„Dass alle eins seien…“ – Offenheit

Gestern bin ich von sehr spannenden Tagen in Marburg zurück gekommen. Ich durfte mit einigen Anderen als Gast teilnehmen an einem Treffen der Hochkirchlichen St.-Johannes-Bruderschaft. Dass ich hier keinen detaillierten Bericht abgebe, versteht sich von selbst. Uns Gästen ist man dort jedenfalls mit sehr großer Offenheit und Herzlichkeit begegnet.

Neben einer großen „Liturgiedichte“ waren die Tage geprägt von vielen Gesprächen und viel Austausch (Nachtschlaf wird definitiv überbewertet! 😉 ). Es hat mir sehr gut getan, die Offenheit zu sehen, mit der unterschiedlichen Zugängen begegnet wurde.

Dabei habe ich an manche Frömmigkeitsformen gedacht, mit denen ich mich bei und nach meiner Rückkehr in die kath. Kirche auseinandersetzen mußte. Es ist mir ein Herzensanliegen, im ökumenischen Miteinander genau diesen respektvollen Weg zu gehen, der Unterschiede zu verstehen sucht, ohne sie vorschnell einebnen zu wollen – auf der Suche nach einem gemeinsamen Weg in Wahrheit, Respekt und Verständnis. Es war schön, Gleichgesinnte zu treffen! Für mich ein unverdientes Geschenk, das ich genossen habe. Ganz nebenbei habe ich auch noch ziemlich viel Interessantes gelernt (Neugier lässt grüßen 😉 ).

(Und ehe sich jetzt jemand berufen fühlt, mich von einer vermuteten rosa Wolke wieder herunterzuholen: Natürlich bin ich mir im Klaren darüber, dass es überall menschelt – aber in diesen Tagen hat’s halt einfach mal gepasst)

Und weil ich mir schon seit Langem Gedanken über diese Dinge mache, habe ich hier mal ein paar Postings von mir verlinkt, die ich zu diesem Thema bereits geschrieben habe:

Meine Gedanken zum allgemeinen ökumenischen Miteinander… :

…und zu einzelnen („katholischen“) Frömmigkeitsformen…:

Ich gehe mal davon aus, dass ich mich demnächst auch noch mit weiteren Themen in diesem Umfeld auseinandersetzen werde.

Überraschende Post

Heute habe ich Post aus Luxemburg bekommen. In einem unscheinbaren Umschlag fand sich ein Geschenk, das mir aus mehreren Gründen sehr wertvoll ist:

  • Ein ganz unvorhergesehenes und überraschendes Geschenk
  • Es ist von Hand gefertigt
  • Jemand hat sich viel dabei gedacht
  • Und es ist auch noch super schön

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Ich freue mich riesig! 😀

Vielen Dank! Ich werde es in Ehren halten.

…den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.

Manchmal bete ich ganz bewusst dieses Gesätz des Freudenreichen Rosenkranzes – vor allem dann, wenn ich den Eindruck habe, dass es gerade sehr schwer wird, Jesus im „Tempel“ (also der Kirche) wiederzufinden.

Pfarrer Christian Sieberer schreibt in seinem kath.net-Artikel „Die Sorgen-Ängste-Betroffenheits-Liturgie“:

Pfarrer kommen heute immer seltener aus Pfarren, da dort der Priester häufig nicht als Priester gebraucht wird. Er hat für ein schönes Gemeinschaftsfest am Sonntag zu sorgen, bei dem sich alle wohlfühlen. Der Priester als Priester, Hirte und Lehrer ist nur wenig gefragt, gerade in den ihm vorbehaltenen Diensten (Beichte, Krankensalbung,…)

In solchen Pfarreien ist es auch für Laien manchmal nicht so ganz einfach, sich (wieder) auf das Wesentliche zu besinnen: Die Begegnung mit Jesus.

Deshalb bete ich dieses Rosenkranzgesätz besonders in und für Gemeinden, in denen es mir schwer fällt.

Hirn und Herz wegen Überfüllung vorübergehend geschlossen!

Die volle Dröhnung: Stille Anbetung, Beichte, privater Rosenkranz, Krankensegen, sakramentaler Segen, Messe… und das alles an einem Tag – da kann ich eigentlich nur noch meinen Blognamen zitieren.

Ich mag Banneux. Vor allem mag ich die vielen kleinen und kleinsten Kapellen. Es spielt sich nicht alles an ein oder zwei Orten ab, sondern man kann sich problemlos zum privaten Gebet irgendwohin zurückziehen – entweder in die Kappelle, wo tagsüber das Allerheiligste ausgesetzt ist oder in die eine der anderen Kapellen (mit zwischen 10 und über 100 Plätzen), in denen zumindest ein Tabernakel zu finden ist. Auch an einem sonnigen Samstag im Mai, wie heute, konnte ich da auch mal alleine sein. Der Kommerz – also Restaurants und Devotionalienläden – ist etwas abseits, fein säuberlich abgetrennt. Die Läden habe ich mir diesmal nur in homöopathischen Dosen angetan.

Mein erster Weg führte mich zur Kappelle St. Michael zur stillen Anbetung vor ausgesetztem Allerheiligsten.

Beichten konnte ich später bei einem älteren Priester in Soutane. Laut Beschriftung an seinem Beichtstuhl kann man bei ihm in Niederländisch, Deutsch, Englisch, Französich und sogar Latein beichten. Sorry, bin bei Deutsch geblieben, und das war auch besser so. 🙂

Und danach passte alles irgendwie genau zusammen. Mein Rosenkranzgebet in der realtiv versteckten Kapelle in der Nähe der Beichtstühle war genau rechtzeitig zuende, um zur Andacht mit Krankensegen auf dem Hauptplatz zu kommen. Direkt im Anschluss gab es dann eine französischsprachige (Vorabend-)Messe. Danach war es dann aber auch gut.

Der Tag hat mir wirklich gut getan. Der Ort hat mir gut getan mit seiner Ruhe und mit den Möglichkeiten ungestört beten zu können. Könnte ich öfter mal gebrauchen.

Hier ein paar Bilder:


Und einige Links:

Nicht einmal am Rosenmontag erträglich

Kunterbuntes passt ja eigentlich ganz gut in den Karneval, doch hier wird’s mir eindeutig zu bunt:

Büttenpredigt:
Roland Breitenbach und seine Sicht der Kirche
„Mehr Schein als Sein“

Das Lesen dieser schlecht gereimten Generalabrechnung mit der Kirche geschieht auf eigene Gefahr!

Regenbogenbunt ist auch dieser Rosenkranz mit der fragwürdigen Bezeichnung – gefunden bei ebay:

21″ GAY PRIDE Rosary

Ich frage mich, wer sowas kauft und dann auch noch betet.

Warum ich trotzdem Rosenkranz bete

Heute hat mir ein lieber Freund einen selbstgeknüpften Rosenkranz geschenkt – Maßanfertigung im Fullservice sozusagen (er hat ihn auch gleich segnen lassen). Ich habe mich total gefreut und freue mich immer noch.

Nun bin ich in Punkto Marienverehrung eher deutlich zurückhaltend. Ich kann auch nicht behaupten, dass mir das in meiner Zeit in den Freikirchen irgendwie gefehlt hätte. Die meisten Marienlieder sind mir definitiv zu süßlich und manche singe ich erst gar nicht mit. So habe ich sehr lange gebraucht, dazu auch nur ansatzweise einen Zugang zu finden. Und trotzdem bete ich Rosenkranz – wenn auch nicht so häufig, wie ich vielleicht sollte.

Zum ersten Mal dazu herausgefordert wurde ich indirekt durch eine Priesterbruderschaft und deren damals neu gegründete Konfraternität. Gerne hätte ich mich angeschlossen, aber das hätte bedeutet, täglich ein Gesätz des Rosenkranzes für diese Priester zu beten. Mist! Das konnte ich mir wirklich nicht vorstellen. Andererseits gab und gibt es viele Freunde, – Leute, die ich hoch achte – denen das Rosenkranzgebet wichtig und wesentlich ist.

Und dann habe ich mich damit beschäftigt und schließlich zaghaft begonnen. Nach und nach habe ich dann selbst festgestellt, dass es in erster Linie um Christus geht, um das Betrachten christlicher Wahrheiten. Der Rhythmus der wiederholten Gebete bildet dazu gleichsam den Grundton und die Worte helfen mir, die Gedanken wieder zurückzuholen, wenn sie „wandern gehen“. Wenn mir das freie Beten schwer fällt, wenn sich Wortlosigkeit breitzumachen droht, dann habe ich den Rosenkranz als eine Möglichkeit erlebt, einfach Zeit im Gebet vor Gott zu verbringen. Einfach da sein und nicht selbst etwas produzieren müssen, selbst wenn es „nur“ fromme Gedanken und fromme Formulierungen wären – eine Hilfe zu beten, auch wenn ich mich nicht danach fühle.

Und darum bete ich eben auch den Rosenkranz!