“Dass alle eins seien…” – Lebendige Gemeinschaft

Als Reaktion auf mein Posting gestern habe ich eine Zuschrift bekommen, die ich – mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers – gerne hier weitergeben möchte, weil sie nochmals einen etwas anderen Schwerpunkt setzt:

„Gerade das Aushalten der Risse … … das ist ja so entscheidend! Man könnte auch sagen, das Hinhalten der Wunden … Aus meiner Sicht ist dies in der Ökumene viel entscheidender, als der (viel zu menschlich und weltlich gedachte) Versuch, aus eigener Kraft einen idealen kirchlichen Zustand erreichen zu wollen. Dies wird hier auf Erden, wo wir (auch in unserem Kirchesein und in unserem redlichen Bemühen) immer auch der Sünde unterworfen sind, wohl NIE gelingen. Und dennoch das im Hohepriesterlichen Gebet enthaltene Herrenwort „damit sie alle EINS seien“ ernst nehmen, unter der Trennung leiden und die Sehnsucht wach halten … darum geht es doch. Sich MITEINANDER Seiner Gnade, Seinem Willen unterstellen, Seiner Gegenwart „aussetzen“ (im zweifachen Sinn …).

Darum ist die Eucharistie so wichtig! Darum ist das Gebet so wichtig! Darum ist die Gemeinschaft (communio/koinonia) im Geist und in der Wahrheit so wichtig, und Geschwisternschaft, und das lebendige Leben und Feiern, wie es uns durch so viele Jahrhunderte hindurch vorgelebt worden ist: den Zeugen folgen, auf Ihrem Zeugnis aufbauen, dieses weiter tragen. Das alles erscheint mir ganz entscheidend. Den Beistand der Heiligen in Anspruch nehmen und sich in die Kette der Zeugen einreihen. Geht Kirche denn auch anders? Ich denke NEIN!“

Vielen Dank für die wertvolle Ergänzung!

„Dass alle eins seien…“ – Spannungen aushalten

Der Kontakt mit unterschiedlichen Strömungen und Gruppierungen im kirchlichen Raum führt hin und wieder zu einem Gefühl der Heimatlosigkeit. Eine enstprechende Bemerkung auf Facebook wurde Auslöser für eine lebhafte Diskussion, die dann allerdings schnell in die Richtung „Was ist die richtige Kirche?“ ging.

Wer an dieser Spannung leidet, gerät hin und wieder in die Versuchung, einfach einen Erfahrungsbereich abzutrennen, um sich dann stromlinienförmig in eine Gruppierung einzupassen. Auf Facebook habe ich daher Folgendes aus meiner eigenen Sicht geschrieben:

„Ich bewege mich zwischen CE und Petrusbruderschaft und zwischen (charismatisch geprägten) Baptisten, hochkirchlich beeinflussten ‚Landeskirchlern‘ und Heilsarmee.

Vermutlich gibt es keinen einfachen Ausweg aus dem Dilemma. Sicher wäre es einfacher, einfach nur in einer Gruppe ganz aufzugehen. Aber manche müssen diese Spannung wohl aushalten. Ich bin aber der Überzeugung, dass das zum Wohl aller ist, weil solche Menschen die Sehnsucht nach der Einheit aufrecht erhalten und den Blick weiten über den Tellerrand. Vielleicht ist das nicht gerade hilfreich, wenn man gerade unter der Spannung leidet. Ich bin aber der tiefen Überzeugung, dass sie einen Sinn hat (und dass wir ‚amputiert‘ erst recht nicht glücklich würden).“

Ich bin überzeugt, dass wir dem Anliegen der Einheit mehr dienen, wenn wir die existierenden Spannungen aushalten – quasi priesterlich in den Riss treten – als wenn wir Unterschiede einfach übergehen bzw. ignorieren. Das hält die Sehnsucht wach, das Gebet aufrecht, den Blick geweitet und sensibel für die echten Gemeinsamkeiten.

Auf dem relativ neuen Blog „What Else Is There?“ habe ich ebenfalls ein interessantes Posting dazu gefunden. Es verlinkt auch auf diesen erfreulichen Artikel bei idea.de. Und da wir gerade die Gebetswoche für die Einheit der Christen haben, bin ich froh, dass dieses Thema ausgerechnet jetzt angeschnitten wurde. Für mich eines der zentralen Herzens-Themen.

Sponsa Agni bloggt wieder

Nach langer Pause gibt es wieder einen Blog von Sponsa Agni mit dem Titel ‚Messimpressionen‚. Die amüsanten Schilderungen aus dem ehemaligen Blog hat sie auch mit hinüber gerettet.

Schön, dass du wieder da bist!

Wohnungssegnung, die Zweite

Aspergil (Foto: Schreibmayr)

Aspergil (Foto: Schreibmayr)

Als ich 2005  meine möblierte Dienstwohnung aufgeben musste, war das eine große Herausforderung. Dass ich die Heilsarmee verlassen habe und wieder in die kath. Kirche eingetreten bin, hatte natürlich auch zur Folge, dass ich damit gleichzeitig meine Arbeit und meine Wohnung aufgegeben habe. Mit wenigen Rücklagen galt es jetzt einen Umzug und Möbel zu finanzieren. Die Hilfsbereitschaft, die ich damals von Freunden erfahren habe, war enorm. Quer durch die Gemeinden, mit denen ich Kontakt hatte, gab es Freunde, die mich unterstützt haben. Aus der Heilsarmee, der Baptistengemeinde und aus einem kath. Internetforum bekam ich Hilfe, Möbel und andere Unterstützung. Als ich den damaligen Hausoberen der Priesterbruderschaft St. Petrus bat, die Wohnung zu segnen, habe ich alle diese Unterstützer dazu eingeladen. Es wurde eine wahrhaft ökumenische Begegnung.

Ich denke heute noch sehr gerne zurück an die Akzeptanz, das gegenseitige Wohlwollen und das enorme Interesse, die zwischen diesen Christen unterschiedlichster Prägung zu spüren waren. Ich hatte das Gefühl, dass alle gern noch länger beieinander geblieben wären.

Nun bin ich nochmal umgezogen. Die meisten Möbel sind noch dieselben wie damals. Diesmal konnte ich Handwerker und ein Umzugsunternehmen beauftragen, um die nötigen Arbeiten vornehmen zu lassen, die ich selbst nicht machen kann. Und dennoch sind mir gerade jetzt die Helfer von damals sehr präsent.

Am Sonntag hatte ich dann Besuch von einem befreundeten Priester, der gerade in der Gegend Urlaub macht. Ihn hatte ich gebeten, die Segnung der neuen Wohnung vorzunehmen – diesmal also im kleinen Kreis ohne zusätzliche Gäste. Aber auch jetzt war es für mich ein eindrückliches Erlebnis. Zum einen war es ein Freundschaftsdienst und zum anderen habe ich mich natürlich über die Zeit zum Austausch gefreut, die ansonsten eher rar ist. Außerdem habe ich seitdem auch noch ein zusätzliches unerwartetes Weihnachtsgeschenk und eine Flasche gesegneten Johannesweines. 🙂

Am Ende dieses Jahres, das für mich nicht immer ganz einfach war und in dem es relativ viele größere Veränderungen gab, häuften sich nun die eher positiven Überraschungen. Danke!

Ein frohes und gesegnetes neues Jahr 2013!

Das wünsche ich allen Freunden und Lesern dieses Blogs.

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Mein Blogjahr 2012 im Überblick

Die WordPress.com-Statistik-Elfen fertigten einen Jahresbericht dieses Blogs für das Jahr 2012 an.

Hier ist ein Auszug:

4.329 Filme wurden beim Cannes Film Festival 2012 eingereicht. Dieses Blog hatte 14.000 Besucher in 2012. Wenn jeder Besucher ein Film wäre, dann würde dieses Blog 3 Film Festivals füllen

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.