Firmung – 10. Jahrestag

Vor 10 Jahren fand also meine Firmung statt – „sub conditione“ Die Firmung, die ich (wie alle aus meiner Jahrgangsstufe) im Alter von 12 Jahren mir „zugezogen“ habe, war nämlich ziemlich sicher ungültig – nicht etwa wegen formaler Ungereimtheiten (ich kann mich da sowieso an nichts mehr erinnern), sondern aufgrund meiner persönlichen Disposition.

Nachdem ich 2005 wieder in die Kath. Kirche aufgenommen wurde, habe ich an verschiedenen Stellen das Thema angesprochen. Irgendwann war dann klar, dass eine Firmung sub conditione anstand. Also sind meine Firmpatin und ich am letzten Januarwochenende 2007 über einen Abstecher in Wangen nach Liechtenstein gefahren.

zum 5. Jahrestag habe ich dazu geschrieben:

Das Ganze verlief in einem eher ungewöhnlichen Ramen: In Schellenberg (Liechtenstein), im außerordentlichen Ritus, in der Privatkapelle von Erzbischof Haas, mit anschließender Messe – mit insgesamt 4 Leuten als Choralamt.

(Der Priester, der mich vorbereitet hatte, war mit dabei und fungierte in Personalunion als Ministrant, Choralschola und Fotograf ? )

 

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„Wenn wir als Geschwi­ster zusam­men­kom­men, …

… Stun­den­ge­bet halten und das Her­ren­mahl feiern, so bilden wir im Kleinen (wenn auch bruch­stück­haft und unvoll­kom­men) die Eine Kirche ab. Wir stellen uns in den großen Heils­zu­sam­men­hang des Kir­chen­jah­res – Gehei­ligte Zeit! – und haben Anteil an der Heils-Wirk­lich­keit der Kirche, indem wir Gottes Wort hören, mit der Kirche beten und die Sakra­mente feiern.“

Eine Nachlese von Br. Barnabas Loevenich SJB zum Regionalkonvent West der Hochkirchlichen St. Johannes-Bruderschaft am 3. Dezember:

(Es ist übrigens durchaus nicht verboten, sich auch sonst ein bisschen auf der Seite umzuschauen. 🙂 )

http://west.johannesbruderschaft.eu/2016/12/06/regionalkonvent-im-dezember-2016-in-koeln/

Der Adventskalender

Zum dritten Mal – also bereits traditionell – gibt es einen Blogoezesen-Adventskalender. Es wird ab dem 1. Dezember jeden Tag auf einem anderen Blog einen Beitrag zum Advent geben, der diesmal hier verlinkt wird.

Mittlerweile gibt es ja Adventskalender in jeder möglichen Preisklasse und für alle vorhandenen Sinne – mit Schokolade, Marzipan, Tee, Koch- und Backrezepten, Spirituosen, Duftkerzen, Räucherkerzen, Weihrauch, Parfum, Bastelanleitungen, Geschichten, Krimis, Geistlichen Impulsen, Downloads, Hörbüchern, Musik, Schmuck, Spielzeug und Vielem mehr. Es gibt sie in Form von Schachteln, Häuschen, Säckchen, bedruckten Bögen, Karten, Boxen, Fensterbildern, Kerzen, Tassen, Apps, Websites oder eben Blogs …

Adventskalender gibt es noch nicht allzu lange. Sie wurden etwa um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert im evangelischen Bereich erfunden – ähnlich wie auch der Adventskranz. Von einem „traditionellen Adventskalender“ kann also nicht wirklich gesprochen werden. Bevor die Adventskalender das Warten auf Weihnachten im wahrsten Sinne versüßt haben, dienten sie eher dem einfachen Abzählen der restlichen Tage oder einer geistig-geistlichen Vorbereitung auf Weihnachten.

Ähnlich wie beim Adventskranz gibt es also auch beim Adventskalender eine große Freiheit. Davon zeugt auch der Blogoezesen-Adventskalender, bei dem jeder Blogger selbst entscheidet, was er dazu beitragen möchte.

Den Anfang macht am 1. Dezember das „Rosenkranz-Atelier“.


Zum 1. Advent wünsche ich uns allen eine gesegnete Adventszeit
und eine gute Vorbereitung auf das Weihnachtsfest!


 

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Wider die Mauleritis

LeseempfehlungBloggerkollege Tobias macht sich Gedanken über den Unterschied zwischen berechtigter / konstruktiver Kritik und destruktiver Meckerei:

„Zu meckern gibt es immer was“

Unbedingt lesenswert, obwohl – oder gerade weil – man sich bei manchen Beispielen irgendwie ertappt fühlt …


Es gibt Leute,
die schütteln so lange den Kopf über der Suppe,
bis sie ein Haar darin finden
(Quelle leider nicht mehr präsent)

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Think positive?

Gastbeitrag von Manfred Barnabas Loevenich SJB


Ich habe immer größere Schwierigkeiten mit Aussagen christlicher Autoren und zeitgenössischer Kirchenvertreter, die suggerieren, der Glaube bedeute, das Gute durch „Daran-Glauben“ zu bewirken, zu erfahren, nachgerade zu beschwören. Bei näherer Betrachtung handelt es sich dabei doch um eine Art selbsterfüllenden Automatismus. Ist das noch der christliche Fides-Glaube? Oder ist das bereits ein schamanistisches Ritual oder eine psycho-mechanische Autosuggestions-Technik?

Dazu beispielhaft ein Zitat des von mir durchaus sehr geschätzten Søren Kierkegaard:

„Glauben heißt, beständig das Frohe, Glückliche, Gute zu erwarten.“

Und nun? Was bedeutet das? Wenn ich diesen Satz nur isoliert sehe (was als Absicht Kierkegaard nicht zu unterstellen ist), dann handelt es sich um eine selbsterzeugte Wahrheit, die mit der Hilfe von Zauberworten (oder Zaubergedanken, Wunschdenken) herbeigeführt werden soll. Doch dann ist der Weg zu einem „positiven Denken“, das im Denken schon die Erfüllung impliziert, und diese autonom, quasi-schöpferisch „erzeugen“ will, nicht mehr weit. Und in dieser Hinsicht unterscheidet sich eine solche Psychotechnik kaum von der Botschaft östlich inspirierter, esoterischer Glücksversprecher. Auch dazu ein Beispiel:

„You should think positive, send out love, strongly believe in the good, strongly believe that you are the creator of the universe.” (satsang.ch)

Da wiederum rückt das auch in kirchlichen Zusammenhängen empfohlene „Glauben“ im Sinne eines „positiven Denkens“ sehr in die Nähe nicht- und widerchristlicher Weltanschauungen. Wenn nicht der lebendige, personale Christus selbst „Gegenstand“ und „Gegenüber“ meines „Glaubens“ ist, dessen Grundlage und Ziel, Initiator und Empfänger, dann ist dieser „Glaube“ weder hilfreich noch zielführend, sondern bleibt der hinfällige Ausdruck eines Wunsches nach Selbst-Erlösung. Der Mensch bleibt auf sich selbst bezogen, allein auf seine eigene Vorstellungs- und Willenskraft zurückgeworfen, in sich selbst verbogen, verkrümmt. In letzter Konsequenz entfernt diese falsche Ausrichtung auch den „gutmeinenden“ Gläubigen von Christus und vom Dreieinigen Gott.

Und so heißt es dann auch folgerichtig (und ehrlicher, als in vielen vordergründig christlichen Ratgebern) auf der Homepage von satsang.ch:

„Satsang ist die unmittelbare Begegnung mit deinem wahren Selbst, dem Sein. Einheit, die in dieser dualen Welt das Spiel des Getrenntseins spielt, feiert im Satsang sich selber. (…) Im Satsang steht dein wahres Ich, das Sein, im Mittelpunkt. (…) Im Satsang wird dein Verstand enttäuscht werden, da er dort nichts finden kann, das er mitnehmen und aufbewahren kann. (…) Nichts kann dem hinzugefügt werden, was bereits vollständig ist. Im Satsang wird dir diese Tatsache immer und immer wieder vor Augen geführt. Bis der Verstand aufgibt und die unpersönliche Erkenntnis auftaucht, dass das, was die ganze Zeit gesucht wurde, immer da war.“

Ein göttliches Gegenüber aber wird – hier wie dort – überflüssig. Im „Satsang“ etwa wird das personale göttliche Gegenüber explizit negiert, in ein Nichts aufgelöst:

„Im Satsang zeigt Einheit der Einheit die Absurdität des Spiels des Getrenntseins auf.“

Keine Dualität! Kein Gegenüber! Kein Gott! Keine Erlösung!

Dies wäre – das ist! – auch die Konsequenz aller „christlich“ sich gebärdenden Heilsversprechen, die schlussendlich doch ganz ohne Christus und ganz ohne den allmächtigen, allgegenwärtigen, all-liebenden Gott auskommen. Hauptsache, ich liebe mich selbst! Dann aber – konsequent zu Ende gedacht – muss ich mich auch selbst erretten, selbst erlösen. Nur diese Wahrheit enthalten einem die unseligen Heilsversprecher vor. Da sind sie, sofern sie sich noch christlich nennen, nicht ehrlich, nicht konsequent.

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Besuch im Kloster Marienthal

Seit ca. 15 Jahren habe ich bereits Kontakt zum Franziskanerkloster Marienthal im Rheingau. Einen der Patres kenne ich nun schon seit über 30 Jahren. Nachdem ich lange Zeit relativ häufig dort zu Gast war, hat es diesmal über 2 Jahre gedauert. Umso schöner war es, endlich mal wieder einen Besuch dort zu machen.

An der Wallfahrtskirche in Marienthal findet sich bis Ende November auch eine Pforte der Barmherzigkeit. Das Innere der Kirche ist ausgemalt mit Darstellungen zu den Rosenkranzgeheimnisse.

Einige Impressionen:

Auch das Gelände des Wallfahrtsortes ist sehr schön. Es gibt zwar auch das etwas kitschige Franziskus-Gärtchen,

aber auch eine Darstellung der sieben Freuden Mariens

und einen Kreuzweg.

Außerdem gibt es den Pilgerplatz für größere Pilgermessen und weitere Details auf dem ganzen Gelände.

Vor allem aber genieße ich das geschwisterliche Miteinander, das mir zu einigen sehr erholsamen Tagen  verholfen hat. Es tut gut, solch einen unkomplizierten Aufenthalt genießen zu können.

Ganz in der Nähe – in der Nachbarstadt Rüdesheim – ist übrigens auch die Abtei St. Hildegard (Benediktinerinnen). Ein Abstecher in den dortigen Klosterladen und in die Abteikirche gehören unbedingt dazu.

Insgesamt war es ein zwar kurzer aber auch sehr schöner und erholsamer Aufenthalt. Ich sollte wohl nicht wieder 2 Jahre bis zum nächsten Besuch warten.

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Bald wieder da: Blogoezesen-Adventskalender

Nachdem uns nur noch ein Monat vom Advent trennt, habe ich mich gefragt, ob wir wohl wieder einen Blogoezesen-Adventskalender hinbekommen. Das wäre jetzt der dritte in Folge (2014 auf „5 Brote 2 Fische“ / 2015 auf „Heikes Blog“) und damit fast Tradition.

In den letzten Jahren kamen innerhalb kürzester Zeit ausreichend Blogger zusammen, um an jedem Tag einen Beitrageines anderen Bloggers zu haben. Diesmal sind wir zwar früher dran, aber es haben sich bisher noch nicht sehr viele Blogger gemeldet. Ich hätte es wohl kurzfristiger machen sollen. 😉 Es gibt also für die geschätzten Bloggerkollegen noch die Möglichkeit sich zu beteiligen.

Und so geht es:

  • Wenn ihr mitmachen wollt, sucht euch bitte einen Tag aus und tragt ihn in die Doodle-Abfrage ein (am Besten auch mit Blog-Namen)
  • Bereitet für den betreffenden Tag bis spätestens Mittag euren Beitrag vor und schreibt den Link dazu als Komentar unter diesen Beitrag oder schickt ihn mir per Mail über mein Kontaktformular unter „Über mich“.
  • Bitte verlinkt zum Gesamtkalender auf diesem Blog und setzt gerne auch Links zum Beitrag des Vortages und dem Blog des folgenden Tages
  • Logo, Banner und die Zahlen der einzelnen Tage findet ihr im JPG-Format in der hier verlinkten Zip-Datei

 

 

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Nicht mehr „die Neue“

Seit gestern bin ich also nicht mehr „die Neue“, denn wir haben wieder einen Bruder in die Hochkirchliche St. Johannes-Bruderschaft aufnehmen können. Zum ersten Mal erlebe ich die Aufnahme in die Gemeinschaft von der anderen Seite aus.

„Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, dann werde ich leben.
Sieh auf meine Niedrigkeit und erbarme dich meiner.“

Diesmal war ich bei denen, die den Gesang mit einer Wiederholung beantworten und so ihre eigene Hingabe bekräftigen – mit dem Bewusstsein, dem oft nicht genügt zu haben. Diesmal stand ich mit den Geschwistern in der Reihe derer, die den neuen Bruder aufgenommen und ihm Gebet versprochen haben.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass auch dieses Erleben nötig war, um dann endgültig in der Gemeinschaft anzukommen.

Freiheit oder Gleichheit? Oder Gleichmacherei?

Bild: Washington Post (Facebookfund)

Bild: Washington Post (Facebookfund)

Im Land von „Liberté, Egalité, Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) haben Polizisten darauf bestanden, dass eine Frau um der guten Sitten willen – nein, nicht sich etwas überzieht, sondern – sich einigen Stoffs zu entledigen habe. Verteidigt wird dieses Vorgehen unter anderem mit der Durchsetzung der Laizität Frankreichs. Es sind also nicht Sicherheits- oder Gesundheitsaspekte, die hier angeführt werden, sondern ideologische. Der Gleichheit (oder besser ‚Gleichmacherei‘) wird der Vorzug vor der Freiheit gegeben. Sichtbares religiöses Bekenntnis soll aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden.

Die Debatte um das Burkaverbot (besser: Verbot der Vollverschleierung) hierzulande trägt ähnliche Züge. Hier geht es etwas weniger um das unerwünschte religiöse Bekenntnis, sondern eher um die Gleichberechtigung bzw. Gleichstellung der Frauen. Aber auch hier hat die ideologische Argumentation Übergewicht.

Wo eher mit Symbolen gelenkt/regiert wird als mit Argumenten, fürchtet man Symbole mehr als Tatsachen.

Ich kann absolut nachvollziehen, wenn man in einer Gesellschaft darauf bestehen will, denjenigen identifizieren zu können, mit dem man zu tun hat. Bei einem verschleierten Gesicht ist das nicht gewährleistet. Was aber z.B. gegen einen Burkini sprechen soll, falls es keine Sicherheits- oder Hygiene-Probleme gibt, erschließt sich mir überhaupt nicht. Genausowenig kann ich ein Kopftuchverbot nachvollziehen. Die viel gepriesene (und strapazierte) „offene Gesellschaft“ müsste soetwas problemlos aushalten können. Doch im Namen der Freiheit und Toleranz gibt es immer häufiger Überlegungen, Individualität einzuschränken um der äußerlichen Gleichmacherei willen.

Wo soll das denn aufhören? Sollen künftig auch Jüdinnen oder orthodoxe (und einige andere) Christinnen ihre Kopfbedeckungen ablegen müssen? Was ist mit anderen religiösen Symbolen? Muss ich befürchten, dass mein Rosenkranz, mein Kreuzanhänger etc. als Provokation gedeutet wird? Und was ist mit Odensgewändern, Priestergewändern, Verwendung von Ordensnamen …?

Wenn die „offene Gesellschaft“ ihren Namen wirklich verdienen soll, dann muss sie respektieren, dass sich Menschen aufgrund ihrer Überzeugungen selbst (freiwillig) Beschränkungen auferlegen – gleichgültig, ob sie diese für sinnvoll hält oder nicht. Beim Vegetarier klappt das doch auch!


Weitere Links:


Ähnliches Thema, anderer Hintergrund: „Emanzipiert von der Gleichmacherei“

 

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Exerzitien mit Blick über den Tellerrand

Es ist schon reichlich lange her, seit ich das letzte Mal Exerzitien gemacht habe. Nun hat es sich ergeben, dass ich an Exerzitien für Frauen im Priesterseminar der Piusbruderschaft in Zaitzkofen teilgenommen habe.

Wie nicht viel anders erwartet, habe ich nicht ganz genau in die Gruppe der insgesamt 25 Teilnehmerinnen gepasst, was aber nicht so viel ausmacht, wenn durchgehend geschwiegen wird. Hätte es z.B. keine Handwerker im Haus gegeben, wären meine Hosen wohl die einzig sichtbaren gewesen. Die Art der Gebetszeiten war auch nicht gerade meins. In Abwandlung zu Heinz Erhardt kam mir dabei häufig in den Sinn „Noch’n Gebet …“

Trotzdem: Es war eine gute Zeit! Zum einen habe ich mich tatsächlich ein bisschen sortieren können, zum anderen traf ich bei den begleitenden Gesprächen auf einen humorvollen, sehr vernünftigen und hilfreichen Priester. Die schöne Umgebung hat ebenfalls sehr gut getan.

Auch wenn es vermutlich nicht gerade die für mich optimale Art von Exerzitien war, so hat das jedenfalls nicht Gottes Handeln behindert. Wie auch immer … Ich bin dankbar!

Neu entdeckt – Christliche Satireseite ‚Messe in Moll‘

Der Autor – Dr. Sebastian Moll – schreibt dazu: „Die ‚Messe in Moll‘ ist eine Seite für christliche Satire. Sämtliche geschilderten Ereignisse sind frei erfunden, was eigentlich offensichtlich sein sollte“

Manchmal muss man allerdings doch dazuschreiben, dass es Satire ist. Die jeweiligen Tendenzen sind so gut beobachtet, dass es mich nicht allzusehr wundern würde, geschähe wirklich, was dort steht.

Also Leseempfehlung!

Abbruchkommandos in der Kirche

Gastbeitrag von Manfred Barnabas Loevenich SJB

Für mich sind die nachfolgenden Worte von Ida Friederike Görres (1901-1971) eine kluge, hellsichtige Zustandsbeschreibung, ein großes Vermächtnis und ein aufrüttelnder Appell an die Nachgeborenen: also an uns. Jeder Satz trifft ins Schwarze, verletzt und tut anhaltend weh! Ich wünsche mir, es möge ein „Heilungsschmerz“ sein, und dass aus den mannigfaltigen Wunden unserer Kirche — meist sind es ja selbstzugefügte Wunden — Heilung, Genesung und neues, gesundes Leben erwachsen.

„Romano Guardini sprach vom Erwachen der Kirche in den Seelen. Heute droht schon wieder das Ersterben, weil jener Satz, zum Slogan isoliert, vielfach auf die bloßen Zeitgenossen isoliert wird, abgelöst von dem ungeheuren geschichtlichen Großgebilde, das in den Tagen der Apostel wurzelt und den jüngsten Tag erwartet und das allein den Namen »Kirche« beanspruchen darf.

Nicht das Laub eines Sommers kann den Lebenslauf eines alten Baumes bestimmen, noch seine bisherige Entfaltung richten und verwerfen. Nicht in seinen Blättern steckt das Gesetz, nach dem er angetreten.

Aber viele Zeitgenossen, unbewusst der existenzialistischen Idee der freien Selbstsetzung des Menschen verfallen, übertragen das auch auf die Kirche und träumen von ihrer totalen Umgestaltung nach kurzlebigen Modellen.“ Aus diesen bösen Träumen wurde binnen kürzester Zeit eine erschreckend banale, profane Wirklichkeit!

„Das Konzil war die große, verheißungsvolle Aussat — jetzt sehen wir vieles Bestürzendes aufwachsen, Giftiges, das die erste Frucht zu ersticken droht. Ja, das Unkraut wuchert oft prächtig, viel eindrucksvoller als das alljährlich gleiche fade Saatengrün. […]

Freilich ist der Wust und Schmutz, den die Abbautruppen anrichten, viel lauter und sichtbarer als die erst schüchtern keimenden »verborgenen Gärten und Pflanzungen«, an denen der andere — ich fürchte, viel kleinere — Teil des Nachwuchses schafft. Ihnen, die daran sind, die uneingelösten Verheißungen unserer Jugend zu erfüllen, schlafende Möglichkeiten der Kirche zu wecken und zu formen, gehört dafür unser ganzes Herz. Für sie — und nicht nur für sie! — haben wir, die Alten, die Abtretenden, Grundrisse und Keime zu bewahren, die heute ins Vergessen gleiten.“

Und so schreibt Ida Friederike Görres 1970 in fast prophetischer Klarheit: „Vielleicht ist schon eine übernächste Generation [— das wären die Jungen von heute! —] der Zerstörungsfreude ihrer eigenen Väter überdrüssig und sucht nach Material zum Bau der Zeitenbrücke zwischen dem Früher und ihrem Jetzt. Die Entwicklung geht ja nicht so geradlinig und eingleisig, wie man gerne tut, sondern in Zickzack und Spiralen. An der nächsten Kehre muss das Alte, Wahre wieder vorhanden sein, deutlich und greifbar für die Suchenden, nicht im Müllschlucker zermahlen.“

Ida Friederike Görres: Im Winter wächst das Brot, Einsiedeln 1970, S. 32-33, 35, 39.

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Gregorianischer Choral – gesungene Liturgie

Die Meinung, dass Latein und der Gregorianische Choral in der Liturgie von „dem Konzil“ (gemeint ist das Zweite Vatikanische Konzil) abgeschafft wurden, ist weit verbreitet. In der entsprechenden Liturgiekostitution lese ich allerdings:

„Die Kirche betrachtet den Gregorianischen Choral als den der römischen Liturgie eigenen Gesang; demgemäß soll er in ihren liturgischen Handlungen, wenn im übrigen die gleichen Voraussetzungen gegeben sind, den ersten Platz einnehmen…“ (Sacrosanctum Concilium, Kap. 6, Art. 116: )

Der Choral ist wortgebundener Gesang. Die Melodie folgt der Sprache und dient dem Text – mehr als in den sonst üblichen Gesängen. Und die Texte entstammen der Liturgie und zum großen Teil den biblischen Schriften. So kann er im liturgischen Vollzug der Evangelischen Kirche ebenso einen Platz haben, wie er es in der römisch-katholischen Liturgie laut Liturgiekostitution haben sollte.

Seit etwas über vier Jahren singe ich in der Oekumenischen Choralschola Köln an der evangelischen Antoniterkirche in der Kölner Innenstadt. Zumeist singen wir nicht in katholischen Kirchen, sondern in evangelischen Abendmahlsgottesdiensten vor Ort.

Foto: Engelbert Broich / AntoniterCityKirche

Es geht in der Schola weniger darum, möglichst oft mit möglichst vielen Gesängen zum ‚Einsatz‘ zu kommen. Als Sänger und Sängerinnen in der Schola versuchen wir, uns die Gesänge anzueignen und auch vom geistlichen Gehalt her zu erschließen – und dann natürlich auch gut und richtig in den Gottesdiensten zu singen. 😉

Es wäre schön, wenn die Schola noch etwas Verstärkung erhielte. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es sich lohnt.

Weitere Information sind auf den Seiten der AntoniterCityKirche zu finden. Auf der Unterseite der Oekumenischen Choralschola Köln steht unter anderem:

„Sängerinnen / Sänger mit Interesse am Gregorianischen Choral (Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt) können sich zum Kennenlernen unserer Schola über die E-Mail-Adresse kontakt@antonitercitykirche.de beim Scholaleiter Manfred Loevenich melden!“


„Die Kirchenmusik muss in höchstem Maße die besonderen Eigenschaften der Liturgie besitzen, nämlich die Heiligkeit und die Güte der Form; daraus erwächst von selbst ein weiteres Merkmal, die Allgemeinheit. Diese Eigenschaften finden sich in höchstem Maße im gregorianischen Choral, besitzt in vorzüglichem Maße auch die klassische Polyphonie. Eine Kirchenkomposition ist um so heiliger und liturgischer, je mehr sie sich in Verlauf, Eingebung und Geschmack der gregorianischen Melodik nähert; und sie ist um so weniger des Gotteshauses würdig, als sie sich von diesem höchsten Vorbild entfernt.“ (Papst Pius XII.: Enzyklika Musicae sacrae disciplina, 25. Dezember 1955)

Was mir so bei den Nachrichten der letzten Tage einfällt …

„Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun.
Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen. Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet’s so: selig sind sie.
Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen. Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.“

(Lukasevangelium 12, 37-40)

Melaten-Friedhof

Betriebsausflug

Diese skeptische Eule gehört zu den Fotos der Austellung „Wunder der Natur“ im Gasometer in Oberhausen. Dahin ging nämlich unser diesjähriger Beiriebsausflug.

Nachdem ich erst einmal mein Kaffee-Level ordentlich aufgefüllt habe, war ich dann auch bereit, an unserer gemeinsamen Führung teilzunehmen.

Im Anschluss an die Führung hatten wir jede Menge Zeit zur freien Verfügung. Ich ging – wie die meisten von uns – zum großen Ballon, auf den per Beamer  Satellitenaufnahmen der Erde projeziert werden. Die Bilder zusammen mit der ruhigen Musik im Hintergrund hätten auch zu einem nettes Mittagsschläfchen verhelfen können.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Ein Besuch auf dem Dach des Gasometers hat dann trotz etwas diesigen Wetters den Blick eröffnet auf eine erstaunlich grüne Umgebung.

Und zum Schluss hat man sich noch ein nettes Plätzchen für ein ausgedehntes (spätes) Mittagessen gesucht und nochmals ausgiebig Kaffee nachgefüllt. Schön war’s!