Früh übt sich … »Lasset die Kinder zu mir kommen«

Sogenannte Reformer werden nicht müde zu behaupten, die gewachsene Liturgie verstünde niemand mehr. Sie müsse daher in die Sprache der Menschen von heute übersetzt werden und – unverständliche, traditionelle – Riten müssten aus ihr verschwinden.

Solchen Menschen würde ich ja gerne diese beiden Videos zeigen, die ich in letzter Zeit auf Facebook entdeckt habe. Offenbar haben diese beiden Kleinkinder einen direkteren und vertrauteren Zugang zur Liturgie als manch studierter Theologe.

»Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.« (Lk 8, 16)


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»Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart.« (Mt 11, 25)


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» Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen (Psalm 8,3): „Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet“?« (Mt 21, 15-16)

Adventsgedanken … aus der Armenisch Apostolischen Kirche

Nachdenkenswertes auch für unseren Advent – vom Primas der Armenischen Kirche in Deutschland:

Direktlink: https://fb.watch/5mDoU0FsyM

Ökumenische Grüße an die armenischen Schwestern und Brüder!

»Dass alle eins seien…« – Glieder am Leib

Pünktlich zu meinem Namenstag 😉 ging der Relaunch der Website der Hochkirchlichen St. Johannes-Bruderschaft online. Darin findet sich auch ein kleiner Text darüber, wie das Sein in der Bruderschaft meinen Alltag beeinflusst:

Leben in der Bruderschaft

“Nun aber sind es viele Glieder, aber der Leib ist einer. Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht.” (1. Kor. 12, 20-21)

Was wäre wenn… Weihnachtliches Aggiornamento – erweitert

Ja, was wäre, wenn Weihnachten heute stattgefunden hätte?

Einige Netzfunde dazu – humorvoll und nachdenklich (ein erweiterter Beitrag aus 2013):

  • Wie wäre die Kommunikation und Planung wohl abgelaufen?

Aber es geht auch in die andere Richtung:

  • Ein mittelalterlicher Rudolphus

Neuer Podcast – P. Recktenwald zu Philosophie und Theologie

„Recktenwalds Essays – Essays über Philosophie und Theologie“

P. Recktenwald FSSP schreibt selbst dazu:

Dieser Podcast bietet Essays über aktuelle und überzeitliche Themen aus Philosophie und Theologie aus katholischer Sicht.

Dazu gehören kritische Analysen moderner Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft sowie Einsichten aus Glaube, Vernunft und Offenbarung, von denen ich überzeugt bin, dass sie das nötige Hintergrundwissen abgeben, um sich ein zeitgeistunabhängiges Urteil bilden zu können.

Es lohnt sich, rein zu hören!

Ökumenische Beobachtungen zur Liturgie

Der „Liturgifuchs“ – Autor eines neuen Blogs zur Liturgie – hat ein interessantes kleines Experiment gestartet. In ein und derselben Kirche hat er an einem Sonntag an fünf Hl. Messen von fünf verschiedenen Gruppierungen/Gemeinschaften teilgenommen. Auf „Liturgica – Eine Reise durch die Welt christlicher Liturgie“ lässt er den Leser an seinen Beobachtungen und Überlegungen teilhaben – und zwar aus einer ökumenischen Perspektive. Lesenswert!

Experiment in St. Clemens — Ein Tag im Leben einer Kirche

An die Mönche …

Zitat

»Ich ermahne euch, daß ihr allzeit dem göttlichen Offizium mit Eifer und Herzensreinheit beiwohnt.

Mit Eifer, d. h. indem ihr ebenso ehrerbietig als freudig vor dem Herrn stehet, nicht träge, nicht schläfrig, nicht gähnend, nicht die Stimme schonend, nicht Worte verstümmelnd oder überhüpfend, nicht mit halber Stimme etwas Weibisches herausnäselnd, sondern wie es sich gebührt, in männlichem Tone und mit männlichen Gefühlen die Worte des Heiligen Geistes aussprechend.

Mit Reinheit des Herzens, d.h. indem ihr beim Singen nur an das denkt, was ihr singt. Ihr müßt daher nicht nur eitle und müßige Gedanken ausschlagen, sondern auch sogar alle jene, mit denen sich die Beamten für die Interessen des Hauses sonst beschäftigen müssen. Solche Gedanken sind gut; nicht gut aber ist es, sich im Chor damit abzugeben; denn der Heilige Geist sieht da keineswegs wohlgefällig an, was wir nicht schulden, wenn wir vernachlässigen, ihm darzubringen, was wir schulden.«

(St. Bernard von Clairvaux, sermo 47 in Cant.)

 

Heute bei der Lektüre von Zeitschriften in der Diözesanbibliothek entdeckt.

„Wenn wir als Geschwi­ster zusam­men­kom­men, …

… Stun­den­ge­bet halten und das Her­ren­mahl feiern, so bilden wir im Kleinen (wenn auch bruch­stück­haft und unvoll­kom­men) die Eine Kirche ab. Wir stellen uns in den großen Heils­zu­sam­men­hang des Kir­chen­jah­res – Gehei­ligte Zeit! – und haben Anteil an der Heils-Wirk­lich­keit der Kirche, indem wir Gottes Wort hören, mit der Kirche beten und die Sakra­mente feiern.“

Eine Nachlese von Br. Barnabas Loevenich SJB zum Regionalkonvent West der Hochkirchlichen St. Johannes-Bruderschaft am 3. Dezember:

(Es ist übrigens durchaus nicht verboten, sich auch sonst ein bisschen auf der Seite umzuschauen. 🙂 )

Regionalkonvent im Dezember 2016 in Köln

Wider die Mauleritis

LeseempfehlungBloggerkollege Tobias macht sich Gedanken über den Unterschied zwischen berechtigter / konstruktiver Kritik und destruktiver Meckerei:

„Zu meckern gibt es immer was“

Unbedingt lesenswert, obwohl – oder gerade weil – man sich bei manchen Beispielen irgendwie ertappt fühlt …


Es gibt Leute,
die schütteln so lange den Kopf über der Suppe,
bis sie ein Haar darin finden
(Quelle leider nicht mehr präsent)

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Freiheit oder Gleichheit? Oder Gleichmacherei?

Bild: Washington Post (Facebookfund)

Bild: Washington Post (Facebookfund)

Im Land von „Liberté, Egalité, Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) haben Polizisten darauf bestanden, dass eine Frau um der guten Sitten willen – nein, nicht sich etwas überzieht, sondern – sich einigen Stoffs zu entledigen habe. Verteidigt wird dieses Vorgehen unter anderem mit der Durchsetzung der Laizität Frankreichs. Es sind also nicht Sicherheits- oder Gesundheitsaspekte, die hier angeführt werden, sondern ideologische. Der Gleichheit (oder besser ‚Gleichmacherei‘) wird der Vorzug vor der Freiheit gegeben. Sichtbares religiöses Bekenntnis soll aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden.

Die Debatte um das Burkaverbot (besser: Verbot der Vollverschleierung) hierzulande trägt ähnliche Züge. Hier geht es etwas weniger um das unerwünschte religiöse Bekenntnis, sondern eher um die Gleichberechtigung bzw. Gleichstellung der Frauen. Aber auch hier hat die ideologische Argumentation Übergewicht.

Wo eher mit Symbolen gelenkt/regiert wird als mit Argumenten, fürchtet man Symbole mehr als Tatsachen.

Ich kann absolut nachvollziehen, wenn man in einer Gesellschaft darauf bestehen will, denjenigen identifizieren zu können, mit dem man zu tun hat. Bei einem verschleierten Gesicht ist das nicht gewährleistet. Was aber z.B. gegen einen Burkini sprechen soll, falls es keine Sicherheits- oder Hygiene-Probleme gibt, erschließt sich mir überhaupt nicht. Genausowenig kann ich ein Kopftuchverbot nachvollziehen. Die viel gepriesene (und strapazierte) „offene Gesellschaft“ müsste soetwas problemlos aushalten können. Doch im Namen der Freiheit und Toleranz gibt es immer häufiger Überlegungen, Individualität einzuschränken um der äußerlichen Gleichmacherei willen.

Wo soll das denn aufhören? Sollen künftig auch Jüdinnen oder orthodoxe (und einige andere) Christinnen ihre Kopfbedeckungen ablegen müssen? Was ist mit anderen religiösen Symbolen? Muss ich befürchten, dass mein Rosenkranz, mein Kreuzanhänger etc. als Provokation gedeutet wird? Und was ist mit Odensgewändern, Priestergewändern, Verwendung von Ordensnamen …?

Wenn die „offene Gesellschaft“ ihren Namen wirklich verdienen soll, dann muss sie respektieren, dass sich Menschen aufgrund ihrer Überzeugungen selbst (freiwillig) Beschränkungen auferlegen – gleichgültig, ob sie diese für sinnvoll hält oder nicht. Beim Vegetarier klappt das doch auch!


Weitere Links:


Ähnliches Thema, anderer Hintergrund: „Emanzipiert von der Gleichmacherei“

 

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Flüchtlingsboot soll Altar werden

Der Kölner Kardinal will ein Boot, mit dem Schlepper Flüchtende nach Europa gebracht haben, als Altar für die Heilige Messe an Fronleichnam nutzen.

„… An Fronleichnam wird dieses Boot unser Altar bei der Heiligen Messe auf dem Roncalliplatz sein.“ (Kard. Woelki, zitiert im EXPRESS-Artikel)

Damit will der Kardinal Woelki auf die Flüchtlinge hinweisen, die bei dieser gefährlichen Unternehmung ihr Leben verloren haben.

Nun ist der Altar nicht einfach ein Möbel, auf dem genug Platz sein muss, um den Ritus zu vollziehen, sondern er repräsentiert Christus. Nicht umsonst gibt es deshalb (eigentlich) Vorgaben für Altäre, die auf diese Repräsentanz hinweisen. Als moralisches und/oder politisches Zeichen ist er jedenfalls nicht gedacht.

(Linktip: Mystagogische Kirchenführung – Der Altar)

Und nun soll also ein Flüchtlingsboot zum Altar werden:

„Auf einem Boot wie diesem, aus Holz, sieben Meter lang, 2,50 Meter breit, jederzeit in der Gefahr, unterzugehen – und seine Insassen mit in den Tod zu reißen…“ (EXPRESS)

Was soll uns das wohl sagen, wenn man bedenkt, dass der Altar Christus repräsentiert?


Die Zeitungs-Artikel zum Thema:

Die Anstalt – Satire offen undemokratisch

Bei einer Kabarett-Sendung habe ich selten eine so offen undemokratische und unmaskiert linkslastige Botschaft erlebt wie bei der „Anstalt“ vom 5. April:

Zitat: „Demokratie ist, wenn 4 Füchse und ein Hase abstimmen, was es zum Abendessen gibt“ – und am Ende bleibt nur noch die Linke als wählbare Partei übrig (die aber leider aus Egoismus nicht gewählt wird). *kopfschüttel*

Man mache sich selbst ein Bild:

Aschenkreuze

Außer der immer wiederkehrenden Frage „gestreut oder gemalt?“ gibt es für Experten und gute Katholiken noch einige feinere Differenzierungen – zumindest bei den gemalten Aschenkreuzen

 

Nicht ganz neu, aber gerne wieder in Erinnerung gerufen.

Das Wort ist Fleisch geworden …

… nicht Buch!


 

troesten

Facebook-Fund

Eigentlich finde ich diese Cartoon-Reihe meist ziemlich gelungen, aber mit der Bild-Aussage oben habe ich doch massive Probleme.

Schade, dass gerade kurz nach Weihnachten, wo wir die Menschwerdung Christi gefeiert haben, der Trost (und die Person) Gottes durch ein Buch repräsentiert werden – so wichtig die Bibel auch sein mag. Von meinem Empfinden her grenzt die Aussage der Zeichnung an „eingebildeten Trost“ oder Autosuggestion – genau das Gegenteil dessen also, worum es eigentlich gehen soll:

Ich selbst werde euch trösten, wie eine Mutter ihr Kind tröstet.“
(Jesaja 66, 13)

Frohe Weihnachten. Für alle

Zur Aufheiterung meiner Blogleser möchte ich hier eine geniale Zusammenstellung nicht minder genialer Beiträge von Josef Bordat weitergeben. Was wäre, wenn …

Jobo 72: „Frohe Weihnachten. Für alle“ (klick)

Nikolaus-Handbuch …

… damit nicht doch noch nur wieder ein Weihnachtsmann dabei herauskommt!

Weihnachtsmann und neuerdings Zipfelmännchenhaben haben die Nikolaustradition mittlerweile fast komplett überlagert. Dem stellt sich unter Anderem die Nikolausaktion des BDKJ entgegen.

Jüngste Arbeitshilfe ist dabei das Nikolaus-Handbuch, das erst vor einigen Wochen herausgegeben wurde. Auf 60 Seiten im A5-Format finden sich Informationen über den Heiligen und „Praxistipps für Nikolausdarsteller“ – so der Untertitel.

Nikolaus-Handbuch2

Der erste Teil widmet sich der Vorstellung der Aktion, der Darstellung einiger Bräuche und der Person des Heiligen Nikolaus. Außerdem gehen die Autoren hier der Frage nach, wie aus dem Nikolaus der Weihnachtsmann wurde. Die Artikel sind erfreulich gut lesbar und vielfältig – z.B. Gastbeiträge, ein Interview …

Der zweite, etwa gleich große, Teil gibt praktische Anleitungen, Tipps für verschiedene Gelegenheiten (Schulen, Kindergärten, Pfarrgemeinden etc.) und Formulierungsvorschläge. Hier finden sich auch Nikolauslegenden zum Weitererzählen.
Besonders gefreut hat mich das Kapitel „Richtig gekleidet – Das Nikolausgewand“, denn es geht hier nicht in erster Linie darum, dass es nett und authentisch aussieht, sondern die ‚Kleidungsstücke‘ werden in ihrer ursprünglichen liturgischen Bedeutung kurz dargestellt.

Auch die „Tipps für Unvorgesehenes beim Nikolausauftritt“ wurden nicht vergessen. Da geht es um ganz praktische Hinweise für die Vorbereitung, aber auch um den Umgang mit Pannen.

Ich habe mich sehr gefreut, dass ein solches Buch herausgegeben wurde – gemeinsam mit den begleitenden Aktionen und Schulungen zur Nikolausaktion. Wenn Bräuche und  christliche Hintergründe nicht mehr selbstverständlich sind, braucht es eben ein bisschen mehr Hilfe, sie wieder zu etablieren.


Nikolaus-Handbuch
Praxistipps für Nikolausdarsteller

Hrsg. Dr. Dominik Meiering, Stefan Lesting
Gebundene Ausgabe: 60 Seiten
Verlag: BDKJ Stadtverband Köln
ISBN: 978-3-00-050681-9

Bestellung im Buchhandel oder über www.nikolausaktion.org
Preis: 9,90 Euro (durch den Erlös wird die Nikolausaktion unterstützt)