Werbepausen

Aus der Reihe der älteren Texten – etwa um 2000 geschrieben:

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Werbung

Einfach mal so in der Stadt ‚rumhängen…

Kennen Sie Werbung? Ja, genau das, was sich da immer wieder so störend zwischen uns und unseren Lieblingsfilm schiebt. Meistens nimmt man sie gar nicht so sehr wahr, oder man nutzt sie, um noch schnell etwas zum Knabbern zu holen. Die Wenigsten sehen sie sich bewußt an. Das merke ich immer dann, wenn ich Freunde auf eine bestimmte Werbung hin anspreche. Meist wird sie erst anschließend wirklich wahrgenommen. Nun werden ja mittlerweile kaum noch „Produkte“ verkauft. Vielmehr verkauft man Einstellungen, Haltungen oder ein gewisses „Feeling“, also ein Lebensgefühl und verbindet diese dann mit einem Produkt. Das Fatale daran ist, dass wir oft nicht einmal registrieren, welche Einstellungen uns da verkauft werden.

Seit einiger Zeit sehe ich mir also auch die Werbung etwas bewusster an und ich bin erstaunt, was dort unwidersprochen über unseren Bildschirm läuft. Da wird zum Beispiel die Lüge zur Cleverness, gleichgültig, ob man den Chef oder gar die eigenen Kinder belügt. Betrug wird salonfähig und sogar erstrebenswert, denn er wird mit Intelligenz und Gewandtheit gleichgesetzt.

Zuerst musste ich schmunzeln, und das war wahrscheinlich auch die erwünschte Reaktion der Werbefachleute. Dann kam ich aber doch ins grübeln: Warum reagieren wir nicht mehr auf ein solches Verhalten? Spiegelt es vielleicht doch nur unsere bereits gewohnten Handlungen und Haltungen wieder? Was hat sich da bei uns schon eingeschlichen? Und mit welchen Ausreden verteidigen wir es? Wird das, was doch alle tun, etwa dadurch akzeptabel? Eine große Herausforderung war ein Bibelvers, über den ich in der letzten Zeit nachdachte: „Weh denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen, die das Bittre süß und das Süße bitter machen.“ (Jesaja 5, 20)

Vielleicht können wir nichts dagegen tun, dass solche fragwürdigen Haltungen propagiert werden. Doch mit Sicherheit können wir etwas gegen diese „Euphemismen“ in unserem eigenen Leben tun. Wir können und sollen die Dinge beim Namen nennen. Dann können sie auch korrigiert werden. Über allen Ausreden steht das „Weh denen…“ Gottes, der sich nicht durch schöne Worte beeindrucken läßt. Gott nennt die Finsternis auch Finsternis, aber er kann sie in Licht verwandeln – auch in unserem Leben. Im Gegensatz zu uns ändert er nicht einfach das Etikett, sondern die Substanz und schenkt damit echten Wert. An uns liegt es, ob wir uns dem aussetzen, oder ob wir lieber mit unserem eigenen „Etikettenschwindel“ leben.

Werbemail zum Namenstag

Dass man zum Geburtstag Gratulationsmails von Unternehmen bekommt, kennt man ja schon. Zum Namenstag habe ich aber bisher noch nie eine solche Mail bekomen, wie jetzt von Plus.de.

Sogar die Herkunft meines Namens wurde richig recherchiert:

Namenstag

Name: Heike

Namenstag: 13. Juli

Herkunft:

Heinrich entstammt dem Althochdeutschen und ist wahrscheinlich der Nachfolger des Namens Heimrich, da Heinrich zu der Zeit in Texten und Urkunden auftaucht, zu der Heimrich verschwindet. Der Name setzt sich aus heim für „Heim, Haus“ bzw. hagan für „Hof“, „Hag“ umfriedigter Ort und rîhhi für „mächtig“, „Fürst“ zusammen. Damit bedeutet Heinrich so viel wie „Hausherr“ oder „der Herr im Haus“.

Namenspatron:

Heinrich II.

Heinrich II. (* 6. Mai 973 oder 978 in Bad Abbach oder Hildesheim, † 13. Juli 1024 in Grone) aus dem Adelsgeschlecht der Ottonen war als Heinrich IV. von 995 bis 1004 und wieder von 1009 bis 1017 Herzog von Bayern, von 1002 bis 1024 König des Ostfrankenreiches (regnum francorum orientalium), von 1004 bis 1024 König von Italien und von 1014 bis 1024 römisch-deutscher Kaiser.

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Was Plus nicht wissen kann: Ich begehe meinen Namenstag erst am 15.07., also am Montag, denn da war er vor der Kalenderreform. Nicht dass ich eine grundlegende Ablehnung gegen die Reform hegte, aber in meinem Umfeld ist der „alte“ Kalender einfach deutlich präsenter.

Trotzdem sage ich artig ‚Danke‘. Es ist eine schöne Überraschung, wenn doch noch hin und wieder an den Namenstag gedacht wird – erst recht von kommerziellen Unternehmen.

Update: Von heine.de kam jetzt auch noch eine Mail (mit Gutschein):

Glückwunsch zum Namenstag