Dinge mit Geschichte(n) – Eine Segensgabe

Gerade heute am Fronleichnamsfest blicke ich auf diese armenische Hostie. Sie habe ich erhalten – gesegnet nicht geweiht – als ich das erste Mal die armenische Gemeinde hier in Köln besucht habe.

Mit zwei Freunden habe ich Mitte August 2018 – am Fest Maria Himmelfahrt – zum allerersten Mal die Liturgie der Armenisch-Apostolischen Kirche besucht. Einen der Diakone hatte ich im Vorfeld bei einer anderen Gelegenheit schon kennengelernt. Zuerst hat er dafür gesorgt, dass wir das zweisprachige Liturgiebuch bekommen haben und aus einer der hinteren Reihen ganz nach vorne in die zweite Reihe eingeladen wurden. Auch während der Liturgie wurde immer wieder dafür Sorge getragen, dass wir uns im Buch und damit in der Liturgie zurechtfinden. Nachdem wir nach der anschließenden Traubensegnung auch noch von den Trauben was abbekommen haben, dachte ich eigentlich schon, das sei’s nun gewesen mit dem schönen Besuch bei den ökumenischen Geschwistern.

Doch plötzlich steht neben uns der Pfarrer der Gemeinde, noch immer in liturgischer Kleidung. Er segnete die kleinen Brote, die sonst auch als Hostie verwendet werden, und überreichte sie uns Gästen als Segensgabe. Der Diakon erklärte uns dann, dass sie in Salz oder Reis getrocknet und dann aufbewahrt werden. Seitdem ist es für mich ein besonderes Zeichen der Verbundenheit auch über Kirchengrenzen hinweg. Nur in der Osterzeit lasse ich es allerdings offen liegen. Ansonsten ist es vor Staub und Feuchtigkeit geschützt in einer Dose aus Speckstein verwahrt.

Die nächste Überraschung war dann, dass wir „selbstverständlich“ noch zum gemeinsamen Essen eingeladen waren und die große Gastfreundschaft und den Austausch genießen konnten. Ich hoffe inständig, dass es bald wieder möglich sein wird, auch nach der Liturgie wieder zusammen zu sein.

Hier hat meine Verbindung zur armenischen Gemeinde ihren Anfang genommen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie einmal so intensiv werden würde – weshalb auch in dieser Serie einige Dinge aufgetaucht sind bzw. noch auftauchen werden, die damit in Verbindung stehen.

Dinge mit Geschichte(n) – Stuhlkreis-Zeichnung

Mittlerweile hat sich bei mir eingebürgert, zumindest die runden Geburtstage zu feiern. Den 40. und den 50. Geburtstag habe ich mit den Patres der Petrusbruderschaft in deren Kölner Niederlassung feiern können – gemeinsam mit meinem relativ ökumenischen Freundeskreis.
Zum 50. Geburtstag habe ich von einem befreundeten Grafiker diese Original-Zeichnung bekommen. Eine weitere Variation aus der Reihe nicht ganz ernstgemeinter Stuhlkreise.
Fun Fact: Damals konnte noch niemand von uns wissen (auch ich nicht), dass ich irgendwann beginnen würde Line Dance zu tanzen – einen Western-Tanz 😀

Früh übt sich … »Lasset die Kinder zu mir kommen«

Sogenannte Reformer werden nicht müde zu behaupten, die gewachsene Liturgie verstünde niemand mehr. Sie müsse daher in die Sprache der Menschen von heute übersetzt werden und – unverständliche, traditionelle – Riten müssten aus ihr verschwinden.

Solchen Menschen würde ich ja gerne diese beiden Videos zeigen, die ich in letzter Zeit auf Facebook entdeckt habe. Offenbar haben diese beiden Kleinkinder einen direkteren und vertrauteren Zugang zur Liturgie als manch studierter Theologe.

»Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.« (Lk 8, 16)


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»Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart.« (Mt 11, 25)


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» Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen (Psalm 8,3): „Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet“?« (Mt 21, 15-16)

Dinge mit Geschichte(n) – Schmuckkreuz

Wenn heute schon Muttertag ist, lasse ich mal das „Mädchen“ in mir zum Vorschein kommen und teile meine Freude an diesem Schmuckkreuz. Es ist noch ganz neu und erst seit Ostern in meinem Besitz.

Die Osternacht habe in diesem Jahr in der armenischen Gemeinde mitgefeiert. Noch vor der Liturgie hat mich ein Gemeindemitglied dort angesprochen, mit dem ich bisher gar nicht so viel persönlichen Kontakt hatte: Er habe ein Kreuz gemacht, das er mir schenken wolle, und zwar nach der Liturgie. Wirklich viel vorstellen konnte ich mir da noch nicht.

Nach der Liturgie habe ich dann ein eingepacktes Geschenkpäckchen bekommen mit der Erklärung, es sei ein Kreuzanhänger. Außerdem hat er noch ein bisschen ausführlicher erzählt, wie es dazu kam, dass er mir – und wohl auch noch einigen anderen – ein solches Schmuckstück schenken will. Ausgepackt hatte ich es da, mitten in der Kirche, allerdings noch nicht.

Zuhause war dann die Überraschung groß, denn mit solch einem Schmuckstück hätte ich nicht gerechnet. Dass es Handarbeit ist, wusste ich zwar schon, aber dass da ein 6,5 cm großes Kreuz aus Silber mit vielen funkelnden Steinen vor mir liegt, hätte ich nie erwartet.

Wahrscheinlich werde ich es eher nur zu besonderen Gelegenheiten wirklich tragen, aber es hängt an meiner Pinnwand, wo ich mich täglich daran freue.

 

Dinge mit Geschichte(n) – Ein armenisches Kreuz

In loser Folge möchte ich ein paar Dinge vorstellen, die mir wichtig sind, weil sie oft mit einer Geschichte verbunden sind. Inspiriert wurde ich dazu von zwei Facebook-Freunden – einer hatte die Idee, ein anderer hat sie wieder aufgegriffen.

Den Anfang macht ein armenisches Holzkreuz. Bekommen habe ich es, als ich im Frühjahr 2019 bei der Amtseinführung des neu geweihten Bischofs der Armenisch Apostolischen Kirche für Deutschland hier in Köln dabei sein durfte. Br. Barnabas – ein Freund und Bruder aus der Hochkirchlichen St.-Johannes-Bruderschaft – und ich haben nach der Liturgie auch am anschließenden Empfang teilgenommen. Wir dachten uns aber, dass wir wirklich nicht so wichtig seien, dass wir uns unter die Gratulanten aus Politik und Kirche mischen müssten. Also blieben wir erstmal an unserem Stehtisch. Als der Saal sich zu leeren begann, stand der Bischof aber plötzlich an unserem Tisch und überreichte uns das Geschenk, das alle Gratulanten bekommen haben – eben dieses Kreuz und ein Bild seiner Bischofsweihe. Gehen wir nicht zum Bischof, kommt der Bischof halt zu uns. 🙂

Seitdem steht das Kreuz an meinem Gebetsplatz.

Die Geschichte wäre hier zuende, wenn ich nicht die Idee gehabt hätte, das Kreuz zu nutzen, um mit seiner Hilfe ein Weihnachtsgeschenk für den Bischof, den Pfarrer und einen Diakon der Gemeinde anzufertigen. Ich hatte die Idee, Kerzen herzustellen mit den jeweiligen Weihedaten und diesem Kreuz als Wachsverzierung. Gegossen wurden die Kerzen aus Wachs, das von Altar- und Osterkerzen stammte – also bei uns schon einmal auf oder am Altar gestanden hat.

Es war schön zu erleben, dass diese persönlichen Geschenke und der ökumenische Gedanke dahinter wirklich ankamen. Ich hätte allerdings nie damit gerechnet, das zwei der Kerzen ihren festen Platz mitten auf dem Altar finden würden!

Foto: Avedis Garinian

Er ist wahrhaftig auferstanden

Es gibt eine Reihe von Glaubenswahrheiten, von denen vermeintlich aufgeklärte Zeitgenossen behaupten, sowas könne man doch heute nicht mehr glauben. Das sei nicht mehr vermittelbar und müsse deshalb aus der kirchlichen Verkündigung gestrichen werden, oder zumindest umgedeutet. Dieser Unglaube wird dann auch noch als erwachsen bezeichnet – im Gegensatz zum angeblich infantilen Glauben der „Frommen“.

Ganz oben auf der Liste dieser nicht glaubbaren Wahrheiten steht die Auferstehung Christi. Die Umdeutungen sind uns leider nur allzu bekannt: Er lebe in seinen Nachfolgern weiter, oder in seiner Botschaft … Folgerichtig ist dann auch bei unseren Verstorbenen häufig die Rede davon, dass sie (nur noch) in unseren Gedanken weiterleben.

Was man uns als modernen und mündigen Glauben weismachen will, ist aber so alt wie das Christentum selbst. Zur Zeit Jesu gab es bereits die Vorstellung einer Auferstehung, und es wurde bereits heftig darüber gestritten, so dass auch Jesus dazu befragt wurde. Gleich in zwei Evangelien wird davon berichtet – im Markusevangelium (12, 18 ff) und im Matthäusevangelium (22, 23 ff):

»Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. […] Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht (Exodus 3,6): »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.« (Mt 22, 29 und 31-32)

In den ersten Gemeinden tauchte der Zweifel an der Auferstehung ebenfalls sehr schnell auf. In Korinth gab es offenbar Gemeindeglieder, die nicht so recht an eine Auferstehung glauben wollten. Ihnen antwortet der hl. Paulus:

»Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen.« (1 Kor 15, 3-6)

Der Kern dessen, was der hl. Paulus empfangen hat, ist also die Botschaft vom Sühnetod Christi und seiner Auferstehung. Beides wird heute immer noch oder wieder in Frage gestellt. Dabei führt der Apostel Zeugen an, die seine Zeitgenossen immer noch befragen konnten. Dann schreibt er weiter:

»Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferweckt ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten? Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.« (1 Kor 15, 12-19)

»Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig«

Christentum ohne die Auferstehung ist sinnlos – gleichgültig, was vermeintlich aufgeklärte Verkündiger uns weismachen wollen. Christus ist auferstanden und wir werden auferstehen – nicht symbolisch oder nur geistig, sondern real.

Der Dichter Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) hat es so ausgedrückt:

Jesus lebt, mit ihm auch ich!
Tod, wo sind nun deine Schrecken?
Er, er lebt und wird auch mich
von den Toten auferwecken.
Er verklärt mich in sein Licht;
dies ist meine Zuversicht.

Bei orthodoxen Christen ist es Tradition, diesen Osterglauben mit dem Ostergruß zu bezeugen und sich gegenseitig der Auferstehung zu versichern: „Χριστός ἀνέστη“ (Christos anesti) – „Christus ist auferstanden!“. Die Antwort: „αληθώς ανέστη“ (Alithos anesti) – „Er ist wahrhaftig auferstanden!“

Auch die armenischen Christen grüßen einander mit: „Քրիստոս յարեաւ ի մեռելոց“ (Krisdos haryaw i merelotz) – „Christus ist auferstanden“. Hier lautet die Antwort: „Օրհնեալ է յարութիւնն Քրիստոսի“ (Orhnyal e harutyunn Krisdosi) – Gepriesen sei die Auferstehung Christi!“

Die Botschaft der Auferstehung lässt uns in diesen Lobpreis mit einstimmen.

Maria 2.0 – Vorsicht Trojaner!

Tastenlöwe, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Das Fake-Update „Maria 2.0“ macht nun schon seit fast zwei Jahren von sich reden. Sollte es ursprünglich eigentlich – laut Werbung – dazu dienen, die Aufklärung der Missbrauchsfälle voranzutreiben, entpuppte es sich nach relativ kurzer Zeit eher als Trojaner.

Laut der Website eines Antivirus-Programms zeichnen sich Trojaner zum Beispiel durch Folgendes aus:

„Im Gegensatz zu anderen Arten von Malware, die nicht einmal versuchen vorzugeben, dass sie sicherer und freundlicher Natur sind, können Trojaner auf den ersten Blick schwieriger zu identifizieren sein.“

Ging es zu Beginn noch vermehrt um die Frage der Missbrauchs-Aufklärung, wurde das Thema zusehends zum reinen Stichwortgeber. Es gibt allenfalls noch lose sprachliche Verknüpfungen mit Phrasen wie „Angesichts des Missbrauchsskandals“ oder „Vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals“ etc., und dann kommen Forderungen, die damit nur noch sehr bedingt etwas zu tun haben. Oder Forderungen, denen rundum zuzustimmen ist – wie zum Beispiel die nach lückenloser Aufklärung – werden sprachlich untrennbar mit Forderungen verknüpft, die die Verfassung der Kirche komplett auf den Kopf stellen.

Das Einrichten von Hintertürchen: Üblicherweise führen Trojaner Änderungen an Ihrem Sicherheitssystem durch, sodass sich dann auch weitere Malware oder gar Hacker Zugriff verschaffen können.“

Bei der Forderung nach Weiheämtern für Frauen schimmerte von Anfang an die Haltung durch, das Weihepriestertum an sich sei eigentlich überflüssig. Lange Zeit ließ sich das nur durch beharrliches Nachfragen herausfinden. Als ich diese Wahrnehmung im Januar letzten Jahres in einem Blogartikel formuliert habe, wurden mir in einer Facebook-Diskussion noch Verschwörungstheorien unterstellt. Allerdings sagt eine der Gründerinnen wiederholt, sie sehe die Weihe von Frauen (nur) als Zwischenschritt zur Abschaffung des Weihepriestertums. Mittlerweile gab’s jetzt auch noch den „Thesenanschlag 2.0“, und „Reformation 2.0“ scheint auch nicht mehr weit zu sein.

Die Verwandlung Ihres Computers in einen Zombie: Manchmal ist ein Hacker gar nicht an Ihnen interessiert, sondern er möchte einfach nur Ihren Computer nur als Sklave in einem Netzwerk verwenden, das unter seiner Kontrolle steht.“

Es wird immer wieder behauptet, hier engagierten sich Frauen aus der Mitte der Kirche, die auch in ihren Gemeinden zu den Engagiertesten zählen. Ich glaube gerne, dass das für einige auch stimmt. An einer konstruktiven Mitarbeit z.B. beim Synodalen Weg – wie auch immer man dazu stehen mag – waren sie aber nicht interessiert. Verfolgt man aber die Diskussionen und Argumentationsmuster genauer, wird eines immer klarer: Das was hier angestrebt wird, hat mit der Kirche nicht mehr viel zu tun. Vor der kirchlichen Kulisse werden Mahlfeiern gehalten, die gezielt mit den Symbolen der Eucharistie hantieren, aber eine Umdeutung erfahren. Von Selbstermächtigung und „einfach machen … nicht um Erlaubnis fragen“ ist da die Rede. Der personale dreifaltige Gott wird zu einer Chiffre degradiert. Ansonsten geht es fast nur noch um innerweltlich-gesellschaftliche Anliegen, Strukturen und die Machtbefugnisse, diese Strukturen nach eigenen Vorstellungen komplett umkrempeln zu können.

Offensichtlich wurde unser kirchliches Antivirus-Programm zu lange vernachlässigt und zu selten mit den notwendigen Updates versorgt – mit dem Ergebnis dass mittlerweile sogar das Betriebssystem angegriffen wird.

Ein Licht, das die Heiden erleuchtet

Darstellung des Herrn / Mariä Reinigung / Mariä Lichtmess

Äthiopische Malerei auf Ziegenleder

⭐️ Nun lässt du, Herr, deinen Knecht,
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
⭐️ Nunc dimittis servum tuum Domine,
secundum verbum tuum in pace:
quia viderunt oculi mei salutare tuum,
quod parasti ante faciem omnium populorum:
lumen ad revelationem gentium,
et gloriam plebis tuae Israel.

Heute ist Christus geboren, …

Hodie Christus natus est,
hodie Salvator apparuit;
hodie in terra canunt angeli,
laetantur archangeli;
hodie exsultant iusti, dicentes :
Gloria in excelsis Deo.
Heute ist Christus geboren,
heute ist der Erlöser erschienen;
heute singen auf Erden die Engel,
freuen sich die Erzengel;
heute jauchzen die Gerechten, sie sagen:
Ehre sei Gott in der Höhe.

Allen Bloglesern wünsche ich ein gesegnetes Fest der Geburt
unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus!

Womit ich schonmal eine Andacht oder Predigt begonnen habe – Teil 6

In 4 Monaten ist schon wieder Weihnachten. Und weil ja sowieso bald die weihnachtlichen Süßigkeiten in den Regalen liegen, teile ich hier den vorerst letzten Aufhänger zu einer Andacht – schonmal zur Vorbereitung 😉

Verstehens- und Übersetzungshilfen im kirchlichen Diskurs – Teil II

Weitere sprachliche Chiffren, die mir in Diskussionen zu kirchlichen Themen immer wieder auffallen:

geschwisterliche KircheKirche ohne Weiheamt und Sakramente, dafür aber mit vielen "kreativen" Ritualen
Dialog auf AugenhöheDen Klerikern endlich mal sagen, wie es zu laufen hat
selbstbestimmt, autonom, authentischindividualistisch und bestimmt durch die eigenen Befindlichkeiten
Frauenfrage, frauengerecht, geschlechtergerechtWeiheämter für Frauen und Negierung aller Unterschiede zwischen den Geschlechtern
reformorientiertumstürzlerisch
theologische Erkenntnisse aufgreifen, intellektuell verantwortenDenkfiguren der Universitätstheologie übernehmen, sofern sie nicht zufällig mit der Lehre der Kirche übereinstimmen.
(dunkles) MittelalterSammelbegriff für alles Furchtbare, was man je der Kirche zugeschrieben hat, gleichgültig in welcher Epoche und durch wen genau es tatsächlich geschehen ist. Außerdem Bezeichnung alles Lehrmäßige und Liturgische, das nicht der Beliebigkeit freigegeben wird. - Gerne genutzt, wenn die Argumente ausgehen.
Tritt oft auf in Kombination mit "fundamentalistisch" und/oder "unmündig, ..."
unkritisch, unreflektiert, unmündig, autoritätsgläubig, hörigZuschreibungen für Gläubige, die die kirchliche Lehre verteidigen.
Per Definition kann es offenbar nicht möglich sein, z.B. durch eigenes Nachdenken und eigene Auseinandersetzung, zum selben Ergebnis zu kommen wie die Kirche.
unsicher, sicherheitsbedürftig, ängstlichPathologisierung von "konservativen" Gläubigen, damit man sich nicht mit deren Argumenten auseinandersetzen muss.
fundamentalistischWenn gar nichts mehr hilft, wird die Gegenmeinung endgültig diskreditiert und assoziativ als gefährlich dargestellt.

Allerlei Gestalten in Chorgestühlen

Nachdem ich einmal auf den Geschmack gekommen bin, faszinieren mich die Schnitzereien in alten Chorgestühlen. Kaum eine Schnitzerei gleicht der anderen.

Hier einige Beispiele aus der Kirche St. Severin (Köln), aus dem Quirinus-Münster (Neuss) und einige Bilder aus dem Museum Schnütgen (Köln):

„Aufnahme Mariens in den Himmel“

Gedanken zum Hochfest aus der Armenischen Kirche – Deutsch ab Minute 3:33

Direktlink: https://fb.watch/52d7udWJgV

Besuch im Bilderbuchmuseum

Der Ausflug am letzten Sonntag führte zur Burg Wissem in Troisdorf, genauer gessagt ins Bilderbuchmuseum. Zur Zeit (noch bis September) wird dort eine Ausstellung gezeigt zu Michael Ende „Die unendliche Geschichte und andere Klassiker“

Die Unendliche Geschichte:

Momo (Bilder von Friedrich Hechelmann):

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch:

Für mich persönlich interessant war, dass diese drei Bücher gerade zu der Zeit veröffentlicht bzw. populär wurden, als ich gerade im Buchhandel meine Ausblidung gemacht habe. Sie haben also mich persönlich, aber auch meinen Arbeitsalltag geprägt.

Außerdem wurden Im Bilderbuchmuseum Illustrationen ausgestellt zu Jim Knopf aber auch andere Kinderbücher und sogar Kinderkatechismen:

Das war gewiss nicht mein letzter Besuch in diesem Museum.

Womit ich schonmal eine Andacht oder Predigt begonnen habe – Teil 4

Weiter geht es mit meiner Blogreihe zu den „Aufhängern“, mit denen ich in den 17 Jahren meiner Zugehörigkeit zu Baptistengemeinde und Heilsarmee schonmal Andachten und Predigten begonnen (oder auch abgeschlossen) habe.

Heute ein Stück, dass ich nur noch irgendwo auf einer Kassette gefunden habe – nichtrmal von Anfang an. Trotzdem liebe ich es. „Hallo Julia“

„Alles was ein Modem hat, lobe den Herrn“ – Da weiß man schon, wie alt das ist!

Brot muss man essen, um satt zu werden!

Gastbeitrag von Manfred Barnabas Loevenich SJB


Das kleine Kirchenbuch, in Verbindung mit der Lutherischen Liturgischen Konferenz zusammengestellt von Edith Thomas, mit Bildern von Christian Rietschel

Dieses 1953 im Johannes Stauda-Verlag Kassel herausgegebene wunderbare Büchlein wurde im engeren Sinne für Kinder geschrieben. Ihnen soll darin die Schönheit der Liturgie vermittelt werden; es will die Liebe zum liturgischen Vollzug der Kirche wecken und dessen tieferes Verständnis fördern.

Allerdings ist Das kleine Kirchenbuch auch für Erwachsene und selbst für Theologen äußerst lesenswert. Denn es lenkt den Blick auf wesentliche Aspekte des Gottesdienstes (in diesem Fall des lutherischen Hauptgottesdienstes, der Messe). Sein Inhalt ist – selbstverständlich mit Akzentverschiebungen in Praxis und Lehre – auch für Katholiken sowie für Christen anderer Konfessionen informativ und geistlich wertvoll.

Ich habe das Buch antiquarisch „ergattern“ können. Gestern ist es mir mit der Post geliefert worden und die Freude darüber ist groß. Den Hinweis auf das Buch verdanke ich einem Freund bei Facebook, dem ich dafür herzlich dankbar bin. Er hatte es dort vor kurzem in einer „Sieben-Tage-Sieben-Lieblingsbücher-Challenge“ präsentiert.

Das Besondere an diesem bald siebzig Jahre alten Büchlein besteht für mich u.a. darin, dass hier in einer gläubigen Selbstverständlichkeit und tiefen Ehrfurcht über die Liturgie gesprochen wird, wie sie heute selten geworden sind: sowohl bei evangelischen als auch bei katholischen „Teilnehmenden“ am Gottesdienst – und leider oft genug auch bei den Liturgen selbst.

In den vergangenen Wochen ist mir angesichts der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schmerzlich bewusst geworden, wie „verzichtbar“ der Gottesdienst und namentlich die Eucharistie hierzulande in vielen Gemeinden, bei Geistlichen, Bischöfen und Kirchenleitungen unterschiedlicher Prägung zu sein scheint.

Wie anders, „hell strahlend“ und direkt ansteckend scheint demgegenüber die besondere Hochachtung vor der Heiligen Eucharistie – dem lebendigen Christus in Leib und Blut – in diesem kleinen Bändchen für Kinder auf. Dort heißt es:

„Der Heiland hat von Sich gesagt: Ich bin das Brot des Lebens. Brot muss man essen, um satt zu werden. Den Herrn Jesus bewundern wie einen großen Mann, hilft uns nichts.

Wir müssen Ihn in unser Herz aufnehmen, wie wir das Brot mit unserem Munde empfangen. In dem Stücklein Brot, in dem Schluck Wein ist Er Selbst uns gegenwärtig, der gestorbene und auferstandene Heiland.“

In Verbindung mit diesem Zitat habe ich meine Neuerwerbung bei Facebook vorgestellt, und bekam darauf viel positive Resonanz. Die Reaktion eines Pfarrers im Ruhestand hat mich besonders gefreut. Sie hat mir gezeigt, dass ich mit meiner Einschätzung nicht alleine stehe. Er schreibt:

„Danke für diesen Hinweis auf Das kleine Kirchenbuch von Edith Thomas, das noch immer einlädt das Geheimnis der Gegenwart Gottes in der Eucharistie in Liebe und Ehrfurcht zu feiern, gerade jetzt in der Corona-Krise.“

Dies macht Hoffnung und stimmt mich zuversichtlich – gerade auch im Blick auf die hohen Feste Christi Himmelfahrt und Pfingsten, die wir in diesen Tagen feiern.

Womit ich schonmal eine Andacht oder Predigt begonnen habe – Teil 3

Auch ein Stück von Loriot musste schonmal herhalten als „Aufhänger“ zu einer Andacht. Während meiner Ausbildung in der Offiziersschule (Bibelschule) der Heilsarmee hatte ich eine Morgenandacht damit begonnen. Gespielt wurde der Sketch damals von einem Lehrerehepaar. 🙂

Womit ich schonmal eine Andacht oder Predigt begonnen habe – Teil 2

Weiter geht es mit meiner Blogreihe zu den „Aufhängern“, mit denen ich in den 17 Jahren meiner Zugehörigkeit zu Baptistengemeinde und Heilsarmee schonmal Andachten und Predigten begonnen (oder auch abgeschlossen) habe. Manches davon nutze ich übrigens auch immer noch hin und wieder. 😉

Die Advents- und Weihnachtszeit ist dafür eine besonders dankbare Gelegenheit. Da gibt es einfach so viel Material – zum Besipiel aus „Stenkelfeld“!

Womit ich schonmal eine Andacht oder Predigt begonnen habe – Teil 1

In den 17 Jahren meiner Zugehörigkeit zu Baptistengemeinde und Heilsarmee habe ich schon viele Andachten und Predigten gehalten. Nicht selten habe ich sie begonnen mit satirischen, provokanten oder zumindest augenzwinkernden Beiträgen, meist als Audio-Beiträge.

Auf Facebook habe ich gestern „angedroht“, daraus eine Blogreihe zu machen. Diese sei hiermit begonnen.

Den Anfang macht ein Lied von Manfred Siebald, mit dem ich eine Gleichnis-Predigt zum Thema Musik begonnen habe. Witzigerweise ist mir gerade heute auch nochmal die Kassette mit der Aufnahme der Predigt in die Hände gefallen.