Entlarvend

Selten habe ich einen deutlicheren Versuch gesehen, den ‚Geist des Konzils‘ gegen die tatsächlichen Texte des Konzils auszuspielen, als auf der Seite ‚pro-konzil.de‘ im Artikel „Was soll uns die Gottesfrage?„:

„Er [Papst Benedikt] hat, zuerst als Präfekt der Glaubenskongregation und dann als Pontifex, intelligent, zäh und erfolgreich an dem Rollback des Konzils gearbeitet. Obwohl dieses Vorhaben nicht hundertprozentig erfolgreich sein kann, hat sich doch im Wesentlichen die Tendenz durchgesetzt, das Konzil anhand des Wortlauts seiner Dokumente zu interpretieren. Diese Dokumente sind als Kompromiss zwischen freiheitlichen und reaktionären Tendenzen entstanden und spiegeln den damaligen Geist des Aufbruchs – eben den Geist des Konzils nur unzureichend wieder.“

Es soll also ein ‚Rollback des Konzils‘ sein, sich die Texte nochmal genauer anzusehen – das, was die Bischöfe letztlich unterschrieben haben?

[ironiemodus]Und wo kämen wir schließlich hin, wollte man ein Kozil anhand seiner Dokomente interpretieren! Völlig abwegig![ironiemodus off]

„Das ‚Jahr des Glaubens‘ zum 50. Jubiläum ist kein Zufall, das hieße, den Meisterstrategen auf dem Papststuhl zu unterschätzen. Vielmehr wird damit zum Todesstoß auf das konziliaren Gedächtnisses angesetzt, indem man seine schwächste Seite, eben die Glaubensinhalte betreffend, ins allgemeine Bewusstsein hebt und der Welt dadurch klar macht, dass das Konzil zu diesen Grundlagen nichts zu sagen hat und damit als irrelevant ad acta gelegt werden kann.“

Habe ich das richtig verstanden – sich mit dem Glauben zu beschäftigen, soll dem Gedächtnis des Konzils den Todesstoß versetzen? Worum sonst soll es denn gehen, wenn nicht um den Glauben! Das ist nun einmal das Kerngeschäft der Kirche, auch wenn viele sie lieber mit gesellschaftspolitischen und strukturellen Themen beschäftigt sähen.

Ich bin froh, dass Papst Benedikt sich diesem Diktat von außen (und leider auch von innen) nicht beugt.

Ich sag’s ja immer: Der ‚Geist des Konzils‘ verhält sich zu den Texten des Konzils in etwa so, wie mein Fahrstil zur Straßenverkehrsordnung.

Und noch eine Nettigkeit am Rande: Liebe Bloggerkollegen, wusstet ihr, dass ihr ‚im Gleichschritt marschiert‘?

„Dazu sind wir auch verpflichtet, um die nachwachsende Generation junger Katholiken nicht völlig wehrlos an den römischen Gleichschritt auszuliefern. Wenn man sich im Internet umsieht und z.B. die Blogs katholischer Laien betrachtet, dann marschieren über 90% davon in diesem Gleichschritt. Sie tun dies unter anderem, weil sie hier eine andere Vorstellung von Gott finden als die einer allgemeinen Wohlfühlharmonie im Universum, wie sie in jedem esoterischen Buchladen zu kaufen ist.“

Es wäre schön, wenn der Autor einen solchen missionarischer Eifer eher in die Verkündigung des Glaubens legen würde.

Das Grab ist leer!

Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. (1. Korinther 15, 14)

Einen – wie immer – aufschlussreichen Artikel dazu von P. Bernward Deneke findet sich hier auf dem Blog ‚Frischer Wind‘.

Das Eigentliche

Ein Text von P. Bernward Deneke auf dem Blog ‚Frischer Wind‘ – „Das Eigentliche der Weihnachtsbotschaft“:

„…auch die Berufung auf Tradition, Kultur und christliche Werte wird dort zur Totenbeschwörung, wo man nicht die Quelle, den Inhalt und das Ziel von alledem bejaht.“

Den Weihnachtsmann gibt es nicht

… aber den hl. Nikolaus!

Deshalb möchte ich hier hinweisen auf die Aktion „Weihnachtsmannfreie Zone“ des Bonifatiuswerkes.

Hier finden sich Texte, Gedichte, Hintergründe, Materialien und auch Bezugsquellen für chte Schokonikoläuse.

Gleichnisse aus der Blogoezese

Es gibt schon geniale Beiträge auf katholischen Blogs! Ganz besonders angetan haben es mir die gleichnisartigen Texte, die ich hier und da lesen konnte.

Ich erinnere mich z.B. noch an die Nachtkäppchen von Nachtkäppchenland auf ‚Elsas Nacht(b)revier‘.

Bei Echo Romeo bin ich gleich viermal fündig geworden:

Und da gibt es noch meinen eigenen bescheidenen Beitrag aus den allerersten Tagen meines Blogs: Der Geist der Straßenverkehrsordnung

Bitte, wenn euch noch andere ähnliche Texte einfallen, dann verlinkt sie doch hier im Kommentarbereich. Vielleicht bekommen wir dann eine schöne Anzahl „moderner (Blog-)Gleichnisse“ zusammen.

Die Gemeinschaft der Heiligen ist größer…

„Wir waren Papst – Papst Benedikt im atheistischen Deutschland“ so titelt die Website „The European“ -> Fazit des Artikels:

„Die Gemeinschaft der Heiligen ist größer als die der Katholiken, Protestanten und Orthodoxen. Sie umfasst mehr als Pfingstler, Evangelikale, Charismatiker, Freikirchler und Opus-Dei-Mitglieder.  Das Projekt der großen christlichen Ökumene zu födern in Zeichen der weltweiten Verfolgung, der europäischen Säkularisierung und der globalen Diversifizierung: Das ist die christliche Aufgabe der Gegenwart.“

Wieder einmal ein European-Artikel, der mir aus dem Herzen spricht.

Die veröffentlichte Meinung

Eher zufällig bin ich am Samstag auf einen Fernsehbericht des WDR über den Umbau der Bahnhofsmission in Köln gestossen. Die „Aktuelle Stunde“ überschreibt des Beitrag „Bahn schließt Bahnhofsmission“ (der Beitrag wurde mittlerweile aus dem Netz genommen)

Nun kenne ich die Situation ein wenig und weiß ungefähr, was geplant ist. Deshalb ließ mich der Beitrag bei einem immerhin öffentlich-rechtlichen und zur Ausgewogenheit verpflichteten Sender reichlich ratlos zurück: Es ist immer wieder erstaunlich, wie suggestiv man berichten kann!

Es wird der Eindruck erweckt,

  1. dass Bedürftige die Bahnhofsmission künftig nicht mehr betreten dürfen.
  2. dass hilfebedürftige Reisende nun allein gelassen werden
  3. dass sich nur noch um Kinder auf Reisen gekümmert wird

Fakt ist aber,

  1. dass Bedürftige sich auch künftig an die Bahnhofsmission wenden können und dort weitervermittelt werden an entsprechende Stellen
  2. dass die Umsteigehilfen – auch in der Phase des Umbaus – weiter bestehen bleiben. Ein Notdienst ist eingerichtet.
  3. dass die neu geplante Kinderlounge nur ein (wenn auch neues) Angebot unter anderen ist.
  4. (nachzulesen auch hier)

Ganz nebenbei habe ich auch den Eindruck, dass man hier ganz gerne versucht, die christlichen Träger zu diskreditieren.

Am selben Tag in zwei aufeinanderfolgenden Sendungen eines öffentlich-rechtlichen Senders habe ich jetzt also bereits zwei Berichte gesehen über Ereignisse im Zusammenhang mit Kirche, bei denen ich entweder selbst dabei war oder mit denen ich anderweitig verbunden bin. Beide Berichte waren deutlich einseitig.

Irgendwie bin ich desillusioniert – und sauer!

So weit ist es schon

„Religiöse FundamentalistInnen sind Anhänger religiöser Strömungen, die überzeitliche und universell „gültige“ Dogmen predigen und dabei hinter Erkenntnisse der Aufklärung zurückfallen“

Nach dieser Definition, gefunden auf einer Website selbsterklärter „linker und anti-religiöser Gruppen und Einzelpersonen“, gehören wohl fast alle, die Ihre Religion ernstnehmen bereits zu den Fundemantalisten (und -Innen).

Auf der Website „ANTIFA AK COLOGNE“ – http://www.no-racism.de/piusbrueder (Direktlink von meiner Seite muss nun wirklich nicht sein) wird zu einer Demonstration gegen die Einweihung der neuen Kirche der Piusbruderschaft in Köln-Kalk  aufgerufen, dazu „diese ‚Einweihung‘ kreativ zu gestalten“ – wohl ein Euphemismus für „massiv stören“.

Noch haben wir offiziell Religionsfreiheit. Ob’s der Priesterbruderschaft St. Pius X. nun passt oder nicht, sie profitiert davon. Offenbar passt das aber auch jener zitierten Website nicht. Hier berühren sich die Extreme! Amüsant auch, dass mich der Sprachstil sehr an ein gewisses sich katholisch nennendes Portal erinnert.

Ich frage mich, wie lange es noch dauert, bis ganz normale gläubige Christen mit der Fundamentalismuskeule in die Ecke gedrängt und eingeschüchtert oder gar mundtot gemacht werden (sollen). Eigentlich erst recht ein Grund, zur Einweihung der Kirche zu gehen. Danke für die Werbung!

Guter Tod?

Vor Kurzem gelesen in der Zeitschrift „neue Caritas“ vom 14.04.2011:

„Jeder wünscht sich ein Sterben ohne Schmerzen und Leid. Die vielen Gebete um eine gute Sterbestunde, die überliefert sind und die bis heute praktiziert werden, sind Ausdruck dieses Wunsches. Die Sorge um ein gutes und selbstbestimmtes Lebensende ist ein breites gesellschaftliches Thema geworden.“

So lautete der Beginn eines Artikels mit dem Titel: „Der Wille des Patienten zählt“.

Ich frage mich, ob sich die Autorin des Artikels jemals ein solches Gebet um eine gute Sterbestunde näher angesehen hat. Bei dem, was ich zu Gesicht bekommen habe, ging es jedenfalls im Gebet um Bewahrung vor einem plötzlichen / unvorbereiteten Tod und um die Gelegenheit zur Reue.

Der Karfreitag stellt uns einen anderen Tod vor Augen. Der Tod Jesu war mit sehr viel Leid verbunden – um unseretwillen – um meinetwillen – aber er hat uns Heil gebracht.

und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus.“ (Lukasevangelium 23,46)

Vom Umgang mit „Sperrigem“ – Thema Beichtgelegenheit

Am Gründonnerstag muss ich – wegen der Fußwaschung – immer auch an das Thema Beichte denken. Auch wenn es keine so ganz übliche Verbindung ist, so hat für mich die Fußwaschung und das, was Jesus dazu sagt, eine ganz enge Verbindung zur Beichte.

„Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden; denn er ist ganz rein.“ (Johannesevangelium 13, 10)

Um dieses – sperrige – Sakrament und das dazugehörende sperrige Kirchenmöbel ging es auch in einem Artikel aus der Kölner Kirchenzeitung vom 15.04.2011. Der komplette Artikel ist bis Ende April noch in der PDF-Ausgabe auf Seite 45 zu lesen:

„Sakramentales Handeln – als Vermächtnis des Wanderpredigers Jesu – ist nicht an einen Ort oder etwa an eine Kirchenarchitektur gebunden. Diese kann unter Umständen mit ihrer Raumproportion und Lichtdramaturgie der körperlichen und seelischen Erfahrung der gefeierten Inhalte dienen. Dem hilft auch die Ausstattung – seien es Bilder, Ausschmückung oder – was im Folgenden näher betrachtet werden soll – der Beichtort.“

Von dieser Prämisse ausgehend folgt eine Schilderung der „Beichtorte“ früherer Zeiten – jeweils mit Deutung – bis der Autor dann zur heutigen Beichtpraxis kommt. Letztere allerdings sehr reduziert auf das Beichtgespräch und die dazugehörenden Beichtzimmer:

„Nur belegen die Erfahrungen mit in der Folge eingerichteten „Gesprächsräumen“, dass diese für die Mehrheit der Pönitenten offenbar auch nicht die passende Lösung sind: sie bleiben diesem Angebot einfach fern.“

Ich kann mich ja des Gefühls nicht erwehren, dass hier von den äußeren Gegebenheiten der Haupteinfluss auf die Beichtpraxis erwartet wird. Die Architektur, die Räume als psychologischer Kniff, der zum gewünschten Ergebnis führen soll. Mich würde doch sehr wundern, wenn die „Beichtzimmer“ Schuld daran wären, dass die Beichte aus der Mode gekommen ist. Fehlt uns also einfach nur der heute adäquate „Beichtort“? Und dann wissen die Katholiken plötzlich wieder etwas anzufangen mit Schuld, Vegebung, Verantwortung und Reue? Ich habe meine Zweifel!

Mit Recht richtet sich der Autor gegen Zweckentfremdung und „Profanierung“ der Beichtstühle z.B. durch Nutzung als Abstellkammer. An der Sinnhaftigkeit des folgenden Vorschlags habe ich allerdings auch meine Zweifel:

„Vielleicht können mit einer Rückbesinnung auf Ursprung und Heilsabsicht dieses Sakramentes Wege zur Erprobung neuer Formen alter Traditionen beschritten werden: Zwischen Aschermittwoch – dem Tag der Reue – und Gründonnerstag – in der Zeit der Buße und am Tag der Wiederaufnahme der Sünder in die Gemeinschaft der Gemeinde – sollte der Ort der Beichte eine besondere Herausstellung und Würdigung erfahren. Dies könnte deutlich unterschieden werden von der übrigen Zeit im Kirchenjahr, in der der Beichtstuhl möglicherweise verhüllt sein könnte.“

Ähm… Und wo beichtet man dann im restlichen Jahr? Oder soll das vermitteln „So, das war’s mit der Pflichterfüllung für dieses Jahr – das Thema kann man jetzt getrost bis zur nächsten Fastenzeit abhaken“? Na, das wird ganz sicher (nicht!) dazu beitragen, dass die Beichte wieder als selbstverständlicher Teil des praktizierten Glaubens etabliert wird!

Was bin ich froh, dass die Beichte

  1. an vielen verschiedenen Orten möglich ist: im Beichtstuhl, im Gesprächszimmer, in der Kirchenbank, in einem Wohn- oder Sprechzimmer, unterwegs auf einem Spaziergang oder einer Wallfahrt …,
  2. bei Vielen nicht aus der Übung gekommen ist und auch nicht reduziert auf die kurzen Perioden direkt vor den großen Feiertagen,
  3. immer noch in einigen Kirchen als regelmäßiges, sogar tägliches Angebot besteht und vor allem
  4. die bleibende Einladung Gottes ist – auch an mich – ihm wieder neu zu begegnen und Heilung zu finden!

Genialer Flashmob in Paris

Nein, als Christen müssen wir uns wirklich nicht verstecken.

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Flash mob à Paris von Emmanuelmedias

In der letzten Zeit denke ich viel darüber nach, was wir Laien alles tun können für die Verbreitung des Evangeliums und für den Aufbau der Gemeinde. Gar nicht so wenig!

Zugegeben, das ist eher eine der spektakuläreren Aktionen. Aber mit ein bisschen Einsatz und Kreativität kann eigentlich jeder eine Möglichkeit finden, zum Aufbau des Ganzen beizutragen. – Und immer weniger verstehe ich, warum das in den ganzen Diskussionen um Kirchenkrise und Engagement der Laien gar nicht auftaucht.

Nicht einmal am Rosenmontag erträglich

Kunterbuntes passt ja eigentlich ganz gut in den Karneval, doch hier wird’s mir eindeutig zu bunt:

Büttenpredigt:
Roland Breitenbach und seine Sicht der Kirche
„Mehr Schein als Sein“

Das Lesen dieser schlecht gereimten Generalabrechnung mit der Kirche geschieht auf eigene Gefahr!

Regenbogenbunt ist auch dieser Rosenkranz mit der fragwürdigen Bezeichnung – gefunden bei ebay:

21″ GAY PRIDE Rosary

Ich frage mich, wer sowas kauft und dann auch noch betet.

Die beste Idee überhaupt…

… angesichts der derzeitigen Debatten um Zölibat, Kirchenstrukturen etc. hatte Annuntiator:

Gebetsaufruf – Novene für die Kirche

Stimmt! Was die Kirche jetzt am nötigsten braucht, ist das Gebet der Gläubigen und vor allem das Wirken des Heiligen Geistes.

Ich bin dabei!