Der heilige Antonius, die Dämonen des Terrors und „das Böse in uns selbst“

Eine Überlegung (Gastbeitrag von Manfred Barnabas Loevenich SJB)

Der Kampf mit den Dämonen – wie er in der vom heiligen Kirchenvater Athanasius von Alexandria verfassten Vita des heiligen Antonius bilderreich beschrieben wird – gehört keineswegs ins Reich der Legenden und Fabeln, sondern ist höchst real.

Die Versuchung des heiligen Antonius

Bild: Hieronymous Bosch, Triptychon mit den Versuchungen des heiligen Antonius (1505-1506), Museu Nacional de Arte Antiga, Lissabon

Auch wenn mir dieser Zusammenhang eigentlich schon länger klar ist, gewinnt diese Erkenntnis doch in der gegenwärtigen, von verschiedenen Terrormeldungen beherrschten Gegenwart, eine neue, höhere Brisanz und einen tieferen Sinn.

Heute las ich von einer Darstellung des israelischen Schriftstellers David Grossman in der französischen Tageszeitung „Libération“ über die Angst, die der Terrorismus verbreitet, die Angst vor dem Bekannten und dem Unbekannten. David Grossman warnt:

„Die wahre zerstörische Macht des Terrorismus besteht am Ende in der Tatsache, dass er den Menschen mit dem Bösen konfrontiert, das sich in ihm selbst verkrochen hatte, mit dem, was tief unten steckt, das Bestialische, das Chaotische. Das gilt sowohl für das Individuum wie für die Gesellschaft. Der Terrorimus im Allgemeinen – und ganz bestimmt derjenige der Attentäter in Paris – sucht nicht den Dialog. Letzten Endes reckt er sein Haupt, um die Gesellschaft niederzuringen.“

Quelle: Facebook: HMK – Hilfe für verfolgte Christen

Ein Grund mehr, dass wir die perfide Methode des Terrors (also des Bösen) durchschauen, der uns dazu bringen will, dass wir uns fürchten – und dass wir unsererseits jene hassen, die wir für unsere Feinde halten oder dies tatsächlich auch sind.

Umso mehr gilt: „Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.“ (Jesus Christus in Lukas 6,27-28)

Denn NUR SO können wir uns der Dynamik, die der Kreislauf des Terrors und des Bösen (auch in uns selbst) darstellt, entziehen und den „Kampf gegen die Dämonen“ gewinnen. Mit der Hilfe Gottes. Anders nicht.

Schon die ach so vernünftige und aufgeklärte Französische Revolution hat ja gezeigt, dass ohne dieses originäre Moment des Christlichen – ohne die Feindesliebe – auch jede „gut gemeinte“ Bewegung am Ende im Bösen endet. Das „regime de la terreur“ der Jahre 1793 und 1794 zeigte dies nur all zu deutlich, ebenso wie viele Bewegungen davor und danach: „Ich weiß wohl – die Revolution ist wie Saturn, sie frisst ihre eigenen Kinder.“ (Georg Büchner, „Dantons Tod“, 1. Akt, 5. Szene)

Terror erzeugt neuen Terror, Angst wiederum Angst, Gewalt neue Gewalt und Hass neuen Hass. DER WEG, aus diesem unseligen Automatismus heraus zu kommen, ist den Christen bekannt … eigentlich.

Paul Gerhardt

stern_adv3 Einer der Liederdichter, die mich immer sehr berührt haben, ist Paul Gerhardt. Ich werde hier nicht viel über die Lebensdaten dieses bekannten evangelischen Liederdichters aus dem 17. Jahrhundert schreiben. Das haben andere Kompetentere ausführlich getan.

Dieser Mann, dessen Lieder so sehr von der Hoffnung und von der innigen Verbindung zu Christus sprechen, war wahrhaftig nicht auf Rosen gebettet. Er hat die Schrecken des 30jährigen Krieges und verschiedener Seuchen erlebt, stand mitten im Konflikt zwischen lutherischer und reformierter Lehre und musste auch persönlich mit einigen Schicksalsschlägen zurecht kommen. Im Alter von 14 Jahren war bereits verwaist. Er hat später auch vier seiner fünf Kinder sowie seine Frau verloren. Umso beeindruckender sind die Hoffnung und das Vertrauen, die in seinen Liedern zum Ausdruck kommen, auch wenn das Schwere nicht verschwiegen wird.

Im Wikipedia-Artikel heißt es: „Gerhardt wird auch das Verdienst zuerkannt, die Entwicklung vom Bekenntnislied zum Andachtslied und das zuversichtliche Preis- und Dankgebet gefördert zu haben. Seine Gedichte haben sich zu Volks- und Familienliedern christlichen Glaubens entwickelt.“ Seine Lieder sind also weniger für den gemeinsamen Gottesdienst, sondern eher für die persönliche Andacht gedacht. Sie erlauben es sich, subjektiv zu sein. Trotzdem haben sie Aufnahme in viele Gesangbücher gefunden – evangelische, freikirchliche und katholische.

Von Paul Gerhardt stammt zum Beispiel eines meiner zwei Lieblings-Adventslieder – ‚Wie soll ich dich empfangen‘:

Obwohl diese Texte so subjektiv sind und so stark das persönliche Glaubenserleben thematisieren, haben sie offenbar auch Gläubigen anderer Zeiten und Prägungen etwas zu sagen.

So schreibt Dietrich Bonhoeffer aus dem Gefängnis in Tegel über das Weihnachtslied ‚Ich steh‘ an deiner Krippen hier‘: „Ich hatte mir bisher nicht viel daraus gemacht. Man muss wohl lange allein sein und es meditierend lesen, um es aufnehmen zu können. Es ist in jedem Worte ganz außerordentlich gefüllt und schön. Ein klein wenig mönchisch-mystisch ist es, aber doch gerade nur soviel, wie es berechtigt ist; es gibt eben neben dem Wir doch auch das Ich und Christus, und was das bedeutet, kann gar nicht besser gesagt werden, als in diesem Lied.“ (in: Widerstand und Ergebung)

Bei aller notwendigen Betonung der Objektivität – und heute ist sie sicher nötiger als zu Paul Gerhardts Zeiten – braucht eben auch die persönliche Frömmigkeit ihren Raum.

‚Ich steh‘ an deiner Krippen hier‘ ist übrigens mein persönlicher Favorit unter den Weihnachtsliedern.



 

Ein Adventskranz ist ein Adventskranz

615px-AdventCandlesAlle Jahre wieder wird auf Facebook und/oder im Freundes- und Bekanntenkreis diskutiert, wie ein Adventskranz auszusehen hat. Besonders beliebt ist dabei die Auffassung, ein „traditionell katholischer Adventskranz“ müsse drei violette und eine rosafarbene Kerze haben – gemäß der liturgischen Farben der jeweiligen Adventssonntage.

Andere sind der festen Überzeugung, die Kerzen müssten honigfarben sein und die Bänder violett. Und wieder andere halten nur einen Adventskranz mit roten Kerzen für den einzig Richtigen

Ich empfinde die Diskussion um die Farben – vor allem, wenn Meinungen so absolut dargestellt werden wie auf dieser Seite – eher amüsant. Der Adventskranz ist eine Erfindung aus dem evangelischen Bereich. Deshalb muss ich jedes Mal schmunzeln, wenn von einem „traditionell katholischen Adventskranz“ gesprochen wird. Er hat weder eine allzu lange Tradition noch hat er katholische Wurzeln. Die Farbendiskussion empfinde ich als liturgische oder ideologische Überfrachtung einer einfachen und schönen Idee.

Ein Adventskranz ist ein Adventskranz – nicht mehr und nicht weniger. Und deshalb ist meiner unideologisch, unliturgisch und einfach nur so, wie er mir gefällt.

 

Einstieg in den Advent

Ad te levavi – Introitus zum 1. Advent:

Zu dir erhebe ich meine Seele;
mein Gott, auf dich vertraue ich.
Darum werde ich nicht erröten,
noch sollen meine Feinde mich verlachen.
Denn all die vielen, die auf Dich warten,
werden nicht enttäuscht. (Psalm 24, 1-3)

Vers: Herr zeige mir Deine Wege
und lehre mich Deine Pfade. (Ps. 24, 4)

Es war anstrengend, dieses erste Adventswochenende und damit mein Einstig in die Adventszeit: Insgesamt über 600 Kilometer mit dem Auto, jeweils um oder auch vor 7 Uhr morgens aus dem Haus müssen und abends erst um 21 Uhr wieder zurück sein und tagsüber Vorträge hören, diskutieren und viele Begegnungen. Es war aber auch ein sehr reiches Wochenende!

Begonnen hat es mit einem Studientag im Franz-Hitze-Haus Münster zum Thema „Prophetie – ein vergessenes Charisma?“ Trotz oder gerade wegen einiger Diskussionen mit den Referenten habe ich gute Impulse und mehr persönliche Klarheit zu diesem Thema mitnehmen können.

Der Sonntag war ausgefüllt mit einem Besuch der Abtei Königsmünster in Meschede. Der Adventsmarkt an diesem Wochenende war ein willkommener Anlass, wenn auch letztlich mehr Kulisse. Besonders wertvoll waren mir die Messe am Morgen und die vielen Begegnungen während des Tages – ungeplante und geplante. Vor allem hat es mich gefreut, den Pastor der Baptistengemeinde zu treffen, der vor vielen Jahren für die Gemeinde im Saarland zuständig war, zu der ich damals gehörte. Es ist ein besonderes Geschenk, sich nach über 10 Jahren wieder zu treffen und eine Verbundenheit zu erleben, als sei man sich erst vor einigen Monaten das letzte Mal begegnet. Gemeinschaft und christlicher Austausch über die Zeit- und Konfessionsgrenzen hinweg.

Ich bin beschenkt!

„… Denn all die vielen, die auf Dich warten,
werden nicht enttäuscht …“ (s.o.)

Blickrichtung

„Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!“ (Phil. 4,8)

Wahrhaftig – ehrbar – gerecht – rein – liebenswert – guter Ruf – Tugend – Lob – damit soll sich ein Nachfolger Christi also befassen. Darüber soll er/sie nachdenken und reden. Oft sind wir aber viel stärker beschäftigt mit dem, was – vermeintlich oder tatsächlich – falsch läuft.

Plaßmann-Challenge

© Thomas Plaßmann – mit freundlicher Erlaubnis

© Thomas Plaßmann – mit freundlicher Erlaubnis

Die Zeiten sind offenbar vorbei, in denen das Christentum in unseren Breiten eine selbstverständliche Rolle spielte. Als ich im Alter zwischen 11 und 15 Jahren vom Glauben nichts mehr wissen wollte, stieß das auf wenig Verständnis. Nicht, dass das Umfeld besonders gläubig gewesen wäre! Es war eben einfach nicht opportun, sich dagegen zu stellen.

Aber auch meine anschließende Hinwendung zum Glauben stieß auf Unverständnis. Ein Christsein, das sich nicht darin erschöpft, sich gelegentlich in der Kirche blicken zu lassen, war (und ist immer noch) Vielen in meinem Umfeld suspekt.

Was also macht das Christsein aus? Die Frage ist so alt wie das Christentum selbst. In einem der neutestamentlichen Briefe lesen wir die Aufforderung

„… heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist“ (1 Petr. 3,15)

Was also macht mein Christsein aus?

Ich bin nicht besser als Andere – auch nicht „besser dran“, wie es in einem Lied heißt. Aber mein Leben ist in einen ganz anderen Zusammenhang gestellt. Ich muss mich immer noch mit alltäglichen Herausforderungen herumschlagen, doch ich kann glauben, dass sie nicht sinnlos sind. Ja, es sind sogar Herausforderungen hinzu gekommen, denn so kann es mir z. B. nicht egal sein, wie es meinem Nachbarn oder Kollegen geht.

Das Gebet, die Sakramente der Kirche, das Lesen in der Bibel und die Gemeinschaft mit anderen gläubigen Menschen sind dabei gleichermaßen Kraftquelle und Korrektur. Ganz persönlich und konkret erlebe ich das besonders, wenn ich in der Gregorianik-Schola singe oder mich beim Stundengebet hineingebe in das Gebet der gesamten Kirche.

Und nicht zuletzt darf ich bei allem mit der Gegenwart und Hilfe Gottes rechnen, dem ich mich anvertraue.


Dieser Beitrag erscheint gleichzeitig auf sende-zeit.de (ein Blog aus dem Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg)

Tagesevangelium – die Audiobeiträge

MicrophonDie Audiobeiträge zur Auslegung des Tagesevangeliums, die ich in dieser Woche halten darf, werde ich hier nach und nach verlinken:

27.10.2014:

Evangelium (Lk. 13, 10-17)

Auslegung

28.10.2014:

Evangelium (Lk. 6, 12-19)

Auslegung

29.10.2014:

Evangelium (Lk. 13, 22-30)

Auslegung

30.10.2014:

Evangelium (Lk. 13, 31-35)

Auslegung

31.10.2014:

Evangelium (Lk. 14, 1-6)

Auslegung

01.11.2014:

Evangelium (Mt. 5, 1-12a)

Auslegung

Die Beiträge werden innerhalb kurzer Zeit nach der Sendung auf der domradio-Website online gestellt.

Kreuzerhöhung – Was soll das mit den Reliquien?

IMG_1685Das Fest Kreuzerhöhung ist offensichtlich nicht leicht zu vermitteln. Ein Fest aus Anlass der Wiederauffindung des Kreuzes durch die Kaiserin Helena fordert auch Widerspruch heraus. Auf Facebook habe ich dazu eine sehr engagierte Diskussion verfolgen können. Letztlich ging es dabei nur am Rande um die Frage der Echtheit der Reliquie, sondern vielmehr viel grundsätzlicher um Sinn und Unsinn von Reliquien für das geistliche Leben überhaupt. Letztlich stehen sich dabei diejenigen gegenüber, die ‚geistlich‘ mit ‚rein geistig‘ gleichsetzen und diejenigen, die ihren Glauben auch von Greifbarem stärken lassen.

In einer ähnlich gelagerten Diskussion – damals ging es um die Heilig-Rock-Wallfahrt – habe ich geschrieben:

‚Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns‘ (Johannesevangelium 1, 14) Und davon, dass Gott real in die Zeit gekommen ist, leben wir als Christen. Daran hängt unsere Erlösung. Was ist so schlimm daran, sich an konkreten Orten und Gegenständen daran zu erinnern, dass die Evangelien keine Märchenbücher sind, sondern die Heilsereignisse wahrhaftig stattgefunden haben – zu einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte?

So ganz weit weg von der Bibel ist das mit der Reliquienverehrung nun auch wieder nicht – auch nicht im Neuen Testament. In der Apostelgeschichte gibt es z.B. einige interessante Sätze, die ganz gerne mal überlesen werden:

„Desto mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn glaubten – eine Menge Männer und Frauen -, sodass sie die Kranken sogar auf die Straßen hinaustrugen und sie auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fiele.“ (Apostelgeschichte 5, 14-15)

„Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus. So hielten sie auch die Schweißtücher und andere Tücher, die er auf seiner Haut getragen hatte, über die Kranken, und die Krankheiten wichen von ihnen und die bösen Geister fuhren aus.“ (Apostelgeschichte 19, 11-12)

Manchmal frage ich mich, was eigentlich die Grundlage derer ist, die sich so so massiv und teilweise auch herablassend gegen jegliche Form von (Be)Greifbarem im geistlichen Leben wenden – Die Bibel? Oder eine aufklärerische Philosophie, die nur noch gelten lassen kann/will, was sich damit in Einklang bringen lässt? Man kann natürlich alles irgendwie mit Zeitbedingtheit oder frühen Verirrungen/Missverständnissen erklären. Es steht aber nun einmal drin, und nirgends lese ich von Distanzierungen davon.

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Kann es Liebe ohne Korrektur geben?

In einer Glosse zum Thema ‚Geist des Konzils‘ habe ich vor einigen Jahren unter Anderem geschrieben:

Man kümmert sich selbstverständlich auch um diejenigen, die aus den unterschiedlichsten Gründen im Straßengraben gelandet sind. Straßenfeste seien ein geeignetes Angebot, diesen Leuten wenigstens das Gefühl zu geben, einen Platz unter den Straßenverkehrsteilnehmern zu haben. Es sei Ihnen unter dem Motto der “gegenseitigen Rücksichtnahme” jedoch nicht zuzumuten, eine Fahrschule zu besuchen oder sich die Regeln im Straßenverkehr wieder (neu) anzueignen.

Neben dem ‚Geist des Konzils‘ gespenstert seit einiger Zeit offnsichtlich auch der ‚Geist von (Papst) Franziskus‘ herum, in dessen Interesse – so sagt man – es nicht sein könne, z.B. eine Exkommunikation festzustellen. Schließlich – so die Argumentation – stelle er die Barmherzigkeit und die Liebe so stark heraus.

Aber kann es Liebe ohne Korrektur geben? Liebe ohne Wahrheit?

Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werde. Hört er auf die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner. (Mt. 18, 15-17)

Wer zurechtweist, macht sich nicht beliebt. Leichter wäre es, alles laufen zu lassen. Doch das wäre keine echte Liebe. Liebe heißt, auch Verantwortung für die Schwester / den Bruder zu übernehmen – vor allem, aber nicht ausschließlich, wenn man sich in einer Leitungsposition befindet. Das ist meist der unbequemere Weg.

Gehorcht euren Lehrern und folgt ihnen, denn sie wachen über eure Seelen – und dafür müssen sie Rechenschaft geben -, damit sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das wäre nicht gut für euch. (Hebräerbrief 3, 17)

Das Thema der Zurechtweisung findet sich sehr häufig sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament. Die geschwisterliche Korrektur ist ein echter Dienst, der hoch geachtet ist – wenn auch meist auf allen Seiten unbeliebt.

Zucht bewahren ist der Weg zum Leben; wer aber Zurechtweisung nicht achtet, geht in die Irre. (Sprüche 10, 17)

Gelassenheit

GelassenheitIm ‘Garten der Religionen‘ in Köln gibt es fünf Begriffe, die den fünf Weltreligionen zugeordnet sind. Hier habe ich bereits über die anderen vier geschrieben. Diese Begriffe sollen nicht exklusiv für die jeweilige Religion verstanden werden. Ich denke hier im Zusammenhang mit dem Christentum darüber nach.

‚Gelassenheit‘ ist nun der letzte Begriff, den ich noch aufgreifen möchte. Vielleicht, weil es mir häufig an der Gelassenheit mangelt, oder weil selten explizit davon in der Bibel oder im christlichen Kontext zu hören ist. Sie ist auch nicht so einfach zu greifen – Gründet sie in der Gleichgültigkeit? Im Fatalismus? Oder im Vertrauen? Letzteres setzt eine personale Beziehung voraus.

Als Christen gründet unsere Gelassenheit im Vertrauen auf die gute Führung Gottes. Uns ist zugesagt, dass uns alle Dinge zum Besten gereichen – auch die Schweren. Passend dazu die heutige Herrnhuter Losung: „Herr, wessen soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich.“ (Psalm 39,8)

Gebet um Gelassenheit:

Gelassenheits_gebet_QR_codeGott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut,
Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.

 

Zölibatsdebatte, Frauenordination und was dabei gern ‚vergessen‘ wird

Katholisch.de greift die endlose Debatte um den Zölibat wieder auf: ‚Zwischen Ehelosigkeit und Laienpredigern

Bei diesen Dingen wird allerdings jedes Mal ‚vergessen‘, dass es ein großer Unterschied ist, ob ein Verheirateter zum Diakon oder Priester geweiht wird, oder ein Diakon / Priester heiratet. Ehe ist nicht zwingend ein Weihehindernis (siehe ständige Diakone oder konvertierte verheiratete Pfarrer), aber eine Weihe ist ein Ehehindernis. Bei letzterem berührt es nämlich bereits die Sakramententheologie.

Also selbst, wenn der allgemeine Zölibat für das Priestertum aufgehoben würde, änderte sich nichts für die bereits Geweihten. Darin sind sich Ostkirche und Westkirche übrigens einig. Ein Abgehen von dieser Linie wäre also auch ein großes Hindernis für die Ökumene.

Ähnliches gilt für die Forderung nach der Weihe von Frauen. Es ist beständiger kirchlicher Konsens in nahezu allen Kirchen, dass die Diakonen- und Priesterweihe nur für Männer vorgesehen ist. Geändert wurde das meines Wissens nur in der Altkatholischen und der Anglikanischen Kirche – und zwar erst vor relativ kurzer Zeit. Die Praxis der Evangelischen Kirche und der Freikirchen kann hier nicht als Argument dienen, denn da wird im Normalfall überhaupt nicht geweiht(!) – weder Männer noch Frauen.

Auch die Weihe von Frauen wäre demnach ein Ökumene-Hindernis (auch wenn es gern genau anders herum dargestellt wird). Rechtfertigen muss sich meiner Meinung nach übrigens derjenige, der den bisherigen Konsens verlässt und nicht diejenigen, die dabei bleiben.

Auch für die „Anderen“

„Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich,wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.
Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird ‚eine‘ Herde und ‚ein‘ Hirte werden“ (Johannesevangelium 10, 14-16)

Aus dem heutigen Sonntags-Evangelium in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus.

Was hat Blumenkohl mit Frauen und Männern in der Kirche zu tun?

Warum beginne ich meine Gedanken zum Thema mit einem Foto von Gemüse? Jedenfalls nicht, weil ich dächte, frau gehörte an den Kochtopf! (In meinem Fall wäre das übrigens eine ganz schlechte Idee.) Ich denke dabei an die fraktale Struktur. Bei Schneeflocken, Blumenkohl, Brokkoli, Farn und vielem anderen, was natürlich wächst und entsteht, finden sich fraktale Formen – also Formen, die in ihren kleinen Teilen Ähnlichkeiten aufweisen mit der jeweils höheren Ebene. Mir scheint das in der Struktur der Kirche nicht anders zu sein:

„Denn wir sind Glieder seines Leibes. »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ‚ein‘ Fleisch sein« (1.Mose 2,24). Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde.“ (Epheser 5, 30-32)

Die Gemeinde/Kirche bildet eine höhere Wirklichkeit ab. Gemeinschaften oder Familien sind in ihrer Struktur wiederum „kleine Kirche“ – sie bilden die Kirche im Kleinen ab. Deshalb halte ich es auch nicht für allzu abwegig, die biblischen Gleichnisse und Bilder auf die heutige kirchliche Realität zu beziehen.

Explizit wird auch das Bild des Leibes auf die Gemeinde übertragen:

“Nun aber sind es viele Glieder, aber der Leib ist einer. Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder auch das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht. Vielmehr sind die Glieder des Leibes, die uns die schwächsten zu sein scheinen, die nötigsten; und die uns am wenigsten ehrbar zu sein scheinen, die umkleiden wir mit besonderer Ehre; und bei den unanständigen achten wir besonders auf Anstand; denn die anständigen brauchen’s nicht.

Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben, damit im Leib keine Spaltung sei, sondern die Glieder in gleicher Weise füreinander sorgen. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.” (1. Korintherbrief 12, 20-26)

Auch das Bild vom Bau aus lebendigen Steinen spricht davon. Das ist meines Erachtens die Schablone, vor der man die Frage nach den unterschiedlichen Berufungen auch der beiden Geschlechter sehen muss.

Es geht also einerseits darum, Kirche abzubilden und andererseits um die gegenseitige Ergänzung im Dienst. An keiner Stelle wird dabei von einer Wertigkeit der Dienste gesprochen. Es geht also gar nicht in erster Linie um Rechte, Privilegien und Ämter. Manche Aufgaben und Dienste, wie z.B. der prophetische Dienst, müssen in gewisser Weise unabhängig von Hierarchie und Leitungsgewalt stehen.

Naturgemäß habe ich mich mit dem Thema der Frau in der Kirche intensiv auseinander gesetzt. Das kann ich hier nur schlaglichtartig umreißen. Ich selbst stand ja einmal in der Situation, Gemeinde zu leiten, zu predigen und Pastorin zu sein.

All das musste neu bewertet werden, als ich vor 9 Jahren wieder zurück in die katholische Kirche gegangen bin. Die Frage war: „Was mache ich denn nun mit dem, was ich vorher als meine Berufung erkannt zu haben glaubte? Findet das seinen Platz? Finde ich einen Platz?“

Und während ich begonnen habe, einfach die Dinge zu tun, die ich tun konnte, habe ich eine spezielle Freiheit entdeckt. In der Diskussion habe ich festgestellt, dass ich einen anderen – ergänzenden – Zugang zu den Themen habe. Der eher intuitive und an manchen Stellen unkonventionelle Zugang braucht aber auch das Gegenüber der eher systematischen Theologie … und es ist gut, wenn Letztere das letzte Wort hat. Das Überangebot von bunten Tüchern in gestalteten Mitten, z.B. in unseren „Frauenliturgien“, gibt davon beredt Zeugnis. So braucht die Intuition, Sensibilität und Kreativität den schützenden Rahmen der verlässlichen „männlichen“ Theologie. Ein Rahmen, der auch Freiheit gibt. Und die eher männlich geprägte Sicht braucht die Ergänzung und Herausforderung von der anderen Seite. Ich rede hier von Tendenzen, nicht von absoluten Zuschreibungen.

Tatsache bleibt aber, dass Gott selbst derjenige ist, der beruft. Er ist es, der letztlich den Maßstab setzt. Es kann kein Recht auf irgendein Amt oder eine Weihe geben. Bürgerliche Kategorien und Maßstäbe greifen hier nicht.

“Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben, damit im Leib keine Spaltung sei, sondern die Glieder in gleicher Weise füreinander sorgen. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.” (1. Korintherbrief 12, 24b-26)

Der Nächste bitte …

Die nächste Runde im Bischofsbashing ist eingeläutet. Diesmal soll es dem Churer Bischof Huonder an den Kragen gehen. Argumente gibt es kaum – außer, seine Haltung sei nicht ‚zeitgemäß‘ . Aber nochmal: ‘Zeitgemäß’ ist keine Kategorie der Wahrheit.

Die sogenannten Basis-/Reform- (oder sonstwas) Bewegungen erinnern mich immer stärker an Kleinkinder in der Trotzphase, die aufstampfend quengeln „ICH WILL ABER!!!“

‚Zeitgemäß‘ ist keine Kategorie der Wahrheit

Das Gerangel um Bischofsstühle geht in die zweite Runde. Zur Kampagne gegen den Bischof von Limburg gesellt sich jetzt noch eine zweite um die zu erwartende Neubesetzung im Erzbistum Köln.

Eine Kölner Kircheninitiative fordert in einem offenen Brief an den Papst mehr Mitbestimmung der Gläubigen Gremien bei der Neubesetzung des Kölner Bischofsstuhls. Unterstützung sucht man bei allem, was (unter)schreiben kann, egal ob katholisch, egal ob aus Köln, egal… Die geplante unterstützende Medienkampagne ist auch brav gestartet, wenn auch verfrüht, weil da jemand geplaudert hat (siehe auch: „Die ‚Kölner Kircheninitiative‘ und eine österreichische Plaudertasche“).

Kleines Schmankerl am Rande: Auf der Facebook-Seite dieser Befürworter der Mitsprache werden kritische Stimmen, auch aus dem Erzbistum Köln, gelöscht und User blockiert.

Eines der Hauptargumente für die Agitation ist, die hierarchischen Strukturen seien nicht mehr zeitgemäß. Tatsächliche oder vermeintliche Fehler von Amtsträgern sind willkommene Vehikel, gleich die ganze Struktur mit entsorgen zu wollen. Die verräterischen Formulierungen: „nicht zeitgemäß, lässt sich heute nicht mehr vermitteln, passt nicht in die heutige Gesellschaft, heute kann man doch nicht mehr…“ Seit wann ist „zeitgemäß“ eine Kategorie für die Wahrheit?

Neu ist so ein Vorgehen nicht gerade. Im Alten Testament findet sich eine ganz ähnliche Situation. Das Volk Israel war – wohl mit Recht – unzufrieden mit der Leitung und forderte eine neue, zeitgemäße Struktur:

„Da versammelten sich alle Ältesten Israels und kamen nach Rama zu Samuel und sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen. So setze nun einen König über uns, der uns richte, wie ihn alle Heiden haben.“ (1. Samuel 4-5)

Gib acht, was du dir wünschst, du könntest es bekommen:

„Der HERR aber sprach zu Samuel: Gehorche der Stimme des Volks in allem, was sie zu dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, dass ich nicht mehr König über sie sein soll.“ (1. Samuel 8, 7)

In der Kirche scheint mir Ähnliches vorzugehen. Es ist unbequem, sich nicht stromlinienförmig in den Mainstream einpassen zu können. Die Gesellschaft wird zum Maßstabgeber für die Kirche ernannt. Kein Wunder, dass man dann auch in der Gesellschaft nachfragt, wie man die Kirche denn nun gerne hätte. Zum Argument wird dann, was sich „nach außen vermitteln“ lässt.

Ich bin ja dafür, dass man auch die Gesetze der Schwerkraft mal daraufhin überprüft. Als übergewichtiger Mensch fühle ich mich durch die Schwerkraft extrem behindert und diskriminiert.

Dürfen Kultus und Kultur etwas kosten?

Die Nachrichten um den Bischof von Limburg reißen nicht ab. Ich habe mir vorgenommen, dazu nicht explizit Stellung zu nehmen und tue das auch jetzt nicht. Allerdings mache ich mir Gedanken um einige grundsätzliche Themen, die auch dabei wieder zum Tragen kommen.

Eucharistische Anbetung

Seit Beginn des Pontifikats Papst Franziskus‘ und mit den Zeichen, die dieser Papst setzt, taucht mit neuer Vehemenz die Frage nach der ‚Einfachheit‘ auf. Dazu habe ich hier auch schon einmal was geschrieben (‚Einfachheit, Schönheit, Schlichtheit, Würde, Glanz… wie denn nun?‚). Zumindest in unserem Land scheint sie immer auch mit der Frage verbunden ‚Welchen Nutzen hat das? / Wozu soll das gut sein?‘ Das Schöne, das (augenscheinlich) Zweckfreie hat in unserer technisierten Welt kaum noch eine Daseinsberechtigung. Mit dieser sehr säkularen Fragestellung werden dann auch Angelegenheiten der Kirche beurteilt. Das, was bei einigen Kirchenrenovierungen herauskommt spricht davon eine beredte Sprache (Stichwort: Multifunktionsräume). Meines Erachtens werden wir dadurch alle ärmer – auch die Armen. Ein Franziskanerbruder hat mir mal gesagt: Armseligkeit haben viele schon zuhause, das müssen sie nicht auch noch in der Kirche haben.

Ein Verwandter sagte mir häufiger mal, dass ihn z.B. ärgere, wieviel Geld immer für Silvesterfeuerwerk ausgegeben wird angesichts der vielen hungernden Menschen in der Welt. Ich habe ihn dann mal gefragt, wohin er selbst denn das gesparte Geld für das Feuerwerk spende. Nirgends! …

Ein anderer Vorwurf, der dem Bischof von Limburg gemacht wird, und auch dem emeritierten Papst Benedikt XVI – und vielen traditioneller geprägten Priestern – ist, dass die Gottesdienste stark liturgisch ausgeprägt sind und dazu auch kostbare Gewänder und liturgische Gerätschaften benutzt werden.

  1. Diese Gewänder und Gerätschaften sind meist schon vorhanden. Ich sehe keinen Grund, sie nicht auch zu benutzen. Es ist deshalb auch unsinnig, sich über ihren Wert aufzuregen.
  2. Mir ist schleierhaft, wie man allerorten den Wert von Ritualen neu entdecken kann und sich ausgerechnet in der hl. Messe darüber aufregen muss.
  3. Liturgie ist nicht in erster Linie eine katechetische Veranstaltung sondern Anbetung Gottes. Warum wundert man sich dann, wenn Gläubige ihre Liebe und Verehrung auch äußerlich ausdrücken wollen?

Sehr bezeichnend ist für mich eine kleine Begebenheit, die immerhin in drei der vier Evangelien auftaucht. Es geht um eine Frau, die ihre Liebe und Verehrung Jesu auf ‚verschwenderische‘ Weise zeigt:

Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung des Salböls? Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an. Jesus aber sprach: Lasst sie in Frieden! Was betrübt ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. (Mk. 14, 6-7)

Es geht um Beziehung, nicht in erster Linie um Nutzen. Dass daraus dann auch die Sorge für und um den Nächsten erwächst, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Ich wehre mich aber gegen den Versuch, der Kirche von außen vorzuschreiben, was ihr am Christsein (einzig) wichtig zu sein hat.

Unge(b)ahnte Wege gehen

Schwanberg(09)„Warum denn das jetzt schon wieder?“ Diese Frage begegnet mir in der letzten Zeit in unterschiedlichen Formulierungen immer wieder. Daraus spricht Unverständnis, Sorge, Irritation und Überraschung über meinen Weg in die Hochkirchliche St. Johannes-Bruderschaft, die ich gut nachvollziehen kann. (Und ehrlich gesagt schätze ich die Aufrichtigkeit dahinter sehr).

Nachdem ich nach 17 Jahren in Freikirchen im Jahr 2005 wieder in die kath. Kirche zurückgekehrt bin, kann ich die Befürchtung nachvollziehen, dass sich da eventuell der nächste Konfessionswechsel anbahnen könnte. Nein, er bahnt sich nicht an! Ich habe – und behalte – meine Verortung in der kath. Kirche. Das hat aber noch nie bedeutet, dass ich alle anderen Prägungen wegschieben würde. Sie sind Teil des Weges, den Gott mit mir gegangen ist.

Die Trennungen und Spaltungen in der Christenheit sind für mich nicht nur theoretisch eine offene Wunde. Es wäre einfacher, diese Spannung in Richtung Beliebigkeit einerseits oder Selbstgenügsamkeit andererseits aufzulösen. Aber es muss eben auch Christen geben, die diese Spannungen aushalten um der Einheit willen. Umso schöner, wenn man dann entdeckt, dass es auch noch andere Christen / Gemeinschaften gibt, die bewusst in diesen Riss treten – mit allen Spannungen die das nun einmal mit sich bringt. Noch schöner, wenn diese Begegnung zustande kommt, ohne dass man danach gesucht hätte.

Treue

TreueZu einigen der fünf Begriffe für die Weltreligionen aus dem ‚Garten der Religionen‚ habe ich hier bereits etwas geschrieben. Diese Begriffe sollen nicht exklusiv für die jeweilige Religion verstanden werden.

Ein Begriff, der auch immer wieder in der Bibel auftaucht, ist die ‚Treue‘. Dabei geht es meist um die Treue Gottes angesichts (und im Gegensatz zu) der Untreue des Menschen. Treue ist in erster Linie Eigenschaft Gottes.

  • Röm 3,3 Dass aber einige nicht treu waren, was liegt daran? Sollte ihre Untreue Gottes Treue aufheben?
  • 2. Tim 2,13 sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
  • 1. Joh 1,9 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Schon merkwürdig, …

…wenn in einem Devotionalienladen an einem kath. Wallfahrtsort direkt im gleichen Gang mit ‚kath. Scheußlichkeiten‘ auch Buddha-Figuren verkauft werden.

Und warum kommen die christlichen Figuren ästhetisch nicht annähernd an die ‚fremden‘ Figuren ran? Was sagt uns das über die Nachfrage? Fromme Leute bevorzugen Kitsch? Ästhetik findet man eher anderswo? Sorry, ich kapier’s nicht!

Banneux20130810 (4) Banneux20130810 (5)

Katholische Scheußlichkeiten oder Deko-Buddha – Sind das die Alternativen?

Freitag, katholischer Veggie-Day

Der Vorstoß der Grünen, einen verpflichtenden Veggie-Day in öffentlichen Kantinen einführen zu wollen, ist bereits von vielen Seiten kommentiert worden. Vorgeschlagen wird dafür der Donnerstag.

Als Katholikin habe ich den Veggie-Day schon lange – am Freitag. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier die Umerziehung nicht nur auf den Fleischkonsom zielen, sondern auch christlich begründete Traditionen ersetzen soll.

Nudelsalat

Mein Veggie-Day heute 🙂