Von der Adoption zweier „unberührbarer“ Katzen

Zitat

Seit 18 Jahre lebe ich nun zum erstem Mal wieder mit Katzen zusammen. Vorher hatte ich nur eine sehr kleine Wohnung (44 qm), hätte nur eine Katze haben dürfen und war ständig außer Haus – keine guten Bedingungen! Seit Juni 2023 lebe ich aber in einer 72qm-Eigentumswohnung und kann an 3 von 5 Tagen zuhause arbeiten. Also bin ich im Tierschutz auf die Suche nach zwei pelzigen Mitbewohnern gegangen, vorzugsweise welche, die bereits zusammen vermittelt werden sollen.

Fündig geworden bin ich beim „Katzenschutzbund Köln e.V.“. Hier waren zwei Katzen zu aufgeführt, die wegen ihreres scheuen Charakters nicht so ganz einfach zu vermitteln waren. Ich habe mich irgendwie gleich in die beiden „verguckt“, wobei natürlich auch die Tatsache mitspielte, dass es zwei ausgesprochen hübsche Tiere waren. Trotzem war ich nicht blauäugig, was mich erwartet. Die Website des Vereins hat es ebenfalls sehr klar gemacht: „Vorab Info an alle Interessenten: hierbei handelt es sich um 2 sehr scheue Tiere, die sich auf der Pflegestelle sehr gut angefreundet haben und wir diese Freundschaft nicht auseinanderreißen möchten (Gründe dazu in der Beschreibung). Daher suchen wir ein ruhiges Zuhause ohne Kinder und mit Menschen, die bestenfalls schon Erfahrung mit scheuen Tieren haben. Die neuen Dosis sollen entspannt sein, viel Geduld aufbringen, gerne Zeit investieren, sich über jeglichen Kleinstfortschritt freuen können und dadurch weiter motivieren lassen. Wir sind überzeugt davon, dass sich die beiden im eigenen Zuhause noch gut entwickeln werden.“ Obwohl ich zwar Erfahrung mit Katzen habe, aber nicht mit scheuen, habe ich mich für die beiden Süßen beworben.

Der Kontakt mit der Pflegestelle war sehr angenehem, aber ich musste den Umzug immer weiter verschieben. Ich bin zwar schon Mitte Juni in die noch unrenovierte Wohnung umgezogen, doch die Renovierungsarbeiten zogen sich sehr lange hin. Erst Mitte November war der letzte Raum gestrichen und ein Umzug für die pelzigen Mitbewohner denkbar. In der Zwischenzeit bin ich dreimal zur Pflegestelle gefahren, um Kontakt mit den Miezen aufzunehmen, aber nur beim letzten Mal habe ich mehr zu sehen bekommen als zwei Paar Ohren und Augen in der Kiste unterm Bett. Anfang Dezember hat dann endlich doch – mit vielen Hindernissen – der Umzug stattfinden können.

In den ersten Tagen konnte ich mir nicht einmal sicher sein, dass tatsächlich beide Katzen in meiner Wohnung sind. Ich hatte wirklich die Befürchtung, eine Katze hätte sich zwischenzeitlich verdrückt, weil ich keinerlei Anzeichen von ihr habe finden können. Zum Glück konnte ich sie dann aber unter einem Schrank entdecken. Erst drei Wochen nach dem Umzug haben sich die beiden Süßen – pünktlich zum (westlichen) Weihnachtsfest – bei mir etwas entspannter gezeigt.

Soooo doof scheint das neue Frauchen also nicht zu sein. Ich freue mich sehr über die Fortschritte, und dass es den Katzen offenbar in dieser Konstellation gut geht. Auch wenn sie – noch – keine Schmusekatzen sind, freue ich mich doch darüber, dass sie immer entspannter werden.

Seitdem geht es mit meinen beiden Miezen voran: Leckerlis werden mittlerweile direkt aus der Hand genommen, der Kater lässt sich meist kraulen, während er die abendlichen Leckerlis aus der offenen Hand verspeist, die Katze nimmt die Leckerlis nun auch direkt aus der Hand – mittlerweile alles auch auf dem Sofa direkt neben mir.

Auch wenn ich hin und wieder den Kater kraulen kann, möchte ich immmer noch nicht wissen, wie ich mit beiden umgehen soll, wenn sie zum Tieraerzt müssen. Trotzdem ist es schon unfassbar schön, was jetzt bereits möglich ist.

 

Richtung Osten …

Nicht wenige haben es schon geahnt, manche sogar noch lange vor mir selbst, dass ich mich irgendwann ganz der Armenischen Apostolischen Kirche anschließen würde. Ich habe mich nun also im doppelten Sinne neu orient-iert.

Seit über vier Jahren habe ich schon engen Kontakt zur Kölner Gemeinde in Niehl. Seit etwa zwei Jahren singe ich im Chor der Gemeinde und habe spätestens seitdem endgültig den Gaststatus verlassen. Die Konversion findet allerdings nicht deshalb statt, weil hier alles „so nett“ ist. Ich hätte das bequem so weiterlaufen lassen können wie bisher. Als Katholikin war ich ohne Abstriche in der Gemeinde willkommen. Aber mein theologisches Denken hat sich in einigen Punkten gewandelt. Die sich anbahnenden Umbrüche in der Römischen Kirche haben es mir dann zusätzlich erleichtert, diesen Schritt zu gehen.

Vorgestern, am 08.10.2023, war es dann so weit: Ich bin – mit Zustimmung und Segen des Armenischen Bischofs – in die Armenische Kirche aufgenommen worden. Da die Kirche die Taufe und Firmung anerkennt, geschah die Aufnahme im Anschluss an die Liturgie durch einen Ritus, der in etwa unsere westlichen Tradition der Tauferneuerung enthält, dann Vaterunser, (sehr ausführliches) Glaubensbekenntnis, (sehr ausführliches) Schuldbekenntnis mit Absolution, verschiedene Segnungen und schließlich die Kommunion – und natürlich noch eine Ansprache und das Gruppenfoto.

Sehr dankbar bin ich für die Gemeinde, die mich sehr herzlich aufgenommen hat und für die Freunde, die diesen Schritt begleitet haben. Einer dieser Freunde kommentierte dazu: „… mit der Anwesenheit von byzantinischen und lateinischen Kirchenangehörigen war heute die gesamte Kirche von Ost und West anwesend“.

Gruppenfoto mit Pfarrer und Freunden (leider fehlt hier der, der das Foto gemacht hat)
… und einzelner Dame 🙂


Hier noch ein paar Eindrücke aus der Gemeinde:

Liturgie der Armenischen Kirche


„Tag der offenen Tür“ im Sommer diesen Jahres

Dinge mit Geschichte(n) – ein ungeplantes Tattoo

Auch wenn es kein „Ding“ ist, hat es doch seine Geschichte – mein Tattoo eines (armenischen) Kreuzes, mit dem ich selbst nie gerechnet hätte.

Im April – zum orthodoxen Ostertermin – habe ich eine Israelwallfahrt mit einer fast ausschließlich armenischen Gruppe gemacht. Die Armenische Kirche feiert eigentlich nur im Patriarchat von Jerusalem das Osterfest zum orthodoxen Termin, sodass wir es alle im Prinzip zum zweiten Mal gefeiert haben.

Am Mittwoch der (orthodoxen) Karwoche kam in den Gesprächen plötzlich das Thema Tattoo-Studio auf. Einige hatten wohl Kontakt mit einem Studio im armenischen Viertel aufgenommen und einen Termin erbeten. Jetzt sollte eine Liste erstellt werden, wer zu diesem Termin am letzten Tag unseres Aufenthaltes ein (Kreuz)Tattoo wollte. Von einem früheren Termin wurde uns abgeraten, weil wir noch zum Toten Meer wollten. Frisches Tattoo und Salz-Lake ist gar keine gute Kombination!

Die Nachfrage hatte mich völlig überrumpelt, denn ich konnte absolut nicht nachvollziehen, warum es jetzt plötzlich um Tätowierungen ging. Ich habe mich jedenfalls nicht mit auf die Liste setzen lassen.

Aber das Thema hatte sich dennoch in meinem Kopf festgesetzt. Eine Tätowierung aus einer Gruppendynamik heraus ist aber eine ziemlich schlechte Idee. Also habe ich mir Zeit genommen, darüber nachzudenken und mich auch mit einem guten Freund zu besprechen: „Lasse ich mich durch die Gruppendynamik motivieren?“ – „Was ist, wenn wir als Christen unter Druck geraten sollten und ich mich dadurch angreifbar mache?“

Dann habe ich mich an die koptischen Christen erinnert, die tatsächlich jetzt bereits unter Druck stehen und ihren Glauben auch durch ein gut sichtbares Tattoo bekennen. Im Laufe des Sonntags wurde mir dann klar, dass ich das doch machen möchte – wenn noch ein Platz auf der Liste frei wäre. Nun, er war frei, weil einige die Tätowierung doch noch vorgezogen haben. Also habe ich mich am vorletzten Tag entschlossen, mir am letzten Abend in Jerusalem ein Tattoo stechen zulassen:

 

Erst im Nachgang habe ich erfahren, dass es offenbar eine sehr alte Tradition ist, sich bei einer Jerusalemwallfahrt ein Kreuz tätowieren zu lassen. In der armenischen Kirche ist jemand, der eine Wallfahrt nach Jerusalem gemacht hat jemand, der den Tod gesehen hat (wegen der Gefahren). Hier und auch in anderen östlichen Kirchen ist es völlig normal, sich in Jerusalem tätowieren zu lassen. Im Nachhinein haben mir armenische und auch orthodoxe Christen ihre entsprechenden Tattoos gezeigt. Auch ein älterer katholischer Priester hat kommentiert: „Es gibt also noch die alte Tradition in Jerusalem. Gottes Segen!“

Damit wurde ich also – ohne es vorher zu wissen – Teil einer größeren ökumenischen Gemeinschaft, die eine jahrhundertelange Tradition weiterführt. Das macht mir diese Tätowierung noch einmal deutlich wertvoller.

Im Übrigen ist sie auch ein Zeichen, das mich nochmal stärker mit der Armenischen Kirche verbindet, mit der ich mich zunehmend identifiziere.

Anmerkung: Ja, die Tätowierung war schmerzhaft, aber lange nicht so sehr, wie ich mir das vorgestellt hätte.

 

Dinge mit Geschichte(n) – eine koptische Ikone

'Flucht nach Ägypten' - Kopitische Ikone

Passend zum heutigen Gedenktag der Unschuldigen Kinder:

Im Sommer, bei meinem letzten Aufenthalt im koptischen Kloster in Höxter-Brenkhausen, habe ich im Klosterladen diese handgemalte Ikone der ‚Flucht nach Ägypten‘ gesehen. Sie hat mich sofort angesprochen, weil sie für uns hier eine recht ungewöhnliche Darstellung ist, aber doch gut mit dem korrespondiert, wie diese wichtige biblische Episode sonst dort im Kloster dargestellt wird.

Ich habe die Gelegenheit nicht nur genutzt, diese Ikone zu erwerben, sondern auch den Bischof gebeten, sie mir vor Ort zu segnen. Sie ist also gleich in mehrfacher Hinsicht eine Verbindung zu den koptischen Glaubensgeschwistern.

»Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir’s sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen. Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: ‚Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.’« (Matthäusevangelium 2, 13-15)


Weitere Darstellungen im Kloster – innerhalb und außerhalb der Kapelle:


Außerdem habe ich mir gleichzeitig dort noch eine Ikone des hl. Erzengels Michael zugelegt und ebenfalls direkt vor Ort segnen lassen.

Dinge mit Geschichte(n) – koptische Kreuze

…erst eines selbst gekauft und dann eines geschenkt bekommen. 🙂

Bei meinem Urlaubsaufenthalt im koptisch-orthodoxen Kloster in Brenkhausen habe ich mir als Zeichen der Verbundenheit ein koptisches Kreuz gekauft. Der Aufenthalt, die Begegnungen mit Bischof Damian und das herzliche Willkommen haben mich so beeindruckt, dass es mir wichtig war, auf diese Weise auch die koptische Kirche im Blick zu behalten. Es war mir aber klar, dass ich es nicht tragen würde, denn dafür ist es deutlich zu groß. Ich käme mir sonst vor wie mit einem bischöflichen Pektorale.

Beim Klostermarkt Dalheim Ende August bin ich Bischof Damian wieder begegnet. Das koptische Kloster hatte dort auch einen Stand und der Bischof war länger als sonst selbst dabei geblieben. An diesem Stand gab es kleinere koptische Kreuze in verschiedenen Farbkombinationen zu kaufen – auch in derselben Kombination wie mein bereits erworbenes. Als ich mir das dann während unseres Gespräches kaufen wollte, hat es mir der Bischof kurzerhand geschenkt. Es passte von der Größe und von der Länge des Bandes genau zu mir. Dieses bischöfliche Geschenk trage ich nun sehr gerne.

Im Kloster in Brenkhausen hängt zur besonderen Art der koptischen Kreuze diese Erklärung:


Das koptische Kreuz

Ein koptisches (Ägyptisches) Kreuz besteht aus Leder.

Um Leder zu gewinnen, muß ein Tier geschlachtet werden; also ein Symbol für die Opferung Jesus Christus.

Wir tragen Kreuze weder aus Gold noch aus Silber, um die Gefühle armer Menschen nicht zu verletzten oder zu provozieren.

Am Ende jeden Armes des Kreuzes finden sich drei Kreise; die erinnern an die Dreifaltigkeit.

Jedes Kreuz trägt an seinen Enden also insgesamt 12 Kreise; die erinnern an die zwölf Apostel.

In der Mitte des Kreuzes sind vier Kreise vorhanden; sie erinnern an die vier Evangelisten.

Das Koptische Kreuz hat kein Corpus (Kruzifix), weil wir an die Auferstehung glauben.

Das Kreuz wird von den Mönchen und Nonnen geflochten, im Rahmen Ihrer Aktivität „Ora et Labora“.

Das Kreuz ist für uns kein Leidenszeichen, sondern ein Siegszeichen.

Wir tragen das Kreuz als Segen, Bekenntnis, Schutz und Teil unserer christlichen Identität.

Das Kreuz hängt an den höchsten Stellen unserer Kirchenkuppen, Glockentürme oder an den Spitzen der Ikonenwände in der Kirche.


 

Dinge mit Geschichte(n) – Eine besondere Kerze

Vor ziemlich genau 6 Jahren habe ich meine erste Kerze selbst verziert. Aber das ist nicht das, was diese Kerze zu einer besonderen Kerze macht. Sie markiert eine entscheidende Station auf meinem Weg, denn heute vor 6 Jahren wurde ich als Schwester Hannah endgültig in die Hochkirchliche St.-Johannes-Bruderschaft aufgenommen.

Hier sind Wege zusammen gelaufen, von denen ich vorher gedacht hätte, dass sie sich nur schwer miteinander verbinden lassen. Und sie gehen weiter in Richtungen, die ich mir zu der Zeit noch überhaupt nicht hätte vorstellen können.


 

Mehr dazu:

 


 

Besuch im Koptisch-Orthodoxen Kloster

In meinem diesjährigen Urlaub habe ich einige Tage in Höxter-Brenkhausen verbracht, und zwar im Koptisch-Orthodoxen Kloster mit angeschlossenem Gästehaus. Nachdem mich die letzten Wochen ziemlich erschöpft hatten, freute ich mich auf eine hoffentlich unkomplizierte Zeit und hoffentlich interessante Begegnungen. Um es vorweg zu nehmen: Beides hatte ich!

Die Hinfahrt war allerdings erst einmal ziemlich mühsam. Statt der geplanten 3 Stunden Fahrt brauchte ich ganze 6 Stunden – zweieinhalb Stunden Stau und eine halbe Stunde weiträumige Umleitungen in Höxter haben meine Fahrzeit verdoppelt. Nachdem ich so verspätet angekommen bin, habe ich aber dennoch eine kurze Führung durchs Kloster bekommen, bei der ich mir einen kurzen Eindruck verschaffen konnte. Die Malereien in den Gängen habe ich gleich mal abgelichtet und der Bischof hat angeboten, mich vor der Wandmalerei im Refektorium zu fotografieren.

Übernachtet hatte ich in einem Einzelzimmer im Gästehaus, das Frühstück gab’s aber jeden Morgen im Kloster. Gleichzeitig war auch eine Kindergruppe im Kloster zu Gast. Deshalb wurde jeden Morgen die Liturgie gefeiert und ich hatte Gelegenheit daran teilzunehmen. Überhaupt habe ich mich dann doch relativ häufig in der Kapelle aufgehalten.

Die Taufkapelle:

Eigentlich hatte ich ja geplant, von Brenkhausen aus einige Ausflüge zu machen. Dann habe ich es aber doch so genossen, einfach vor Ort zu sein, die Gastfreundschaft zu genießen und mich auf das Leben vor Ort einzulassen, dass ich einfach dageblieben bin. Nur einen kurzen Besuch in einem Klosterladen in der Umgebung habe ich gemacht.

Am Sonntagnachmittag bin ich dann aber doch einmal weggefahren. Da habe ich nämlich einen Facebook-Freund treffen können, den ich bisher noch nicht persönlich kennen gelernt habe. Der entspannte Nachmittag passte genau in mein Erleben der Tage davor.

Für mich waren es rundum wohltuende Tage, wie ich sie gerade jetzt dringend gebraucht habe. Vor allem die herzliche und unkomplizierte Art waren für mich genau richtig. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht mein einziger Besuch dort bleiben wird.

Link zum Kloster: https://www.koptisches-kloster-brenkhausen.com

Und hier einige der Bilder nochmal in einem kleinen Video:

Dinge mit Geschichte(n) – Anti-Kalenderspruch

Während einer mehrwöchigen Reha habe ich dieses Bild fabriziert. Damit habe ich einen Spruch ins Bild gesetzt, den ich schon vor längerer Zeit geprägt habe.

In der konkreten Situation dort in der Klinik sind mir die omnipräsenten Kalenderspruchweisheiten irgendwann gewaltig auf die Nerven gegangen. Ich mag es nicht besonders, mit Durchhalteparolen und bemüht positven Botschaften anhaltend „beglückt“ zu werden. Darum habe ich beim abendlichen Kreativangebot diesen Spruch als Anti-Kalenderspruch umgesetzt.

In der gerade bestehenden Situation bekommt er leider eine neue Aktualität, denn gerade droht einer der Stühle unter mir weggezogen zu werden – nämlich durch die rigorose Ausgrenzung der traditionellen Liturgieform und Gefährdung der mit ihr verbundenen Gemeinschaften. Ein wesentlicher Teil meiner geistlichen Heimat ist bedroht.

Lesenswert dazu: Nein zur alten Messe: Papst Franziskus stösst einen Entscheid seines Vorgängers um und gefährdet damit die Autorität des Amts

In den dazugehörenden Diskussionen und Publikationen stelle ich zudem fest, dass ich auch da zwischen allen Stühlen sitze – und mit meiner Positionierung gerade „Prügel“ von mindestens drei sehr verschiedenen Seiten kassiere.

Und dabei fällt mir zunehmend auf, dass meine innere Kehrseite offenbar an Breite nicht mit der körperlichen mithalten kann. Also hoffe ich mal auf das Ausbleiben einer dadurch bedingten Schieflage.

Dinge mit Geschichte(n) – Ikone der Prophetin Hanna

Lange habe ich mir eine Ikone der Prophetin Hanna gewünscht, die ich als Namenspatronin für meinen Bruderschaftsnamen in der Hochkirchlichen St. Johannes-Bruderschaft gewählt habe. Es ist gar nicht so leicht, eine solche Einzel-Ikone zu finden. Ikonen von der Darstellung des Herrn, auf der auch die Prophetin Hanna abgebildet ist, gibt es deutlich häufiger.

Im Online-Shop des St. Elisabeth Klosters in Minsk bin ich fündig gewordenen, allerdings nur bei den handgeschriebenen Ikonen. Die werden übrigens bereits dort nach Fertigstellung von einem Priester gesegnet. Im Online-Katalog gibt es gleich zwei verschiedene Ausführungen. Einige Monate habe ich hin und her überlegt, ob ich eine solche Investition tätigen sollte und welche Ausführung es denn sein soll. Schließlich habe ich mich dann doch für eine der beiden Möglichkeiten entschieden.

Wenige Tage nachdem ich die Bestellung abgeschickt habe, kam eine deutschsprachige Mail aus dem Kloster: Ich hätte ja eine etwas größere Größe gewählt, und die Ikonenmaler hätten vorgeschlagen, nicht nur den Kopf (wie im Katalog abgebildet) zu malen, sondern die Prophetin im Halbportrait. Ob mir das recht sei. Ich konnte mir zwar nicht genau vorstellen, wie das aussehen würde, aber ich habe der Erfahrung der Ikonenmaler vertraut und zugestimmt.

Einen Monat später erhielt ich eine E-Mail, die Ikone sei nun fertig – mit angehängtem Foto. Ich war sehr erstaunt und positiv überrascht, denn die Ikone hatte mit der Abbildung im Katalog kaum etwas zu tun. Sie war für mich sogar deutlich ansprechender.

Das Bild aus dem Online-Katalog sieht übrigens so aus:


Das Kloster der hl. Elisabeth auf Facebook

 

Dinge mit Geschichte(n) – Eine Segensgabe

Gerade heute am Fronleichnamsfest blicke ich auf diese armenische Hostie. Sie habe ich erhalten – gesegnet nicht geweiht – als ich das erste Mal die armenische Gemeinde hier in Köln besucht habe.

Mit zwei Freunden habe ich Mitte August 2018 – am Fest Maria Himmelfahrt – zum allerersten Mal die Liturgie der Armenisch-Apostolischen Kirche besucht. Einen der Diakone hatte ich im Vorfeld bei einer anderen Gelegenheit schon kennengelernt. Zuerst hat er dafür gesorgt, dass wir das zweisprachige Liturgiebuch bekommen haben und aus einer der hinteren Reihen ganz nach vorne in die zweite Reihe eingeladen wurden. Auch während der Liturgie wurde immer wieder dafür Sorge getragen, dass wir uns im Buch und damit in der Liturgie zurechtfinden. Nachdem wir nach der anschließenden Traubensegnung auch noch von den Trauben was abbekommen haben, dachte ich eigentlich schon, das sei’s nun gewesen mit dem schönen Besuch bei den ökumenischen Geschwistern.

Doch plötzlich steht neben uns der Pfarrer der Gemeinde, noch immer in liturgischer Kleidung. Er segnete die kleinen Brote, die sonst auch als Hostie verwendet werden, und überreichte sie uns Gästen als Segensgabe. Der Diakon erklärte uns dann, dass sie in Salz oder Reis getrocknet und dann aufbewahrt werden. Seitdem ist es für mich ein besonderes Zeichen der Verbundenheit auch über Kirchengrenzen hinweg. Nur in der Osterzeit lasse ich es allerdings offen liegen. Ansonsten ist es vor Staub und Feuchtigkeit geschützt in einer Dose aus Speckstein verwahrt.

Die nächste Überraschung war dann, dass wir „selbstverständlich“ noch zum gemeinsamen Essen eingeladen waren und die große Gastfreundschaft und den Austausch genießen konnten. Ich hoffe inständig, dass es bald wieder möglich sein wird, auch nach der Liturgie wieder zusammen zu sein.

Hier hat meine Verbindung zur armenischen Gemeinde ihren Anfang genommen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie einmal so intensiv werden würde – weshalb auch in dieser Serie einige Dinge aufgetaucht sind bzw. noch auftauchen werden, die damit in Verbindung stehen.

Dinge mit Geschichte(n) – Stuhlkreis-Zeichnung

Mittlerweile hat sich bei mir eingebürgert, zumindest die runden Geburtstage zu feiern. Den 40. und den 50. Geburtstag habe ich mit den Patres der Petrusbruderschaft in deren Kölner Niederlassung feiern können – gemeinsam mit meinem relativ ökumenischen Freundeskreis.
Zum 50. Geburtstag habe ich von einem befreundeten Grafiker diese Original-Zeichnung bekommen. Eine weitere Variation aus der Reihe nicht ganz ernstgemeinter Stuhlkreise.
Fun Fact: Damals konnte noch niemand von uns wissen (auch ich nicht), dass ich irgendwann beginnen würde Line Dance zu tanzen – einen Western-Tanz 😀

Dinge mit Geschichte(n) – Schmuckkreuz

Wenn heute schon Muttertag ist, lasse ich mal das „Mädchen“ in mir zum Vorschein kommen und teile meine Freude an diesem Schmuckkreuz. Es ist noch ganz neu und erst seit Ostern in meinem Besitz.

Die Osternacht habe in diesem Jahr in der armenischen Gemeinde mitgefeiert. Noch vor der Liturgie hat mich ein Gemeindemitglied dort angesprochen, mit dem ich bisher gar nicht so viel persönlichen Kontakt hatte: Er habe ein Kreuz gemacht, das er mir schenken wolle, und zwar nach der Liturgie. Wirklich viel vorstellen konnte ich mir da noch nicht.

Nach der Liturgie habe ich dann ein eingepacktes Geschenkpäckchen bekommen mit der Erklärung, es sei ein Kreuzanhänger. Außerdem hat er noch ein bisschen ausführlicher erzählt, wie es dazu kam, dass er mir – und wohl auch noch einigen anderen – ein solches Schmuckstück schenken will. Ausgepackt hatte ich es da, mitten in der Kirche, allerdings noch nicht.

Zuhause war dann die Überraschung groß, denn mit solch einem Schmuckstück hätte ich nicht gerechnet. Dass es Handarbeit ist, wusste ich zwar schon, aber dass da ein 6,5 cm großes Kreuz aus Silber mit vielen funkelnden Steinen vor mir liegt, hätte ich nie erwartet.

Wahrscheinlich werde ich es eher nur zu besonderen Gelegenheiten wirklich tragen, aber es hängt an meiner Pinnwand, wo ich mich täglich daran freue.

 

Dinge mit Geschichte(n) – Ein armenisches Kreuz

In loser Folge möchte ich ein paar Dinge vorstellen, die mir wichtig sind, weil sie oft mit einer Geschichte verbunden sind. Inspiriert wurde ich dazu von zwei Facebook-Freunden – einer hatte die Idee, ein anderer hat sie wieder aufgegriffen.

Den Anfang macht ein armenisches Holzkreuz. Bekommen habe ich es, als ich im Frühjahr 2019 bei der Amtseinführung des neu geweihten Bischofs der Armenisch Apostolischen Kirche für Deutschland hier in Köln dabei sein durfte. Br. Barnabas – ein Freund und Bruder aus der Hochkirchlichen St.-Johannes-Bruderschaft – und ich haben nach der Liturgie auch am anschließenden Empfang teilgenommen. Wir dachten uns aber, dass wir wirklich nicht so wichtig seien, dass wir uns unter die Gratulanten aus Politik und Kirche mischen müssten. Also blieben wir erstmal an unserem Stehtisch. Als der Saal sich zu leeren begann, stand der Bischof aber plötzlich an unserem Tisch und überreichte uns das Geschenk, das alle Gratulanten bekommen haben – eben dieses Kreuz und ein Bild seiner Bischofsweihe. Gehen wir nicht zum Bischof, kommt der Bischof halt zu uns. 🙂

Seitdem steht das Kreuz an meinem Gebetsplatz.

Die Geschichte wäre hier zuende, wenn ich nicht die Idee gehabt hätte, das Kreuz zu nutzen, um mit seiner Hilfe ein Weihnachtsgeschenk für den Bischof, den Pfarrer und einen Diakon der Gemeinde anzufertigen. Ich hatte die Idee, Kerzen herzustellen mit den jeweiligen Weihedaten und diesem Kreuz als Wachsverzierung. Gegossen wurden die Kerzen aus Wachs, das von Altar- und Osterkerzen stammte – also bei uns schon einmal auf oder am Altar gestanden hat.

Es war schön zu erleben, dass diese persönlichen Geschenke und der ökumenische Gedanke dahinter wirklich ankamen. Ich hätte allerdings nie damit gerechnet, das zwei der Kerzen ihren festen Platz mitten auf dem Altar finden würden!

Foto: Avedis Garinian

Besuch im Bilderbuchmuseum

Der Ausflug am letzten Sonntag führte zur Burg Wissem in Troisdorf, genauer gessagt ins Bilderbuchmuseum. Zur Zeit (noch bis September) wird dort eine Ausstellung gezeigt zu Michael Ende „Die unendliche Geschichte und andere Klassiker“

Die Unendliche Geschichte:

Momo (Bilder von Friedrich Hechelmann):

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch:

Für mich persönlich interessant war, dass diese drei Bücher gerade zu der Zeit veröffentlicht bzw. populär wurden, als ich gerade im Buchhandel meine Ausblidung gemacht habe. Sie haben also mich persönlich, aber auch meinen Arbeitsalltag geprägt.

Außerdem wurden Im Bilderbuchmuseum Illustrationen ausgestellt zu Jim Knopf aber auch andere Kinderbücher und sogar Kinderkatechismen:

Das war gewiss nicht mein letzter Besuch in diesem Museum.

Womit ich schonmal eine Andacht oder Predigt begonnen habe – Teil 4

Weiter geht es mit meiner Blogreihe zu den „Aufhängern“, mit denen ich in den 17 Jahren meiner Zugehörigkeit zu Baptistengemeinde und Heilsarmee schonmal Andachten und Predigten begonnen (oder auch abgeschlossen) habe.

Heute ein Stück, dass ich nur noch irgendwo auf einer Kassette gefunden habe – nichtrmal von Anfang an. Trotzdem liebe ich es. „Hallo Julia“

„Alles was ein Modem hat, lobe den Herrn“ – Da weiß man schon, wie alt das ist!

Womit ich schonmal eine Andacht oder Predigt begonnen habe – Teil 3

Auch ein Stück von Loriot musste schonmal herhalten als „Aufhänger“ zu einer Andacht. Während meiner Ausbildung in der Offiziersschule (Bibelschule) der Heilsarmee hatte ich eine Morgenandacht damit begonnen. Gespielt wurde der Sketch damals von einem Lehrerehepaar. 🙂

Womit ich schonmal eine Andacht oder Predigt begonnen habe – Teil 2

Weiter geht es mit meiner Blogreihe zu den „Aufhängern“, mit denen ich in den 17 Jahren meiner Zugehörigkeit zu Baptistengemeinde und Heilsarmee schonmal Andachten und Predigten begonnen (oder auch abgeschlossen) habe. Manches davon nutze ich übrigens auch immer noch hin und wieder. 😉

Die Advents- und Weihnachtszeit ist dafür eine besonders dankbare Gelegenheit. Da gibt es einfach so viel Material – zum Besipiel aus „Stenkelfeld“!

Womit ich schonmal eine Andacht oder Predigt begonnen habe – Teil 1

In den 17 Jahren meiner Zugehörigkeit zu Baptistengemeinde und Heilsarmee habe ich schon viele Andachten und Predigten gehalten. Nicht selten habe ich sie begonnen mit satirischen, provokanten oder zumindest augenzwinkernden Beiträgen, meist als Audio-Beiträge.

Auf Facebook habe ich gestern „angedroht“, daraus eine Blogreihe zu machen. Diese sei hiermit begonnen.

Den Anfang macht ein Lied von Manfred Siebald, mit dem ich eine Gleichnis-Predigt zum Thema Musik begonnen habe. Witzigerweise ist mir gerade heute auch nochmal die Kassette mit der Aufnahme der Predigt in die Hände gefallen.

Ostern ist definitiv nicht ausgefallen!

Dieses Jahr ist alles anders, aber damit sage ich niemandem etwas Neues. Das betrifft natürlich auch die kirchlichen Vollzüge. Schon die Fastenzeit kam mir teilweise vor wie ein wochenlanger Karsamstag – kein Sakrament, keine Liturgie, zumindest keine direkte Teilnahme.

Nach und nach gab es aber immer mehr Möglichkeiten, sich wenigstens über Livestream mit dem Gebet und der Liturgie der Kirche zu verbinden. Das ist auch eine schöne Möglichkeit, die christlichen Geschwister anderer Traditionen ohne große Hemmschwelle zu „besuchen“. Nicht einmal um die Kommuniongemeinschaft müssen wir uns dabei Gedanken machen.

Meine zusammenfassenden Überlegungen zu diesen Tagen in dieser Situation:

  1. Vielleicht macht gerade die jetzige Situation besonders deutlich, dass wir Liturgie nie nur mit den uns gerade umgebenden Menschen feiern, sondern immer in Gemeinschaft mit der ganzen Kirche und der himmlischen Wirklichkeit – letzteres ganz ohne Abstandsregeln und Infektionsgefahr.
  2. Ich bin dankbar für alle Priester, die auch ohne die terminliche Verpflichtung fest geplanter Gottesdienste treu bleiben in der Feier der göttlichen Geheimnisse.
  3. Ich bin dankbar für die technischen Möglichkeiten, die wir mittlerweile haben – und für den Mut, damit zu experimentieren, um die Gläubigen nicht allein lassen zu müssen.
  4. Auch wenn einige Stimmen gestreamte Liturgien als Geistermessen diffamieren und lieber „kreative Rituale“ der Laien zuhause hätten – das persönliche Gebet ist essentiell, aber die Rückbindung an das Gebet und die Liturgie der Kirche sind es genauso. Ansonsten steht man evtl. nur auf einem Bein. Am sichersten steht man aber, wenn beide „Beine“ gut ausgeprägt sind. Auch in dieser besonderen Situation!
  5. Ich bin dankbar, dass so viele Möglichkeiten gefunden wurden, den Gläubigen schließlich doch noch Sakramente zu spenden und dass auch die Sakramentalien nicht zu kurz kamen. Wir sind eben doch nicht nur Geist, sondern auch Leib.
    Für den Leib wurde auch dadurch Sorge getragen, dass überall große Umsicht geherrscht hat, damit es dabei nicht zu Ansteckungen kommt.

Jetzt aber im Einzelnen:

Am Palmsonntag habe ich von zuhause aus die Liturgie der Armenischen Gemeinde hier in Köln verfolgt – mit Tablet und Liturgiebuch (und sowieso ganz ohne Hemmschwelle) – außerdem noch eine Übertragung am Nachmittag. Weil ich davon ausgegangen bin, in diesem Jahr keine gesegneten Palmzweige zu bekommen, musste ein kleines Ästchen meines Olivenbaumes als Stellvertretung herhalten.

Am Karfreitag konnte ich am Morgen in der (katholischen) Kirche St. Pantaleon wider Erwarten doch noch zur Beichte gehen. Dort hatte ich auch die Möglichkeit, mit einem kurzen Ritus die hl. Kommunion zu empfangen – zum ersten Mal seit einigen Wochen.

Am Nachmittag hatte ich dann das Privileg, auch körperlich an einer Liturgie teilnehmen zu können. Als Teil der Oekumenischen Choralschola Köln habe ich mit anderen Sängern und Sängerinnen und dem Liturgen Pfarrer Herzberg in der leeren (evangelischen) Antoniterkirche die Karfreitagsliturgie zur Sterbestunde Jesu mitgefeiert. Diese Liturgie wurde ebenfalls zum Mitbeten online gestellt.

In der Osternacht habe ich mich wieder aus der Ferne mit der Liturgie der Armenischen Gemeinde verbunden. Zur österlichen Freude kam bei mir außerdem noch die Freude dazu, die ich an meiner neuen Ikone hatte, die zu diesem Anlass erstmals ihren Platz bekam. Die für mich in Minsk (Weißrussland) angefertigte Ikone meiner Namenspatronin, der Prophetin Hanna, war nämlich erst wenige Tage zuvor angekommen.

Am Ostersonntag hat die Priesterbruderschaft St. Petrus in der Kirche Maria Hilf in Köln die Möglichkeit angeboten, die Osterkommunion zu empfangen. Eine Stunde lang war dafür die Kirche geöffnet und zur „Halbzeit“ haben die Patres zudem noch die mitgebrachten Osterspeisen gesegnet. Zu einer gesegneten österlichen Kerze bin ich dabei auch noch gekommen.

Den Ostermontag bestimmte ein Ausflug nach Aachen: Bei traumhaftem Wetter habe ich mir unter anderem den dortigen Westfriedhof angesehen. Besonders beeindruckt war ich vom Campo Santo, der bei diesem Wetter in wunderschönes Licht getaucht ist. Schön war es auch, mich gerade auf dem Friedhof mit Zeugnissen der Auferstehungshoffnung konfrontiert zu sehen.

In einer nahegelegenen Kirche (St. Laurentius in Aachen-Laurensberg) gab’s dann auch noch was von den gesegneten Palmzweigen und Osterkerzen.

Letztlich konnte ich in der Kar- und Osterwoche sehr viel mehr „Handfestes“ empfangen und erleben, als ich es mir vorher gedacht hätte.

Im letzten Jahr wären das alles noch Selbstverständlichkeiten gewesen.

Komplet – Antoniterkirche Köln

„Er liebt mich, darum will ich ihn erretten.
Er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.“

Es ist schon etwas Besonderes, wenn man in der derzeitigen Situation das Privileg hat, mit anderen – wenn auch in sehr kleinem Kreis – das Gebet der Kirche (also das sogenannte Stundengebet / Tagzeitengebet) beten zu können. Es ist ein Stück Normalität in einer sehr besonderen Situation.

Gleichzeitig ist aber auch das Bewusstsein sehr präsent, dass hier nicht nur vier Einzelpersonen die Komplet singend beten, sondern dass wir das in Gemeinschaft mit allen tun – ob wir sie kennen oder nicht, – die aufgrund der Aufzeichnung mit uns beten. Gerade jetzt, wenn wir die Liturgien in leeren Kirchen feiern müssen, schärft sich das Bewusstsein, dass wir immer mit der ganzen Kirche beten, auch wenn wir sie nicht unmittelbar wahrnehmen.

Vor allem die Komplet mit ihren Psalmen und Gebeten tröstet uns in der gerade jetzt als besonders bedrohlich empfundenen Situation. An der Schwelle zur Nacht meditiert sie die Bedrohung aber vor allem auch das Vertrauen, bei Gott trotz allem geborgen zu sein.

Komplet … online geteilt für alle, die in dieser Zeit nicht persönlich anwesend sein können. Verbunden im Gebet!