Die Kirche schrumpft? – Nein: Sein Reich wächst!

Gastbeitrag von Manfred Barnabas Loevenich SJB


Die Kirche schrumpft?
Nein: Sein Reich wächst!

Wie es im Lied heißt:

„Die Sonne, die uns sinkt, bringt drüben
den Menschen überm Meer das Licht:
und immer wird ein Mund sich üben,
der Dank für Deine Taten spricht.

So sei es, Herr: die Reiche fallen,
Dein Thron allein wird nicht zerstört;
Dein Reich besteht und wächst, bis allen
Dein großer, neuer Tag gehört.“

(Evangelisches Gesangbuch 266, „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“, Strophen 4-5)

„Dein Reich besteht und wächst, bis allen Dein großer, neuer Tag gehört.“ Beim Singen dieses Liedes heute Abend im Gottesdienst kam mir sofort ein Blogartikel von Äbtissin Christiana Reemts OSB aus der Abtei Mariendonk in den Sinn:

„Manchmal geht einem plötzlich etwas auf, was man eigentlich immer schon wissen konnte. So ging es mir, als mir klar wurde, dass die Kirche nicht schrumpft, sondern unaufhörlich wächst, wächst bis zum Ende der Welt.

Von Schrumpfung kann man nur sprechen, wenn man unter Kirche ausschließlich die jetzt lebenden Katholiken versteht und selbst dann nur, wenn man seinen Blick sehr eingeschränkt auf Europa richtet.

Aber zur Kirche gehören alle Gläubigen aller Zeiten, von Maria und den Apostel bis zu denen, die die Wiederkunft Christi erleben werden. Mit jedem getauften Kind wächst die Kirche.“

Quelle: https://www.mariendonk.de/index.php/blog (Eintrag vom 11. August 2021)

Ja und Amen! Die Kirche schrumpft nicht – sie wächst unaufhörlich, „wächst bis zum Ende der Welt“!

Zum Bild: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ (Hebräer 13,8)

Besuch im Koptisch-Orthodoxen Kloster

In meinem diesjährigen Urlaub habe ich einige Tage in Höxter-Brenkhausen verbracht, und zwar im Koptisch-Orthodoxen Kloster mit angeschlossenem Gästehaus. Nachdem mich die letzten Wochen ziemlich erschöpft hatten, freute ich mich auf eine hoffentlich unkomplizierte Zeit und hoffentlich interessante Begegnungen. Um es vorweg zu nehmen: Beides hatte ich!

Die Hinfahrt war allerdings erst einmal ziemlich mühsam. Statt der geplanten 3 Stunden Fahrt brauchte ich ganze 6 Stunden – zweieinhalb Stunden Stau und eine halbe Stunde weiträumige Umleitungen in Höxter haben meine Fahrzeit verdoppelt. Nachdem ich so verspätet angekommen bin, habe ich aber dennoch eine kurze Führung durchs Kloster bekommen, bei der ich mir einen kurzen Eindruck verschaffen konnte. Die Malereien in den Gängen habe ich gleich mal abgelichtet und der Bischof hat angeboten, mich vor der Wandmalerei im Refektorium zu fotografieren.

Übernachtet hatte ich in einem Einzelzimmer im Gästehaus, das Frühstück gab’s aber jeden Morgen im Kloster. Gleichzeitig war auch eine Kindergruppe im Kloster zu Gast. Deshalb wurde jeden Morgen die Liturgie gefeiert und ich hatte Gelegenheit daran teilzunehmen. Überhaupt habe ich mich dann doch relativ häufig in der Kapelle aufgehalten.

Die Taufkapelle:

Eigentlich hatte ich ja geplant, von Brenkhausen aus einige Ausflüge zu machen. Dann habe ich es aber doch so genossen, einfach vor Ort zu sein, die Gastfreundschaft zu genießen und mich auf das Leben vor Ort einzulassen, dass ich einfach dageblieben bin. Nur einen kurzen Besuch in einem Klosterladen in der Umgebung habe ich gemacht.

Am Sonntagnachmittag bin ich dann aber doch einmal weggefahren. Da habe ich nämlich einen Facebook-Freund treffen können, den ich bisher noch nicht persönlich kennen gelernt habe. Der entspannte Nachmittag passte genau in mein Erleben der Tage davor.

Für mich waren es rundum wohltuende Tage, wie ich sie gerade jetzt dringend gebraucht habe. Vor allem die herzliche und unkomplizierte Art waren für mich genau richtig. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht mein einziger Besuch dort bleiben wird.

Link zum Kloster: https://www.koptisches-kloster-brenkhausen.com

Und hier einige der Bilder nochmal in einem kleinen Video: