Beichte zu nutzen. Zwar war es nicht im strengen Sinne ’nötig‘, aber ein paar Themen sind mir derzeit doch so präsent und ‚dran‘, dass ich die Gelegenheit schon gerne wahrnehmen wollte – und das auch lieber am Anfang des Tages als später, kurz bevor ich wieder fahre.

Aus der Not eine Tugend machend habe ich dann eben erstmal einen kleinen Spaziergang gemacht und nochmals über meine Themen nachgedacht. Doch auch kurz vor 11 Uhr war an den mir bekannten Beichtstühlen immer noch niemand zu sehen. Die Information war ebenfalls geschlossen und auch am Gesprächszimmer blieb alles dunkel und verschlossen – nur ein Hinweis war zu lesen, man solle in diesem Fall am Priesterhaus klingeln.

Ich bin nun wirklich nicht dafür bekannt, mutig irgendwo zu klingeln und etwas für mich zu wollen oder nachzufragen – schon gar nicht in einer Sprache, die nicht meine Muttersprache ist. Umso erstaunter war ich über mich selbst, dass ich geradewegs zum Haus ging, auf den Klingelknopf drückte und nach einer deutschsprachigen Beichtgelegenheit fragte.

Leider Fehlanzeige! Der Priester vor mir sprach nur französisch und der deutschsprachige Priester sollte erst am Nachmittag kommen. Es gab nur die Möglichkeit, in Französisch zu beichten (Premiere!) oder bis zum Nachmittag zu warten.

Offenbar war der akute Mutanfall noch nicht vorbei (gepaart mit einer gehörigen Portion Ungeduld): Ich habe mich entschieden, es in der Fremdsprache zu versuchen. Trotz anfänglicher Stammelei wurde es dann ein richtig gutes Beichtgespräch. Genau das, was ich brauchte und was ich in meiner jetzigen Situation hören musste. Durch die Fremdsprache war ich zudem gezwungen, die Dinge viel einfacher und deutlicher auszudrücken und nicht in verklausulierten Andeutungen. Mir war, als hätte ich ein Schmunzeln ‚von oben‘ wahrgenommen. 😉

Nach der Beichte habe ich mir einen Spaziergang gegönnt und bin dann zum Essen in ein nahegelegenes Restaurant nach Theux gefahren, wo ich mir fast eineinhalb Stunden zum Essen gegönnt habe – nur für mich allein. Dann noch ein kurzer Abstecher nach Tancrémont und wieder zurück nach Banneux zur Vorabendmesse – ebenfalls in Französisch und vom selben Priester gehalten. Die Predigt war übrigens genau so gut und gehaltvoll wie seine Einlassungen während meiner Beichte.

Insgesamt war es ein richtig guter Tag für mich. Es bleibt dabei: Banneux tut mir einfach gut! Davon habe ich ja schon einmal hier berichtet. Ich könnte sagen, ich habe heute leise aber glückliche Stunden erlebt.

Einziger Wermutstropfen: Bei der Rückkehr hier einen Parkplatz zu finden, hat fast so lange gedauert, wie die Fahrtszeit für die Strecke Köln – Banneux. 🙁

Das Land lag brach

„Da ging das Wort in Erfüllung, das der Herr durch den Mund Jeremias verkündet hatte. Das Land bekam seine Sabbate ersetzt, es lag brach während der ganzen Zeit der Verwüstung, bis siebzig Jahre voll waren.“
(2. Chr. 36, 21)

An dieser Stelle der Lesung bin ich heute hängen geblieben: Gott selbst sorgt dafür, dass das Land Ruhe bekommt. So wie beim Manna in der Wüste, ist der Bruch des Sabbats wegen des Gewinns letztlich völlig nutzlos.

Für mich ist das gerade für die Fastenzeit eine gute Erinnerung – genau wie der Satz, der mir ebenfalls dazu eingefallen ist:

„Wer sich nie Zeit nimmt für seine Gesundheit,
wird sich Zeit nehmen müssen für seine Krankheit.“
(Jörg Müller)

Unauffälliger Jahrestag

Heute vor 24 Jahren bin ich aus der kath. Kirche ausgetreten, um in eine Freikirche zu gehen. Exakt 17 Jahre später…

heute vor 7 Jahren ist die Entscheidung gefallen, mich wieder in die kath. Kirche aufnehmen zu lassn.

Mehr dazu findet sich hier…

Auch der Sperling findet ein Haus…

„Auch der Sperling findet ein Haus und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen – deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und mein König.“ (Psalm 84, 4)

Sonntagsbild, 3. Fastensonntag

Gürtellinie im freien Fall

Gestern und heute habe ich mich mit verschiedenen Leuten darüber unterhalten, dass die Sprache offenbar immer gröber und die Witze derber werden. Viele empfinden sexuelle Anspielungen nicht einmal mehr als solche. In Doku-Soaps, Talk-Shows und Casting-Shows wird der Respekt vor und die Würde von Menschen immer gnadenloser demontiert. Das, was als „unter der Gürtellinie“ angesehen wird, rutscht immer tiefer – Richtung Kniekehle (und weiter).

Alles, um den Voyeurismus (und vielleicht auch die Schadenfreude) zu befriedigen? Ich weiß es nicht, und ich verstehe es auch nicht. Ich weiß nur, dass es mich gerade hochgradig nervt.

Alles nur Spaß? Unser Fazit im gestrigen Gespräch war jedenfalls: Die Schnittmenge zwischen Spaß und Freude ist erschreckend klein.

Da wünschte ich mir, dass der Text der heutigen Lesung (im außerordentlichen Ritus) wieder neue Aufmerksamkeit bekäme:

„Von Unzucht aber und Schamlosigkeit jeder Art oder von Habgier soll bei euch, wie es sich für Heilige gehört, nicht einmal die Rede sein. Auch Sittenlosigkeit und albernes oder zweideutiges Geschwätz schickt sich nicht für euch, sondern Dankbarkeit.“ (Epheser 5, 3+4)

Assoziationen zum Sonntagsevangelium: Verklärung

„In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein…“

An diesem Satz des heutigen Tagesevangeliums bin ich heute hängen geblieben und habe über völlig untheologische Assoziationen nachgedacht:

Mit den drei Namen verbinde ich sehr stark verschiedene Bereiche in der Kirche:

  1. Petrus: Mit ihm verbinde ich natürlich das Petrusamt – explizit das Lehramt und die Leitungsgewalt.
  2. Jakobus: Da denke ich zuerst an den Jakobusbrief mit seiner Betonung der Werke und an die Fürsorge z.B. für die Kranken.
  3. Johannes: Mit diesem Namen assoziiere ich den Bereich der Mystik und die Betonung der Liebe.

Und allen Dreien wird gesagt:

„Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.“

In den Diskussionen und bei den unterschiedlichen Schwerpunkten einzelner kirchlicher Gruppen wäre es sicher hilfreich, wenn dieser Gedanke im Bewusstsein bliebe: Alles nährt sich aus dem Wort und der Kraft Gottes, die hier bei der Verklärung in die Welt hinein scheint. Das gilt sowohl für Lehramt, Leitungsgewalt, gute Werke, Fürsorge für Andere, als auch für die Liebe und die Mystik. Schade, dass so Vieles an kirchlicher Aktivität oft losgelöst zu sein scheint vom „…auf ihn sollt ihr hören“.

Beschirmt!

Aus den Texten der heutigen Messe (im außerordentlichen Ritus):

Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn: «Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertraue.»
Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers und aus allem Verderben. Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, Schild und Schutz ist dir seine Treue.

(Psalm 91, 1-4)

Bändelhilfe

Anastasis gibt Unterstützung zum „Stundengebet für Anfänger und Fortgebändelte“ im neuen „Bändelblog“. Ich hab’s gleich mal in die Blogroll aufgenommen.

Vielen Dank für die Unterstützung – vor allem jetzt in der Fastenzeit. Ich werde ganz sicher darauf zurück kommen!

Vom Versuch, Karneval zu entfliehen

Eigentlich wollte ich den „jecken Tagen“ ja möglichst entfliehen. Deshalb habe ich mich übers Wochenende ins Franziskanerkloster verdrückt.

Das Ergebnis:

  • Freitag- und Sonntagabend habe ich mir Karnevalssitzungen im Fernsehen mit angeschaut.
  • Ab Sonntag war das Refektorium mit Schlangen aus Krepp geschmückt und der Tisch mit diverser karnevalistischer Deko.
  • Zum Sonntagsfrühstück gab es Musik aus der Konserve
  • Und um die klösterlichere Karnevalsfeier bin ich gerade noch herum gekommen.

So viel zum Versuch, dem Karneval zu entkommen! 😉

Beschenkt und ermutigt

In den nächsten Wochen werde ich mich mit ein paar persönlichen Dingen intensiv auseinander setzen müssen. Ich vermute und erwarte, dass das nicht ganz einfach wird.

Und da habe ich mich heute erstmal über die wunderbare Musik während der Messe gefreut. Hin und wieder fungiert dort eine Frau mit Ihren Töchtern als Choralschola, die wirklich sehr gut singt. Das öffnet mir jedesmal das Herz!

Zusätzlich haben mir die Texte aus der heutigen Messe – außerordentlicher Ritus – ziemlich genau in das hinein gesprochen, was mich gerade beschäftigt:

Kirchengebet:

Gott, du weißt, dass wir inmitten so großer Gefahren mit unserer menschlichen Gebrechlichkeit uns nicht aufrecht halten können: so gib uns Gesundheit an Leib und Seele, damit wir mit deinem Beistand überwinden, was wir für unsere Sünden leiden.

Evangelium: Stillung des Sturms

Er stieg in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, sodass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Jesus aber schlief. Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See und es trat völlige Stille ein. Die Leute aber staunten und sagten: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen? (Matthäusevangelium 8, 23-27)

Gemeinsam mit der gestrigen Erinnerung an Gottes Unterstützung in der Firmung ist das für mich ein tröstlicher Auftakt für die vor mir liegende Zeit.

Und dazu noch die Herrnhuter Losung von heute:

Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts. (Psalm 121, 5-6)

Heute vor fünf Jahren…

… fand meine Firmung statt – „sub conditione“, weil die Firmung im Alter von 12 Jahren ziemlich sicher ungültig war.

Das Ganze verlief in einem eher ungewöhnlichen Ramen: In Schellenberg (Liechtenstein), im außerordentlichen Ritus, in der Privatkapelle von Erzbischof Haas, mit anschließender Messe – mit insgesamt 4 Leuten als Choralamt.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

(Der Priester, der mich vorbereitet hatte, war mit dabei und fungierte in Personalunion als Ministrant, Choralschola und Fotograph 🙂 )