Blogoezesen-Adventskalender, 2. Auflage

stern_logo_2015Heike von „Heikes Blog“ hat in diesem Jahr die Idee eines Blogoezesen-Adventskalender von Andrea (5 Brote 2 Fische) wieder aufgenommen. Auch diesmal haben sich schnell zahlreiche weitere Blogger (und -innen) gefunden, die sich bereit erklärt haben, jeweils einen Tag zu übernehmen.

Es gibt also ab dem 1. Dezember jeden Tag auf einem anderen Blog Beiträge zum Advent. Wo? Hier (Klick aufs Banner):

Adventskalender 2015

Auf meine Seitenleiste packe ich bis Weihnachten einen direkten Link zum Adventskalender. Einfach auf den Stern klicken.

Auch hier auf meinem Blog verlinke ich sukzessive die bereits erschienen Beiträge.

 

ZDK – Ich hätte da mal ’ne Frage

AntwortThomas Sternberg ist neuer ZdK-Präsident‚  titelt katholisch.de, mit dem Untertitel ‚Katholikenkomitee wählte CDU-Politiker für zwei Jahre‘

Bei dem, was ich hier und in anderen Veröffentlichungen (inkl. ZDK-eigener Darstellungen) lese, drängen sich mir ein paar Fragen auf:

Warum werden eigentlich im Zusammenhang mit ZDK-Posten immer die politischen Ämter und die Parteizugehörigkeit so hervorgehoben? Erst auf den zweiten oder dritten Blick erfährt man, dass der neue ZDK-Präsident Theologe ist und eine katholische Akademie leitet.

Wie kommt es, dass bei einem Gremium, das katholische Laien, Gläubige vertreten soll, die ‚Funktionäre‘ über Parteizugehörigkeit und politisches Engagement indentifiziert werden?

Fragen, Fragen und noch mehr Fragen …

Nikolaus-Handbuch …

… damit nicht doch noch nur wieder ein Weihnachtsmann dabei herauskommt!

Weihnachtsmann und neuerdings Zipfelmännchenhaben haben die Nikolaustradition mittlerweile fast komplett überlagert. Dem stellt sich unter Anderem die Nikolausaktion des BDKJ entgegen.

Jüngste Arbeitshilfe ist dabei das Nikolaus-Handbuch, das erst vor einigen Wochen herausgegeben wurde. Auf 60 Seiten im A5-Format finden sich Informationen über den Heiligen und „Praxistipps für Nikolausdarsteller“ – so der Untertitel.

Nikolaus-Handbuch2

Der erste Teil widmet sich der Vorstellung der Aktion, der Darstellung einiger Bräuche und der Person des Heiligen Nikolaus. Außerdem gehen die Autoren hier der Frage nach, wie aus dem Nikolaus der Weihnachtsmann wurde. Die Artikel sind erfreulich gut lesbar und vielfältig – z.B. Gastbeiträge, ein Interview …

Der zweite, etwa gleich große, Teil gibt praktische Anleitungen, Tipps für verschiedene Gelegenheiten (Schulen, Kindergärten, Pfarrgemeinden etc.) und Formulierungsvorschläge. Hier finden sich auch Nikolauslegenden zum Weitererzählen.
Besonders gefreut hat mich das Kapitel „Richtig gekleidet – Das Nikolausgewand“, denn es geht hier nicht in erster Linie darum, dass es nett und authentisch aussieht, sondern die ‚Kleidungsstücke‘ werden in ihrer ursprünglichen liturgischen Bedeutung kurz dargestellt.

Auch die „Tipps für Unvorgesehenes beim Nikolausauftritt“ wurden nicht vergessen. Da geht es um ganz praktische Hinweise für die Vorbereitung, aber auch um den Umgang mit Pannen.

Ich habe mich sehr gefreut, dass ein solches Buch herausgegeben wurde – gemeinsam mit den begleitenden Aktionen und Schulungen zur Nikolausaktion. Wenn Bräuche und  christliche Hintergründe nicht mehr selbstverständlich sind, braucht es eben ein bisschen mehr Hilfe, sie wieder zu etablieren.


Nikolaus-Handbuch
Praxistipps für Nikolausdarsteller

Hrsg. Dr. Dominik Meiering, Stefan Lesting
Gebundene Ausgabe: 60 Seiten
Verlag: BDKJ Stadtverband Köln
ISBN: 978-3-00-050681-9

Bestellung im Buchhandel oder über www.nikolausaktion.org
Preis: 9,90 Euro (durch den Erlös wird die Nikolausaktion unterstützt)


 

Klare Kante – Die Herrnhuter Losung für heute

Dienstag, 17. November 2015:

Mose sprach: Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen, wenn ihr gehorcht den Geboten des HERRN, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, wenn ihr nicht gehorchen werdet den Geboten des HERRN, eures Gottes.

5.Mose 11,26-28

Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Johannes 14,6

Online, offline und irgendwas dazwischen – Bloggertreffen in Essen

Bloggertreffen 2015Am vergangenen Wochenende war ich in Essen zum vierten Katholischen Bloggertreffen – das dritte, an dem ich teilgenommen habe und das erste, das nicht von institutioneller Seite veranstaltet wurde.

Begonnen hat das Treffen mit einem Impulsreferat von Peter Winnemöller (katholon.de), der auch die Organisation übernommen hat. Ganz altmodisch analog haben wir anschließend miteinander die Themen für den Barcamp-Teil festgelegt.

Eigentlich bin ich ja eher der Typ für Vorträge. Deshalb war ich erstaunt wie fruchtbar der Austausch bei den Barcamp-Themen am nächsten Tag war. Es ging – in den Gruppen, die ich mir ausgesucht habe – um „Laienapostolat“, „Trendsetter sein“ und „Den ’normalen‘ Katholiken eine Stimme sein“. Auf die Zusammenfassungen bin ich schon sehr gespannt.

Am Samstagnachmittag hat Andrea Imbsweiler (5 Brote 2 Fische) uns interessante Tools für die Vernetzung mit anderen Blogs/Bloggern vorgestellt – eine Sache, die ich tatsächlich sehr spannend finde und gerne weiter verfolgen möchte. Ich hätte da eventuell schon ein paar unausgegohrene Ideen …

Der Journalist Klaus Kelle (Denken erwünscht) sprach zum Thema „Wie professionalisiere ich mein Schreiben“. Dabei hat er auch einige unserer Blogs unter die Lupe genommen … Kurz, wir haben noch einiges Potential. 😉

Am Abend ging es um den beeindruckenden Blog „Bedrängte Christen„, vorgestellt von Johannes Seibel (missio). Hier haben Christen in Bedrängnis die Möglichkeit, selbst über ihre Situation zu bloggen, was uns noch einmal den Horizont deutlich erweitert hat.

Abschluss der Bloggertagung bildeten am Sonntag Rückblick und Ausblick. Die nächsten Treffen sollen 2016 in Hildesheim und 2017 in Kevelaer stattfinden.

Mindestens genau so wichtig wie die thematischen Teile sind mir das Kennenlernen und der persönliche Austausch, das gemütliche Beisammensein am Abend und nicht zuletzt das gemeinsame Gebet. Bei allen unterschiedlichen Meinungen finden wir bei Heiliger Messe (außerordentliche und ordentliche Form des röm. Ritus) und beim Gebet der Vesper wieder zusammen. Schön, dass bei aller digitalen Vernetzung auch diese alte Form analoger Vernetzung nicht vergessen wird.

Pawlowscher Reflex als Gesellschaftsmodell?

Ein Gastbeitrag von Manfred Barnabas Loevenich SJB


PawlowWarum nicht nur Zorn, Ohnmacht, Mitgefühl und Trauer – sondern vor allem der Verstand unsere Gefühle, Gedanken und Handlungen lenken und bestimmen sollten:

»Den Verstand einsetzen!« Das bedeutet eben auch,

– nicht unreflektiert und reflexartig auf Aktionen und Ereignisse zu reagieren, die genau auf eine solche Reaktion abzielen (wie es etwa der Terror seinem Wesen, seiner Absicht und seinen Zielen nach tut; vgl. die Herkunft des Begriffs von der Terrorherrschaft der Französischen Revolution: la Terreur »der Schrecken«),

– sich in seinen Gefühlen, Gedanken, Worten und Taten nicht unkritisch instrumentalisieren zu lassen (denn genau darauf zielen nicht nur der Terror, sondern auch eine manipulative Medienpolitik und die Kaufstrategien unserer Konsumwelt ab; „panem et circenses“ …),

– die Aufgabe, mir ein eigenes, differenziertes Meinungsbild zu bilden (und mir damit einen persönlichen Handlungsspielraum zu erschließen) nicht Anderen zu überlassen: weder den Terroristen, noch den Meinungsmachern, noch der Macht der Bilder, weder den fanatischen Hasspredigern noch den notorischen Beschwichtigern, weder ideologischen Deutungen noch »politisch-korrekten« Rede- und Denkverboten, weder simplen populären Parolen noch verführerischen Verschwörungsthesen,

– die Hoheit über das eigene Fühlen, Denken und Handeln nicht leichtfertig in andere Hände zu geben, indem ich mich von Stimmung und Wunschdenken, Rachephantasien, Angst oder Verdrängung leiten lasse,

– den allzu einfachen Erklärungsmustern zu misstrauen, welche mir von Vertretern und Lobbyisten politischer, wirtschaftlicher oder ideologischer Interessen angeboten werden: von Stimmungsmachern, die auf dem Feuer der Angst ihr eigenes Süppchen kochen, oder von jenen Stimmen, die im Schatten einer Rhetorik der Beschwichtigung, Verharmlosung und Ablenkung ungestört ihre eigenen Interessen verfolgen, von kühlen, pragmatischen »Realpolitikern« und von Propagandisten, die uns (je nach eigener Gewinn- und Verlustrechnung) Notwendigkeiten ein- oder ausreden …

All dem gegenüber: »Den Verstand einsetzen!«

… und das Herz!

… und, sofern man gläubig ist, um Gottes Rat, Beistand und Segen beten!

… und auf diese Weise auch in Distanz zum eigenen (von Wünschen, Vorurteilen, Ängsten etc. bedingten) Dafürhalten treten zu können.

Ist das nur ein frommer Wunsch? HERR, erbarme Dich! Kyrie eleison!

Umwege? – Verlorene Zeit?

Schwanberg(03)Alles muss effizient sein. Zielstrebig sollen Dinge erreicht werden – möglichst messbar in Euro und Cent. Abitur machen – dann aber auch Studium, sonst ist es verlorene Zeit. Studium – ja, aber bitte schnell und mit verwertbaren Inhalten. Neues lernen – was für Job und Karriere wichtig ist. Entscheidungen – es muss voran gehen.

Oft ist das die Idealvorstellung von einem gelungenen Leben. Irgendwie kommen dann noch Partnerschaft und eventuell Familie dazu, und dann hat man etwas vorzuweisen. Auch in Bezug auf die religiöse Biographie ist man von solchen Vorstellungen nicht frei. Es sollte immer voran gehen, immer besser werden, sonst ist man gescheitert.

Wenn ich mir meine Biographie (auch den geistlichen Werdegang) mit dieser Brille anschauen würde, fiele das Urteil ernüchternd aus: Jede Menge ‚verlorene Zeit‘, jede Menge ‚Fehlversuche‘, jede Menge (vermeintliche) Sackgassen. Und mittlerweile kenne ich recht viele Leute, deren Lebens- und Glaubensweg auch nicht unbedingt geradlinig verlaufen ist: Ehemalige Pfarrer(innen), ehemalige Ordensleute, Konvertiten, Menschen mit ‚interessanter‘ Berufsbiographie – oder alles zusammen… Alles verlorene Zeit?

Ich persönlich würde nicht auf die Erfahrungen verzichten wollen, die ich jeweils gemacht habe. Vieles von dem, was mir heute wichtig ist, hätte ich nicht ohne die unterschiedlichen Prozesse, die auf dem Weg nötig waren. So kann ich mich nun auch  auf den Wegen „dazwischen“ bewegen. Ich bin der festen Überzeugung, dass nichts, was man lernt verloren sein kann.

Und ich glaube, dass es Anderen ähnlich geht. Es mag sich nicht am Geldbeutel bemerkbar machen, aber eine Bereicherung ist es dennoch.

Hier eine Auswahl von Bloggern, die nicht gerade stromlinienförmig auf ausgetretenen Pfaden unterwegs waren/sind. Bei Einigen finden sich schon im Titel und/oder der Adresse des Blogs Hinweise auf Suchbewegung und Veränderung:

Emanzipiert von der Gleichmacherei

Ich habe ja immer behauptet, ich sei eine 3-K-Frau. Allerdings weniger ‚Kinder, Küche, Kirche‘ und mehr ‚Kaffee, Katze, Kabelfernsehen‘. In das traditionelle Rollenbild will ich nicht ganz hinein passen. Dennoch bin ich nicht glücklich über die Entwicklungen in Gesellschaft und Politik, die gezielt umerziehen wollen zu einer größtmöglichen Nivellierung der Geschlechter. Aber gleichwertig ist nun nicht zwingend auch gleichartig.

Ich denke, als emanzipierte Frau muss ich mir nicht von Männern sagen lassen, wie ich zu sein habe – und auch nicht von Frauen (auch wenn es nur ‚zu meinem Besten‘ sein sollte). Auch als emanzipierte Frau kann ich Frau sein und muss nicht zum besseren Mann werden.

Dr. Kristina Schröder MdB, die ehemalige Familienministerin, hat zu diesem Thema einen erhellenden Beitrag geschrieben:

Freiheit statt Gleichheit! Auch für die Geschlechter

Zitat:
„Es ist immer die böse Gesellschaft, es sind immer strukturelle Diskriminierungen, es sind immer veraltete Rollenbilder, mit denen Ungleichheiten erklärt werden. Dass auch der freie Wille von Frauen und Männern mal wirklich entscheidend sein könnte, das finde ich in Texten der Gendertheorie fast nie. Geschweige denn den ernsthaften Versuch, die eigenen Grundannahmen zu falsifizieren.“