Hoppla, doch nominiert!

Die Nominierungen zum Blogoezesen-Preis ‚Robusta‘ habe ich diesmal eher halbherzig verfolgt und mich selbst auch gar nicht dazu geäußert. Und jetzt stelle ich erstaunt fest, dass kurz vor Schluss auch mein kleiner Blog Aufnahme gefunden hat, und zwar in der Kategorie Dialog:

Gesucht wird das Anti-Großmaul. Wer behält nicht nur in Debatten und Kommentaren einen kühlen Kopf sondern lädt auch zu respektvollem Austausch ein und zeigt sich für andere Meinungen offen?

Diese Nominierung freut mich besonders, weil ich – trotz manchmal spitzer Feder und Zunge – genau das zum Ziel habe. Gerade im Umgang von Christen unterschiedlicher Konfessionen wünsche ich mir diesen Respekt und diese Offenheit.

Und nochmals „hoppla“! Dafür gibt’s ja sogar noch einen zusätzlichen Sonderpreis!
Herzlichen Dank, das freut mich wirklich sehr! 😀

Weihrausch und Gnadenvergiftung – Begründung: „Heike bewegt sich so gekonnt zwischen hochrömischen Katholen und hochkirchlichen Protestanten, daß dies zwar manchmal irgendwie abseitig, aber auch sehr sympathisch deucht.“

Sonderpreis_2014_Weihrausch

Den hänge ich mir gleich mal dekorativ in die Seitenleiste.

Und wie es dazu kam, kann man ab hier im Kommentarbereich beim Herrn Alipius nachlesen. Danke, ich habe herzlich gelacht!

Gebet der Schildkröte

… gefunden, als ich eigentlich was ganz Anderes gesucht habe. 🙂

„Ein bißchen Geduld,turtle in front of white background
lieber Gott,
ich komme schon!
Man muß seine Natur nehmen, wie sie ist!
Nicht ich habe sie gemacht!
Ich möchte keineswegs
dies Haus auf meinem Rücken kritisieren:
Es hat sein Gutes.
Aber gib zu, Herr:
Es ist reichlich schwer zu tragen!
Nun ja, laß
diesen Panzer und mein Herz
– die doppelte Klausur –
für Dich nicht ganz und gar verschlossen sein.

Amen.“


Aus: Carmen Bernos de Gasztold, „Gebete aus der Arche“
Bild: © Firma V – Fotolia.com

Besuch auf dem Hülfensberg

Zwischen dem Bloggertreffen und dem Hochkirchentag / Herbstkonvent der Hochkirchlichen St. Johannes-Bruderschaft habe ich mir 2 1/2 ruhige Tage im Franziskanerkloster auf dem Hülfensberg (Eichsfeld) gegönnt. Zum ersten Mal hatte ich die Gelegenheit, dieses Kloster und dort einen befreundeten Bruder zu besuchen.

Die Wallfahrtskirche hat mich besonders angesprochen.

Sehr schön war auch ein Ausflug nach Eschwege – mit einigen schönen evangelischen Kirchen und wunderbaren Fachwerkhäusern.

Am letzten Abend gab es noch eine Messe in einer schönen kleinen Barockkirche. Dabei durfte ich zum ersten Mal Glocken läuten.

Insgesamt habe ich die Zeit und die Gemeinschaft mit den Brüdern sehr genossen. Vielen Dank!

 

Kurzer Nachtrag zum Bloggertreffen

BlogertreffenZum Bloggertreffen in Erfurt muss ich gar nicht so viel schreiben. Das haben Peter Winnemöller und Andrea – und viele Andere – bereits ausführlich getan. Bei Andrea finden sich auch viele Links zu weiteren Berichten.

Deshalb möchte ich hier nur ganz kurz ergänzen, was für mich wichtig war:

  • Die große Bandbreite an Bloggern und das persönliche Engagement, das dahinter steckt, haben mich sehr ermutigt.
  • Eine kleine katholische Typenlehre trifft es auf den Punkt – genau so wie Peter mit seinen Zeichnungen dazu.
  • Nicht jeder muss alles abdecken. Unsere Vielfalt ist eine große Chance.
  • Ich freue mich darauf, an der Plaßmann-Challenge teilzunehmen.

Und an diejenigen, die Vereinnahmung befürchten: Auch künftig hindert uns niemand, zu schreiben, was uns auf dem Herzen liegt – auch dann nicht, wenn wir uns zusätzlich an „offizieller Seite“ einbringen.

Oration zum Fest Kreuzerhöhung

IMG_1490Gott, Du erfreust uns heute durch das festliche Jahresgedächtnis der Erhöhung des heiligen Kreuzes. Nun bitten wir: Laß uns im Himmel die Frucht der Erlösung durch Jesus Christus erlangen, dessen Mysterium wir auf Erden erkannt haben.

Oration in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus
(Übersetzung aus dem ‚Volksmeßbuch‘ von Urbanus Bomm OSB, gedruckt 1961)

Kreuzerhöhung – Was soll das mit den Reliquien?

IMG_1685Das Fest Kreuzerhöhung ist offensichtlich nicht leicht zu vermitteln. Ein Fest aus Anlass der Wiederauffindung des Kreuzes durch die Kaiserin Helena fordert auch Widerspruch heraus. Auf Facebook habe ich dazu eine sehr engagierte Diskussion verfolgen können. Letztlich ging es dabei nur am Rande um die Frage der Echtheit der Reliquie, sondern vielmehr viel grundsätzlicher um Sinn und Unsinn von Reliquien für das geistliche Leben überhaupt. Letztlich stehen sich dabei diejenigen gegenüber, die ‚geistlich‘ mit ‚rein geistig‘ gleichsetzen und diejenigen, die ihren Glauben auch von Greifbarem stärken lassen.

In einer ähnlich gelagerten Diskussion – damals ging es um die Heilig-Rock-Wallfahrt – habe ich geschrieben:

‚Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns‘ (Johannesevangelium 1, 14) Und davon, dass Gott real in die Zeit gekommen ist, leben wir als Christen. Daran hängt unsere Erlösung. Was ist so schlimm daran, sich an konkreten Orten und Gegenständen daran zu erinnern, dass die Evangelien keine Märchenbücher sind, sondern die Heilsereignisse wahrhaftig stattgefunden haben – zu einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte?

So ganz weit weg von der Bibel ist das mit der Reliquienverehrung nun auch wieder nicht – auch nicht im Neuen Testament. In der Apostelgeschichte gibt es z.B. einige interessante Sätze, die ganz gerne mal überlesen werden:

„Desto mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn glaubten – eine Menge Männer und Frauen -, sodass sie die Kranken sogar auf die Straßen hinaustrugen und sie auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fiele.“ (Apostelgeschichte 5, 14-15)

„Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus. So hielten sie auch die Schweißtücher und andere Tücher, die er auf seiner Haut getragen hatte, über die Kranken, und die Krankheiten wichen von ihnen und die bösen Geister fuhren aus.“ (Apostelgeschichte 19, 11-12)

Manchmal frage ich mich, was eigentlich die Grundlage derer ist, die sich so so massiv und teilweise auch herablassend gegen jegliche Form von (Be)Greifbarem im geistlichen Leben wenden – Die Bibel? Oder eine aufklärerische Philosophie, die nur noch gelten lassen kann/will, was sich damit in Einklang bringen lässt? Man kann natürlich alles irgendwie mit Zeitbedingtheit oder frühen Verirrungen/Missverständnissen erklären. Es steht aber nun einmal drin, und nirgends lese ich von Distanzierungen davon.

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Ausflug zum ehemaligen Zisterzienserkloster Kamp

Nach längerer Zeit gab’s heute mal wieder einen Sonntagsausflig:

Nach Besuch der hl. Messe in St. Dionysius (Düsseldorf) bin ich mit einem Freund und Bruder nach Kamp-Lintfort gefahren, zum ehemaligen Zisterzienserkloster mit seinem barocken Terassengarten, einem kleinen Museum, der Klosterkirche, dem Klosterladen und dem Klostercafé.

Danach haben wir uns noch ein gemütliches Abendessen beim Kloster Knechtsteden gegönnt – nicht, ohne die Schafe nebenan zu besuchen.

Ein sehr zufriedenes schwarzes Schaf – oder zwei? 😉 :

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Abschluss in Potsdam

Zum Abschluss meines Berlin-Urlaubs habe ich einen Tag in Potsdam verbracht und dabei sehr die Gastfreundschaft eines lieben Ehepaares genossen: Nach dem Mittagessen gab’s einen ausgedehnten Spaziergang am „Heiligen See“ direkt in der Nähe, mit einem Abstecher zu einer kleinen russisch-orthodoxen Kirche.

Und ansonsten war es schön, einander besser kennengelernt zu haben. Die Gespräche habe ich sehr genossen. Kurz: Ein sehr gelungener Abschluss!

Kulturtag, Namenstag, Feiertag!

Meinen gestrigen Namenstag – ich feiere ihn nach dem Kalender VOR der Liturgie- und Kalenderreform – habe ich diesmal mehr als angemessen feiern können:

Einen Großteil des Tages habe ich im Bode-Museum auf der Museumsinsel verbracht. Gemeinsam mit Claudia Sperlich habe ich die Stunden dort sehr genossen.

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Interessant fand ich auch die vielen verschiedenartigen Mariendarstellungen …

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… und natürlich das „Schatzkästlein“.

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Nach dem Kulturflash konnte ich den Abend langsam – ganz langsam – ausklingen lassen: Messbesuch mit anschließender Komplet und ein sehr ausgiebiges Abendessen mit einem lieben Freund. So wünscht man sich das!

Montag – Ruhetag

Heute ist für mich Ruhetag! Nach der Anreise am Samstag und dem wunderschönen aber anstrengenden Sonntag genieße ich heute einfach mal mein gemütliches Pensionszimmer und sortiere Eindrücke.

Der gestrige Tag stand ganz im Zeichen ‚frommer‘ Aktivitäten. Begonnen hat er mit einem Messbesuch beim ‚Institut St. Philipp Neri‚ (ISPN) und dem Treffen zu Mittagessen mit einem Bruder der St. Johannes-Bruderschaft. Nach dem Mittagessen haben wir zwei Kirchen besucht.

Die kath. Herz Jesu Kirche war eine angenehme Überraschung: Ein in sich stimmiges Kirchengebäude, dem man anmerkt, dass man dort mit Liturgie etwas anfangen kann. Auch auf dem Volksaltar standen 6 Leuchter, die Sedilien standen wo sie hingehörten – genau wie die Osterkerze.

Wenige Meter daneben findet sich die Kirche St. Marien der Selbständig Evangelisch Lutherischen Kirche (SELK) – eine Kirche, bei der man zweimal hinsehen muss, um die Konfession zu erkennen.

Und zu guter Letzt hatte ich noch die ungewöhnliche Gelegenheit, einen Gebetsgottesdienst der Katholisch-Apostolischen Kirche zu besuchen.

Morgen – zur Feier des Tages – geplant:

  • Treffen mit einer Bloggerin zum
  • Besuch im Bode-Museum,
  • nochmals Messbesuch beim ISPN und
  • gemütlichen Tagesausklang mit demselben lieben Bruder

Zwei Mini-Wallfahrten

IMG_1219Es ist zwar schon zwei Wochen her, dennoch möchte ich es noch kurz erwähnen:

Auf Hin- und Rückfahrt nach/von Heiligenstadt zu einem Konvent der Hochkirchlichen St Johannes-Bruderschaft gab es Abstecher zu zwei Wallfahrtsorten – wie mir erst durch eine Bemerkung meines ‚Beifahrers‘ aufgefallen ist, beide von Franziskanern betreut.

Der Abstecher auf der Hinfahrt ging nach Werl zur Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung (und zum Essen im hahegelegenen Gasthof 😉 ). Einige Fotos habe ich hier ja schon gepostet. Das Foto oben wurde an einem Brunnen vor dieser Kirche aufgenommen.

Der Abstecher auf dem  Rückweg war verkehrstechnisch etwas schwieriger zu erreichen. Es ging schmale Serpentinen hinauf auf den Hülfensberg. Dort befindet sich die Wallfahrtskirche „Christus der Erlöser“ mit dem romanischen Hülfenskreuz und ein Franziskanerkloster.
Zwar habe ich dort keine Fotos gemacht, dafür erinnere ich mich aber umso lieber und lebhafter an die kleine Begenung zwischen ‚Johannesbruderschaft‘ und Franziskanern, die sich dort ergeben hat. Ein wunderbarer Abschluss für schöne und erfüllte Tage!

Bibelübersetzungen

Andreas von Pro Spe Salutis hat den Anstoß zu Los Wochos gegeben:

Was meine Mitmenschen an segensreichen Büchern horten, weckt immer wieder meine Wissbegier – so daß ich schon in Versuchung stand, unter dem Motto Blogget eure Bücher eine Los Wochos-Aktion auszurufen. Wer dies nun in Punkto „Bibel“ möchte, tue sich keinen Zwang an …

Bibeln2

Ich will mir also keinen Zwang antun und deshalb hier einige Sätze zu meinen (bevorzugten) Bibelübersetzungen verlieren.

Meist lese ich in der Luther-Bibel (Revision 1984). Sie ist mir am vetrautesten und hat mich die Jahre in meiner freikirchlichen Zeit und darüber hinaus begleitet. Deshalb kenne ich auch die meisten Bibelstellen in der Luther-Version und zitiere sie auch entsprechend. Bei den alttestamentlichen Spätschriften habe ich darum allerdings noch Nachholbedarf. Ich mag die Luther-Übersetzung besonders wegen iher knappen und markanten Sprache – auch und gerade da, wo sie nicht alltäglich ist.

Durch das Stundengebet sind die Psalmen mir mittlerweile vertrauter in der Einheitsübersetzung. Ansonsten nutze ich sie allerdings seltener, denn sie ist mir zu weitschweifig und ’schwafelig‘.

Die poetischen und/oder ‚allzu bekannten‘ Texte im Alten Testament lese ich hin und wieder auch gern in der Übersetzung von Buber/Rosenzweig. Gerade die ungewohnte Sprache fordert dazu heraus, genauer hinzuhören.

Ansonsten nutze ich auch gerne Hamp/Stenzel/Kürzinger, die Elberfelder Bibel, die Herder-Übersetzung oder die Jerusalemer Bibel in der alten Fassung, die ich vor Kurzem antiquarisch entdeckt habe. Außerdem vergleiche ich auch gerne schonmal mit weiteren Übersetzungen..

Was die ‚modernen‘ Übersetzungen und Übertragungen betrifft, haben sie mich nicht überzeugt. Die meisten Mode-Bibeln habe ich mir erst gar nicht angetan.

Kann es Liebe ohne Korrektur geben?

In einer Glosse zum Thema ‚Geist des Konzils‘ habe ich vor einigen Jahren unter Anderem geschrieben:

Man kümmert sich selbstverständlich auch um diejenigen, die aus den unterschiedlichsten Gründen im Straßengraben gelandet sind. Straßenfeste seien ein geeignetes Angebot, diesen Leuten wenigstens das Gefühl zu geben, einen Platz unter den Straßenverkehrsteilnehmern zu haben. Es sei Ihnen unter dem Motto der “gegenseitigen Rücksichtnahme” jedoch nicht zuzumuten, eine Fahrschule zu besuchen oder sich die Regeln im Straßenverkehr wieder (neu) anzueignen.

Neben dem ‚Geist des Konzils‘ gespenstert seit einiger Zeit offnsichtlich auch der ‚Geist von (Papst) Franziskus‘ herum, in dessen Interesse – so sagt man – es nicht sein könne, z.B. eine Exkommunikation festzustellen. Schließlich – so die Argumentation – stelle er die Barmherzigkeit und die Liebe so stark heraus.

Aber kann es Liebe ohne Korrektur geben? Liebe ohne Wahrheit?

Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werde. Hört er auf die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner. (Mt. 18, 15-17)

Wer zurechtweist, macht sich nicht beliebt. Leichter wäre es, alles laufen zu lassen. Doch das wäre keine echte Liebe. Liebe heißt, auch Verantwortung für die Schwester / den Bruder zu übernehmen – vor allem, aber nicht ausschließlich, wenn man sich in einer Leitungsposition befindet. Das ist meist der unbequemere Weg.

Gehorcht euren Lehrern und folgt ihnen, denn sie wachen über eure Seelen – und dafür müssen sie Rechenschaft geben -, damit sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das wäre nicht gut für euch. (Hebräerbrief 3, 17)

Das Thema der Zurechtweisung findet sich sehr häufig sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament. Die geschwisterliche Korrektur ist ein echter Dienst, der hoch geachtet ist – wenn auch meist auf allen Seiten unbeliebt.

Zucht bewahren ist der Weg zum Leben; wer aber Zurechtweisung nicht achtet, geht in die Irre. (Sprüche 10, 17)