Live und in Farbe!

Okay, ich habe meistens schwarz gesehen – was die Farbe betrifft. Trotzdem war es alles andere als eine triste Angelegenheit, bei der Heimatprimiz des Herrn Alipius anwesend gewesen zu sein. So hatte ich die Ehre, Herrn Alipius persönlich kennen zu lernen.

Und wie könnte es anders sein: Das Ganze wurde so ganz nebenbei zu einem netten und fröhlichen Blogger-Treffen. Liebe Blogger-Kollegen, Kommentatoren und Leser, es hat mich gefreut, euch einmal (oder wieder) persönlich zu begegnen!

Das neue Header-Foto

Galerie

Diese Galerie enthält 3 Fotos.

Mich würde interessieren, welches Header-Foto euch am besten gefällt und welches eurer Meinung nach am besten zu diesem Blog passt: Das bisherige Bild – Nahaufnahme einer Weihrauchschale? Der Bildausschnitt mit mehreren kleinen Tonschalen mit Weihrauch? Das derzeitige Bild – Weihrauch … Weiterlesen

…den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.

Manchmal bete ich ganz bewusst dieses Gesätz des Freudenreichen Rosenkranzes – vor allem dann, wenn ich den Eindruck habe, dass es gerade sehr schwer wird, Jesus im „Tempel“ (also der Kirche) wiederzufinden.

Pfarrer Christian Sieberer schreibt in seinem kath.net-Artikel „Die Sorgen-Ängste-Betroffenheits-Liturgie“:

Pfarrer kommen heute immer seltener aus Pfarren, da dort der Priester häufig nicht als Priester gebraucht wird. Er hat für ein schönes Gemeinschaftsfest am Sonntag zu sorgen, bei dem sich alle wohlfühlen. Der Priester als Priester, Hirte und Lehrer ist nur wenig gefragt, gerade in den ihm vorbehaltenen Diensten (Beichte, Krankensalbung,…)

In solchen Pfarreien ist es auch für Laien manchmal nicht so ganz einfach, sich (wieder) auf das Wesentliche zu besinnen: Die Begegnung mit Jesus.

Deshalb bete ich dieses Rosenkranzgesätz besonders in und für Gemeinden, in denen es mir schwer fällt.

Der Papst und… ich

(Gastbeitrag veröffentlicht am 25.07.2011 auf dem Blog „Sende-Zeit“ / Blog der Medienpastoral im Erzbistum Freiburg)

Meine Rückkehr in die kath. Kirche – nach 17 Jahren in Freikirchen – fiel genau in den Übergang zwischen dem vorherigen und dem jetzigen Papst. Meine Wiederaufnahme fand in einer Vorabendmesse statt, die an dem Tag besonders voll war, weil Viele am nächsten Tag die Amtseinführung von Papst Benedikt dem XVI. im Fernsehen sehen wollten. So hat mir der Papst sozusagen beschert, dass einige Freunde „zufällig“ dort waren, denen ich gar nichts erzählt hatte – und so kann ich dieses Datum nicht vergessen.

Ich wurde kurz darauf telefonisch angefragt für ein Interview. Man suchte Leute, die wegen des verstorbenen Johannes Paul II. in die kath. Kirche eingetreten oder zurückgekehrt sind. Sorry, da musste ich passen! Zu der Zeit haben der Papst und die Institution Papsttum keinerlei Rolle bei mir gespielt. Im Gegenteil ging mir das Pathos, das mir in diesem Zusammenhang entgegen kam, ziemlich gegen den Strich. Mag sein, ich habe es verzerrt mitbekommen, mag sein, es lag an Mentalitätsunterschieden. Tatsache war, ich konnte (und wollte) damit einfach nichts anfangen.

Andererseits habe ich kurze Zeit vor dem neuen Pontifikat begonnen, mich mit Texten von (damals Kardinal) Joseph Ratzinger auseinanderzusetzen und sie zu schätzen. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als gerade er gewählt wurde. In den nun 6 Jahren hat mich dieser Papst immer wieder überrascht.

Ich bewundere den Mut, mit dem er auch unpopuläre Zeichen und Weichenstellungen setzt. Dieser Mann, dem man gern einen ruhigen Lebensabend gegönnt hätte mit Zeit zum Bücherschreiben, lässt sich durch die Angriffe nicht von seiner Verantwortung abbringen. Für mich besonders augenfällig sind die deutlichen Zeichen, die in der Liturgie gesetzt wurden, z.B. die erweiterte Freiheit für die außerordentliche Form des römischen Ritus und noch mehr das starke Beispiel in der ordentlichen Form, das er selbst gibt. Ich freue mich über diesen Theologen auf dem Papstthron, der eher für die leisen aber klaren Töne steht als für große Gesten.

Solo gesungen, Überraschung gelungen

Gerade freue ich mich wie ein Schneekönig.

Ein befreundeter Neupriester hatte mir am Tag seiner Primiz erzählt, er hätte sich gewünscht, dass ein bestimmtes Lied gesungen worden wäre (Bach „Jesus bleibet meine Freude“). Das ging aus irgendwelchen Gründen nicht, und so hatte ich die Idee, es für seine Nachprimiz heute zu organisieren.

Die Optionen waren, dass entweder der Organist es selbst singt oder dass ich es singe – mit nur einer einzigen Möglichkeit es einmal miteinander durchzuspielen. Das Zusammenspiel mit Orgel und Geige lief auf Anhieb gut, und deshalb hat der Organist entschieden, dass ich es also während der Messe selbst singen sollte.

Die Überraschung ist gelungen, zur Freude des Primizianten. Und ich freue mich, dass mein erstes Solo nach bestimmt sechs oder sieben Jahren so gut lief.

Also rundum gelungen und zufrieden!

Gnadenvergiftungsgefahr ;-)

Das Wochenende in Wigratzbad war angefüllt bis zum Rand mit Gottesdiensten, Gesprächen und anderen guten Begegnungen.

Samstag:

Priesterweihe eines Freundes (etwa 3 ½ Stunden), danach Mittagessen im Seminar, viele Begegnungen und drei Primizsegen „abbekommen“ (und noch einer ein paar Tage vorher).

Am Nachmittag noch ein leckeres Bierchen mit einem netten Pater, einen Kaffee mit lieben Freunden und eine anschließende „Entführung“ zum Abendessen und abschließendem Absacker.

Sonntag:

Primiz in Wigratzbad, anschließenden Empfang verpasst, stattdessen aber gute Gespräche mit zwei Patres, mit denen ich schon fast nicht mehr gerechnet hätte.

Kurze Zeit später eine unverhoffte Einladung zum Essen/Nachfeiern mit dem Neupriester und einigen Bekannten. Abends noch einen Kurzausflug mit einer Freundin in’s nahegelegene Mywiler.

Am Montagmorgen habe ich dann noch eine frühe (außerplanmäßige) Messe gefunden und bin dann nach einem ausgiebigem Frühstück unter anderem mit einem Pater und einem Seminaristen wieder zurück nach Köln gefahren.

Nun stellen sich mir folgende Fragen:

  • Was mache ich mit der Gnadenvergiftung (zumal die nächste Primizmesse nächsten Sonntag schon in Sicht ist)?
  • Wie soll ich eigentlich wieder in meinen normalen Arbeitsalltag finden?
  • Und wieso trägt hier keiner schwarz(e Soutane)?

Morgendliche Gedankengänge

Am Morgen nach einer spätabendlichen Beichte kann man schonmal seltsame Überlegungen haben. Es liegt ja in der Natur der Beichte, dass man sich dort mit den eher unschönen Seiten der eigenen Person befasst. Und während ich so mit einem Kaffee in der Hand darüber sinniert habe, ob es für mein Umfeld nicht viel besser wäre, wenn es nicht meine Macken mittragen müsste (und ich mich deshalb eventuell an der ein oder anderen Stelle rausziehen sollte), fällt mein Blick auf das Kreuz das dort im Garten steht – und mir fällt ein, dass Jesus nicht gekommen ist, damit ich möglichst wenig Unheil anrichte, sondern…

„…Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ (Johannesevangelium 10, 10)

Dafür ist er am Kreuz gestorben. Sich selbst gedanklich auf’s Abstellgleis zu schicken, wäre wohl krasser Undank und Missachtung seiner Liebe. Eine morgendliche Lektion, dass das Nachdenken über die Fehler und Unzulänglichkeiten nicht dazu da ist, mich runterzuziehen, sondern mit Seiner Hilfe zur Fülle zu gelangen. Beichte ist dazu wohl auch ein ganz gutes Hilfsmittel. Danke für die Erinnerung!

Hirn und Herz wegen Überfüllung vorübergehend geschlossen!

Die volle Dröhnung: Stille Anbetung, Beichte, privater Rosenkranz, Krankensegen, sakramentaler Segen, Messe… und das alles an einem Tag – da kann ich eigentlich nur noch meinen Blognamen zitieren.

Ich mag Banneux. Vor allem mag ich die vielen kleinen und kleinsten Kapellen. Es spielt sich nicht alles an ein oder zwei Orten ab, sondern man kann sich problemlos zum privaten Gebet irgendwohin zurückziehen – entweder in die Kappelle, wo tagsüber das Allerheiligste ausgesetzt ist oder in die eine der anderen Kapellen (mit zwischen 10 und über 100 Plätzen), in denen zumindest ein Tabernakel zu finden ist. Auch an einem sonnigen Samstag im Mai, wie heute, konnte ich da auch mal alleine sein. Der Kommerz – also Restaurants und Devotionalienläden – ist etwas abseits, fein säuberlich abgetrennt. Die Läden habe ich mir diesmal nur in homöopathischen Dosen angetan.

Mein erster Weg führte mich zur Kappelle St. Michael zur stillen Anbetung vor ausgesetztem Allerheiligsten.

Beichten konnte ich später bei einem älteren Priester in Soutane. Laut Beschriftung an seinem Beichtstuhl kann man bei ihm in Niederländisch, Deutsch, Englisch, Französich und sogar Latein beichten. Sorry, bin bei Deutsch geblieben, und das war auch besser so. 🙂

Und danach passte alles irgendwie genau zusammen. Mein Rosenkranzgebet in der realtiv versteckten Kapelle in der Nähe der Beichtstühle war genau rechtzeitig zuende, um zur Andacht mit Krankensegen auf dem Hauptplatz zu kommen. Direkt im Anschluss gab es dann eine französischsprachige (Vorabend-)Messe. Danach war es dann aber auch gut.

Der Tag hat mir wirklich gut getan. Der Ort hat mir gut getan mit seiner Ruhe und mit den Möglichkeiten ungestört beten zu können. Könnte ich öfter mal gebrauchen.

Hier ein paar Bilder:


Und einige Links:

Hindernisse auf dem Weg

Umbruchphase! Ja, gerade geht es ein bisschen arg turbulent zu. Wohl hauptsächlich für mich selbst habe ich dazu einen älteren Text wieder hervorgeholt:

◊◊◊◊◊

Hindernisse, Umleitungen, Stockungen, das hat wohl niemand so besonders gern. Es bedeutet Verzögerung und erhöhten Kraftaufwand, den man sich gerne ersparen würde. Und schnell stellt man sich Fragen wie: „Musste das unbedingt sein?“ – „Wozu soll das gut sein?“ – „Was habe ich falsch gemacht?“ – „Wer hat Schuld?“ und viele mehr. Hindernisse passen nicht in unsere geradlinige Sicht eines gelungenen, effektiven Lebens.

Das alles hat mich an einem Wochenende beschäftigt, an dem ich mir einmal etwas mehr Zeit genommen habe. Auf dem Gelände des Klosters, wo ich das Wochenende verbrachte fließt ein kleiner Bach. An einer Stelle verzögern Steine das ungehinderte Weiterfließen des Wassers. Oberhalb dieser Barriere war das Wasser trüb und an den Steinen hingen Äste und Blätter, die der Bach bis dahin mitgeführt hatte. Unterhalb war das Wasser klar und ohne Fremdkörper. Das Hindernis im Bachbett hatte wie ein Filter die Verunreinigungen zurückgehalten.

Vielleicht lässt Gott auch in unserem Leben Hindernisse, Schwierigkeiten oder Engpässe zu, damit unser Leben wieder klarer wird. Wenn alles glatt geht, überprüft kaum jemand seinen Lebensstil. Erst wenn es eng wird, werden Dinge in Frage gestellt, die sonst selbstverständlich sind. So wie es im Matthäusevangelium 7, 13 – 14 heißt:

„Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!“

Das sind die Stellen, an denen zurück bleiben muss, was uns hindert oder bremst. Ich denke, dass Gott in unserem Leben solche Situationen nutzt, damit wir ihm wieder klarer und konsequenter nachfolgen können.

Und noch etwas anderes geschieht an solchen Engpässen bei Flüssen oder Bächen. Durch die schnelle Bewegung und die Turbulenzen wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert. Es gewinnt also an Frische und Lebendigkeit. Und so ist es auch oft bei mir. Durch Turbulenzen werden die gemächlich eingefahrenen Abläufe durcheinander gewirbelt. Es entsteht Raum für Neues und Frisches, oder aber fast Vergessenes bzw. Vernachlässigtes bekommt wieder neue Priorität.

Ich bin Gott dankbar für diese Hindernisse, die mich wieder näher zu ihm bringen, die meine alten Gewohnheiten aufsprengen und wieder eine frischere, klarere Lebensgestaltung ermöglichen. Ich bin ihm dankbar – ja – aber meist erst im Rückblick. In den Schwierigkeiten selbst fehlt oft der Blick für Gottes Möglichkeiten.

Doch Gott kennt uns und weiß um unsere Begrenzungen. Darauf kann ich mich in solchen Situationen stützen:

„Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt. Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ (Römerbrief 8, 27 – 28)

Herr Alipius ist Priester – Glückwunsch!

Nun auch von hier aus nochmals die besten Glück- und Segenswünsche nach Stift Klosterneuburg! Es freut mich, was ich in den Klosterneuerburger Marginalien darüber lese, und ich freue mich, dass die Kirche einen neuen guten Priester hat.

Begegnung der besonderen Art

Viele, die mich schon länger kennen, fragen mich: „Sag‘ mal, wie kommt es eigentlich, dass du einen so engen Kontakt zum traditionellen Katholizismus hast? Wie kommt es, dass ausgerechnet du dich im Umfeld der Petrusbruderschaft herumtreibst?“ – Wieso mache ich also als charismatisch geprägter Ex-Freikirchler jetzt den Spagat zwischen Charismatischer Bewegung und Petrusbruderschaft?

Ein Jahr bevor ich überhaupt darüber nachdachte, wieder in die kath. Kirche zurückzukehren war ich Teilnehmer am Katholikentag im Ulm. Warum auch nicht, denn ich hatte in den kompletten 17 Jahren als Freikirchler immer Kontakte zur kath. Kirche behalten. Es hat sich dabei als ziemlich praktisch herausgestellt, dass ich in meiner Heilsarmee-Uniform dort war. Es erleichterte die Kontaktaufnahme, zumal ich die meiste Zeit in den Hallen mit den verschiedenen Bewegungen und Orden verbracht habe. Mich interessierten, die unterschiedlichen Prägungen , die sich in der kath. Kirche finden.

An einem Stand wurde ich dann von einem Priester in Soutane angesprochen, der meine Uniform nicht zuordnen konnte – sagte er zumindest. 😉 Daraus hat sich dann ein längeres, sehr gutes Gespräch ergeben. Es war ein Pater der Petrusbruderschaft!

„Ökumenischer Dialog“

Ich war mir schon bewusst, dass Vieles von meiner Sichtweise und von meinem Lebensweg nicht gerade kompatibel war mit der Sicht meines Gegenübers. Zugegeben, ich hab’s auch darauf angelegt, meinen Gesprächspartner genau damit auch zu konfrontieren. Die Website kannte ich ja schon länger. Das habe ich aber erstmal nicht verraten. 😉

Was mich besonders faszinierte und immer noch sehr freut: Trotz unserer unterschiedlichen Positionen war es ein Gespräch auf Basis des Glaubens und in großem gegenseitigen Respekt. Unterschiedliche Positionen, Sichtweisen, Überzeugungen konnten klar fromuliert werden ohne einander den Glauben abzusprechen oder einander gar anzugreifen. Und bei mir blieb der Eindruck zurück: Wenn Christen mit solch unterschiedlichen, in Teilen sogar gegensätzlichen, Überzeugungen so miteinander umgehen können, dann habe ich Hoffnung!

Genau so stelle ich mir echten Dialog vor: Respektvoller und wertschätzender Umgang und Warhaftigkeit in den vertretenen Positionen – aber auch hinhören, was mein Gegenüber wirklich meint, auch wenn er eine andere Sprache spricht. Das habe ich dort in knapp 30 Minuten erleben können. Es hat mich so beeindruckt, dass ich meinem Beifahrer – einem Franziskaner – auf der Rückfahrt von dieser Begegnung als dem Erlebnis erzählt habe. Er hat sich mit mir gefreut!

Als ich dann ein Jahr später wieder in die kath. Kirche zurückgekehrt bin, war die Erinnerung an diese Begebenheit der Hauptgrund, hier in Köln Kontakt aufzunehmen, um zu sehen, „was das hier für welche sind“. Tja, nach 6 Jahren besteht noch immer ein ziemlich enger Kontakt. Mittlerweile schätze ich natürlich noch vieles Andere mehr, aber begonnen hat es mit einem wirklichen Dialog in echtem Respekt und spürbarer Wertschätzung trotz Differenzen.

***

Erst später habe ich erfahren, dass es sich um P. Bernhard Gerstle handelte und dass er kurze Zeit später von Stuttgart nach Gelsenkirchen/Recklinghausen versetzt wurde – also gar nicht so weit weg von Köln. Darum haben wir auch wieder Kontakt, und ich „spiele“ hin und wieder „Liturgisches Taxi“ (transportiere also bei besonderen Gelegenheiten Paramente und manchmal auch Leute von Köln nach Recklinghausen).

Etwa zwei Jahre nach dieser Begegnung hat ein zweiter dort anwesender Pater seine Festplatte aufgeräumt und dieses Foto gefunden. Da er mittlerweile die Geschichte von mir gehört hatte, hat er es mir freundlicherweise zugeschickt.

Christus ist auferstanden!

Dies ist die Nacht,
in der Christus die Bande des Todes zerriss
und siegreich vom Grabe erstand.

Nichts nützte uns die Geburt,
hätte uns nicht die Erlösung geholfen.

(Aus dem Exsultet)

Frohe und gesegnete Ostern!

Bekennerschreiben

(veröffentlicht am 28.03.2011 auf dem Blog „Sende-Zeit“ / Blog der Medienpastoral im Erzbistum Freiburg)

Der 17. März ist für mich ein besonderes Datum. Es ist der Tag, an dem ich aus der kath. Kirche ausgetreten bin, und es ist der Tag, an dem ich 17 Jahre später die Entscheidung getroffen habe, wieder in die Kirche einzutreten.

Nun ist es nicht so, dass ich mich zwischenzeitlich vom christlichen Glauben entfernt hätte. Ich bin in einer formal katholischen Familie aufgewachsen. Nach einer recht frühen Krise zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr habe ich auch wieder innerhalb der kath. Kirche den Anschluss an den Glauben gefunden, doch mit den „spezifisch katholischen“ Elementen des Glaubens habe ich nie viel anfangen können. Ich hatte zwar eine lockere Verbindung an eine Jugendgruppe, doch durch die große Entfernung war es schwierig, dort eine verlässliche Anbindung zu finden. Es war für mich also kein großes Problem, mich an eine nahe gelegene Baptistengemeinde anzuschließen. Das verbindlich zu tun, hieß auch, aus der kath. Kirche auszutreten und mir keine Hintertüren offen zu lassen. Damit war aber nie eine bewusste Abkehr oder gar Ablehnung verbunden.

Auf sechs Jahre in der Baptistengemeinde folgten elf Jahre in der Heilsarmee. Dort habe ich die Bibelschul-Ausbildung absolviert, wurde ordiniert und als Offizierin (= Pastorin) erst in einer Gemeinde, dann in der Verwaltung eingesetzt. Irgendwann habe ich festgestellt: Wir leben uns auseinander, die Heilsarmee und ich.

Ich habe Kontakt zu anderen freikirchlichen Gemeinden, aber auch zu einer katholisch-charismatischen Gemeinschaft aufgenommen. Nach langen Jahren sah ich mich dort wieder mit Dingen wie Beichte und Eucharistische Anbetung konfrontiert. Ich musste mich damit auseinandersetzen, welche Position ich selbst eigentlich beziehe. Dabei war mir durchaus bewusst, dass diese Gedanken für mich gefährlich waren, denn es hing nicht nur meine Gemeindezugehörigkeit daran, sondern auch mein Arbeitsplatz und meine (möblierte) Dienstwohnung. Aber als ich die Gewissheit hatte, dass ich die Heilsarmee verlassen würde, war trotzdem noch nicht klar, was folgen sollte.

Wochenlang habe ich mit dieser Unsicherheit gelebt, bis ich irgendwann zum Gebet in eine Kirche gegangen bin und konkret gefragt habe „Gott, wo willst du mich haben? Wo ist mein Platz?“. Die Antwort: „Vor mir“ – „Ähm… hilft mir das jetzt weiter?“ Tja, und dann ist mir die Situation bewusst geworden: Ich war in einer katholischen Kirche, in der zudem noch den ganzen Tag über Eucharistische Anbetung war. Ich kniete also dort vor dem Allerheiligsten – und da war dann wohl auch mein Platz. Ich habe mich zwar immer noch gefragt, wie das konkret gehen soll. Ich war schließlich ein sehr verbindliches Gemeindeleben gewöhnt. Aber mir ist klar geworden, dass ich längst an die Gegenwart Jesu dort glaubte, dass ich es mir selbst aber nicht eingestehen konnte. Also war dann wohl auch in der kath. Kirche mein Platz.

Heute, sechs Jahre nach dieser Entscheidung, kann ich viele „katholische Eigenheiten“ in der Frömmigkeit besser verstehen und einordnen. Manches wird vermutlich nie einen großen Raum in meinem eigenen christlichen Leben einnehmen. Ich erfahre aber immer mehr, dass es in der Kirche eine große Weite gibt, in der viele unterschiedliche Prägungen Raum haben. Und das erlebe ich als großen Reichtum und als persönliche Bereicherung.

Das hat wirklich gut getan!

Kurztrip nach Linz! Eigentlich ist es ja schon ein bisschen unvernünftig, mal eben jeweils 7 Stunden mit dem Auto zu fahren, um gerade mal 3 volle Tage in Österreich zu verbringen. Aber die kleine Auszeit war dringend nötig, also kam mir die Einladung gerade recht.

Tja, und dann waren diese wenigen Tage für mich erholsam, wie schon lange nichts mehr. Nicht, dass ich etwas Besonderes unternommen hätte – ich konnte einfach eine unkomplizierte Zeit mit freundlichen Leuten verbringen: Viel gelacht, auch Zeit zum Gebet und gute Gespräche.

Und das Wichtigste: Willkommen sein! Ich neige ja ein bisschen dazu, etwas skeptisch zu sein, ob ich nicht etwa doch störe. Umso entspannender ist es, wenn diese Gedanken gar nicht erst aufkommen können. So bin ich im Moment einfach nur dankbar für dieses unverhoffte und unverdiente Geschenk.

Die Leute, die es betrifft, wissen, wer/was gemeint ist – und Gott weiß es sowieso!

Der Hauptmann von Kapernaum – und das Gebet zu den Heiligen

„Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden.“

Es ist schon etwas Merkwürdiges, wenn man beim Lesen der Bibel plötzlich über ein Thema nachdenkt, das man noch nie mit diesem Bibeltext in Verbindung gebracht hat – so geschehen gestern bei mir.

Der Hauptmann von Kapernaum ist ja vor allem bekannt, weil Jesus seinen großen Glauben lobte.

„Da ging Jesus mit ihnen. Als er aber nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund.“ (Lukasevangelium 7, 6+7)

Dass der Hauptmann nicht selbst zu Jesus gegangen ist, war mir zwar immer bewusst, aber irgendwie habe ich nie näher darüber nachgedacht. Und dann bleibe ich ausgerechnet dabei hängen:

„… ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen“

Solche Aussagen kenne ich auch von nicht wenigen Christen, denen es ähnlich geht. Darum fällt es ihnen – so sie Katholiken sind – genau aus diesem Grund manchmal leichter, Maria oder die Heiligen um Fürsprache zu bitten bzw. ihnen ihr Herz auszuschütten.

Mir kam das immer fremd vor. Dass ich mit allem immer zu Jesus gehen kann, ist eigentlich schon immer einer der Grundtöne meines Glaubens gewesen. Auch in der Verkündigung – gerade in freikirchlichen Gemeinden – wurde/wird immer wieder Wert darauf gelegt. Von Jesus ist aber nicht berichtet, dass er etwas dagegen hatte, wenn man sich an Fürsprecher wandte.

Genau wie bei der Heilung eines Gelähmten (im selben Ort übrigens), den seine Freunde zu Jesus brachten, so handelte er auch hier auf Bitte von anderen. Und in keinem Fall hat er die Betroffenen getadelt. Den Glauben des Hauptmanns hebt er sogar ganz besonders hervor, unbeschadet dessen, dass er sich nicht unmittelbar selbst an Jesus gewandt hat.

Ich weiß nicht, ob das Gebet zu Heiligen jemals einen großen Raum und Stellenwert bei mir haben wird. Ich vermute mal, eher weniger. Mir ist aber nochmals besonders deutlich geworden, dass es andererseits auch nicht ganz so abwegig ist und seine Berechtigung hat.

Zum Start…

… erst einmal einige ältere Beiträge von meiner Website oder aus Facebook.

Neues hoffentlich bald! Ich möchte einem befreundeten Blogger nicht die Auszeichnung in seiner Kategorie streitig machen. 😉

Willkommen!

Weihrausch und Gnadenvergiftung – damit muss wohl leben, wer sich „in frommen Kreisen“ unterschiedlicher Couleur tummelt. Wenn jemand ein wirksames Gegenmittel kennt, soll er es mir sagen. Bis dahin versuche ich, es mit Humor und Augenzwinkern zu nehmen.