Archiv des Autors: Henrica Hannah
Unvernunft kann soooo entspannend sein!
Auf die Frage „Wozu soll das nützen?“ könnte ich keine Antwort geben – außer vielleicht „Es tut gut“!
An diesem Wochenende war ich viel unterwegs: Am Samstag diverse Ziele – meist Klöster – in der Umgebung anschauen, am Sonntag ein Tagesausflug nach Banneux mit einem Abstecher zur Abtei Kornelimünster auf der Rückfahrt. Beides mit einem bzw. zwei guten (und unkomplzierten) Freunden.
Ich habe festgestellt, manchmal sind es die „unvernünftigen“ Dinge, diejenigen ohne Rechtfertigungsdruck, die am Meisten Erholung und Entspannung bringen. Das sollte ich mir mal hinter die Ohren schreiben!
🙂 (Gerade sehr froh und dankbar!)
Gegen Sprechdurchfall!
Blogstatistik 2013
WordPress.com Blog-Jahresbericht für das Jahr 2013:
Hier ist ein Auszug:
Die Konzerthalle im Sydney Opernhaus fasst 2.700 Personen. Dieses Blog wurde in 2013 etwa 15.000 mal besucht. Wenn es ein Konzert im Sydney Opernhaus wäre, würde es etwa 6 ausverkaufte Aufführungen benötigen um so viele Besucher zu haben, wie dieses Blog.
Komm…
… der Tag ist nicht mehr fern!
Unerwartet Geschäfte getätigt
Wenn man an einer Gebetsstätte rosenkranzknüpfend beim Kaffee sitzt, können schonmal merkwürdige Dinge geschehen: Am Nachbartisch saßen zwei Damen, die interessiert nachfragten, was ich da machte. Als sie es gesehen hatten, wollten sie UNBEDINGT einen solchen Rosenkranz haben – oder lieber doch zwei, wenn ich noch fertige habe. Ich hatte gestern zwei fertig gemacht. Die haben sie unbesehen genommen. Sie wollten sie unbedingt kaufen und haben darauf bestanden, mir dann das Doppelte dessen zu geben, was ich dafür haben wollte. Während des Plauderns ist dann noch einer fertig geworden. Den haben sie mir dann unter denselben Bedingungen auch noch abgeluchst.
Jetzt habe ich fast schon wieder das Geld raus, das ich hier für Kreuze ausgegeben habe. Aber jetzt muss ich wieder knoten, denn eigentlich waren die Rosenkränze für etwas anderes vorgesehen. 😀
…weil in der Herberge kein Platz für sie war
Die Komplettsanierung der Sühnekirche in Wigratzbad hat zur Folge, dass die Gottesdienste seit März in einem Zelt stattfinden müssen. Gerade jetzt in der Winter-/Weihnachtszeit ist es ein ziemlich trostloser Anblick – „…denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“
Und doch ist ER im Tabernakel gegenwärtig – auch im behelfsmäßigen Zelt!
Was wäre wenn… Weihnachtliches Aggiornamento
Ja, was wäre, wenn Weihnachten heute stattgefunden hätte? Einige Netzfunde dazu – humorvoll und nachdenklich:
- Wie wäre die Kommunikation und Planung wohl abgelaufen?
- Was, wenn die Hirten von damals die Akademiker von heute gewesen wären? –
„Und es waren Hirten auf dem Felde“
- … oder HaushaltwissenschaftlerInnen – Engel im H-Institut
Aber es geht auch in die andere Richtung:
- Ein mittelalterlicher Rudolphus
- Und hier noch Noten und MP3-Datei dazu. 😀
‚Zeitgemäß‘ ist keine Kategorie der Wahrheit
Das Gerangel um Bischofsstühle geht in die zweite Runde. Zur Kampagne gegen den Bischof von Limburg gesellt sich jetzt noch eine zweite um die zu erwartende Neubesetzung im Erzbistum Köln.
Eine Kölner Kircheninitiative fordert in einem offenen Brief an den Papst mehr Mitbestimmung der Gläubigen Gremien bei der Neubesetzung des Kölner Bischofsstuhls. Unterstützung sucht man bei allem, was (unter)schreiben kann, egal ob katholisch, egal ob aus Köln, egal… Die geplante unterstützende Medienkampagne ist auch brav gestartet, wenn auch verfrüht, weil da jemand geplaudert hat (siehe auch: „Die ‚Kölner Kircheninitiative‘ und eine österreichische Plaudertasche“).
Kleines Schmankerl am Rande: Auf der Facebook-Seite dieser Befürworter der Mitsprache werden kritische Stimmen, auch aus dem Erzbistum Köln, gelöscht und User blockiert.
Eines der Hauptargumente für die Agitation ist, die hierarchischen Strukturen seien nicht mehr zeitgemäß. Tatsächliche oder vermeintliche Fehler von Amtsträgern sind willkommene Vehikel, gleich die ganze Struktur mit entsorgen zu wollen. Die verräterischen Formulierungen: „nicht zeitgemäß, lässt sich heute nicht mehr vermitteln, passt nicht in die heutige Gesellschaft, heute kann man doch nicht mehr…“ Seit wann ist „zeitgemäß“ eine Kategorie für die Wahrheit?
Neu ist so ein Vorgehen nicht gerade. Im Alten Testament findet sich eine ganz ähnliche Situation. Das Volk Israel war – wohl mit Recht – unzufrieden mit der Leitung und forderte eine neue, zeitgemäße Struktur:
„Da versammelten sich alle Ältesten Israels und kamen nach Rama zu Samuel und sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen. So setze nun einen König über uns, der uns richte, wie ihn alle Heiden haben.“ (1. Samuel 4-5)
Gib acht, was du dir wünschst, du könntest es bekommen:
„Der HERR aber sprach zu Samuel: Gehorche der Stimme des Volks in allem, was sie zu dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, dass ich nicht mehr König über sie sein soll.“ (1. Samuel 8, 7)
In der Kirche scheint mir Ähnliches vorzugehen. Es ist unbequem, sich nicht stromlinienförmig in den Mainstream einpassen zu können. Die Gesellschaft wird zum Maßstabgeber für die Kirche ernannt. Kein Wunder, dass man dann auch in der Gesellschaft nachfragt, wie man die Kirche denn nun gerne hätte. Zum Argument wird dann, was sich „nach außen vermitteln“ lässt.
Ich bin ja dafür, dass man auch die Gesetze der Schwerkraft mal daraufhin überprüft. Als übergewichtiger Mensch fühle ich mich durch die Schwerkraft extrem behindert und diskriminiert.
Unverhoffte Freude
Am Sonntag habe ich mit einem Freund einen Ausflug zur Abtei Königsmünster in Meschede zum dortigen Adventsmarkt gemacht. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dort Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Manchmal kommt es aber anders – und schöner – als geplant.
Nach unserer Ankunft habe ich erst einmal eine kleine private Führung durch die Abteikirche bekommen. Im Laufe des Tages ergaben sich auch viele nette entspannte Begegnungen. Weihnachtsgeschenke habe ich allerdings gar keine gekauft – außer für mich selbst 😉
Eine erste erfreuliche Überraschung: Bei den gebrauchten Büchern habe ich eine sehr gut erhaltene Jerusalemer Bibel in der alten Übersetzung gefunden. Die konnte ich natürlich nicht da lassen (obwohl ich als allerletztes im Sinn hatte, Bücher zu kaufen).
Die zweite Überraschung: Ich habe dort eine handgeschrieben Ikone aus Minsk entdeckt, die mich irgendwie sofort gepackt hatte. Ich hatte schon lange darüber nachgedacht, mir eine Ikone mit genau diesem Motiv zuzulegen. Nun steht sie bei mir zuhause an meinem Gebetsplatz und ich freue mich von Herzen daran – ein vorgezogenes, mir sehr wertvolles Weihnachtsgeschenk an mich selbst. 🙂
Das Foto ist leider etwas grobkörnig wegen der Lichtverhältnisse.
(Mit) ein(em) Instrument spielen
Allen Bloglesern wünsche ich einen gesegneten Advent und echte Vorfreude auf das Weihnachtsfest!
So sieht Freude am Musizieren aus! 🙂
Wo man singt…
Nachdem Andrea von „Bachmichels Haus“ eine Blogparade initiiert hat (mein Beitrag hier) und Peter von „kathlon“ falsch verstandene NGL zum Thema gemacht hat – ich habe jetzt einen Ohrwurm! – ließ ich mich musikalisch ermutigen.
Nach über einem Jahr… zum ersten Mal in dieser Wohnung… und pünktlich vor der Adventszeit… habe ich ENDLICH mal wieder mein E-Piano ausgepackt. Das erste Liedchen habe ich bereits geträllert. So ganz nebenbei habe ich dabei festgestellt, dass ich es hier sogar besser mal ein bisschen länger stehen lassen kann als vorher. 😀
Und jetzt muss ich es nur noch regelmäßig nutzen!
(Schon interessant, meine letzten Postings haben alle irgendwie auch mit Musik und dem Singen zu tun.)
Blogparade: Lieblingslied aus dem alten Gotteslob
Andrea hat eine Blogparade angestoßen. Es geht um das Lieblingslied im alten Gotteslob oder anderem Gesangbuch. Mein Lieblingslied findet sich gleich in vier Gesangbüchern, die ich besitze. Ein wahrhaft ökumenisches Lied!
‚Wer nur den lieben Gott lässt walten‘ – Nr. 295/296 im Gotteslob, Nr. 326 im alten Kölner Gesangbuch, Nr. 369 im Evang. Gesangbuch und 363 im Gesangbuch ‚Gemeindelieder‘, das auch in Baptistengemeinden genutzt wird.
In den katholischen Gesangbüchern finden sich nur Strophen 1, 2 und 7 – in den beiden anderen stehen 7 Strophen:
Wer nur den lieben Gott lässt walten
und hoffet auf ihn allezeit,
den wird er wunderbar erhalten
in aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut,
der hat auf keinen Sand gebaut.
Was helfen uns die schweren Sorgen,
was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es, dass wir alle Morgen
beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
nur größer durch die Traurigkeit.
Man halte nur ein wenig stille
und sei doch in sich selbst vergnügt,
wie unser’s Gottes Gnadenwille,
wie sein Allwissenheit es fügt;
Gott, der uns sich hat auserwählt,
der weiß auch sehr wohl, was uns fehlt.
Er kennt die rechten Freudenstunden,
er weiß wohl, wann es nützlich sei;
wenn er uns nur hat treu erfunden
und merket keine Heuchelei,
so kommt Gott, eh wir’s uns versehn,
und lässet uns viel Guts geschehn.
Denk nicht in deiner Drangsalshitze,
dass du von Gott verlassen seist
und dass ihm der im Schoße sitze,
der sich mit stetem Glücke speist.
Die Folgezeit verändert viel
und setzet jeglichem sein Ziel.
Es sind ja Gott sehr leichte Sachen
und ist dem Höchsten alles gleich:
Den Reichen klein und arm zu machen,
den Armen aber groß und reich.
Gott ist der rechte Wundermann,
der bald erhöhn, bald stürzen kann.
Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichem Segen,
so wird er bei dir werden neu;
denn welcher seine Zuversicht
auf Gott setzt, den verlässt er nicht.Text gefunden in der „Christlichen Liederdatenbank„
Stundenbuch jetzt auch online
Endlich verfügbar: Stundenbuch-App
Vom Deutschen Liturgischen Institut und vom Katholischen Pressebund gibt es nun endlich eine App mit dem deutschsprachigen (kleinen) Stundenbuch – für iOS, Android und für WindowsPhone.
Die Bedienung ist sehr einfach. Für jeweils 10 Tage werden die täglichen Texte geladen, so dass man die App auch ohne ständige Internetverbindung nutzen kann. Ein sehr einfaher Einstieg ins Stundengebet und das auch noch kostenlos.
Eine Online-Version ist unter stundenbuch.katholisch.de vorgesehen, bisher allerdings noch nicht im Netz.
Bei der Gelegenheit möchte ich auch nochmal an den Bändelblog erinnern. Wer die Stundenbücher – großes oder kleines – besitzt, findet hier Angaben, was gerade ‚dran‘ ist.
Das Brevier von 1962 in Latein gibt es ebenfalls als App: Breviarium meum (iOS)
Irgendwer wird immer meckern…
…von den Wise Guys
Dürfen Kultus und Kultur etwas kosten?
Die Nachrichten um den Bischof von Limburg reißen nicht ab. Ich habe mir vorgenommen, dazu nicht explizit Stellung zu nehmen und tue das auch jetzt nicht. Allerdings mache ich mir Gedanken um einige grundsätzliche Themen, die auch dabei wieder zum Tragen kommen.
Seit Beginn des Pontifikats Papst Franziskus‘ und mit den Zeichen, die dieser Papst setzt, taucht mit neuer Vehemenz die Frage nach der ‚Einfachheit‘ auf. Dazu habe ich hier auch schon einmal was geschrieben (‚Einfachheit, Schönheit, Schlichtheit, Würde, Glanz… wie denn nun?‚). Zumindest in unserem Land scheint sie immer auch mit der Frage verbunden ‚Welchen Nutzen hat das? / Wozu soll das gut sein?‘ Das Schöne, das (augenscheinlich) Zweckfreie hat in unserer technisierten Welt kaum noch eine Daseinsberechtigung. Mit dieser sehr säkularen Fragestellung werden dann auch Angelegenheiten der Kirche beurteilt. Das, was bei einigen Kirchenrenovierungen herauskommt spricht davon eine beredte Sprache (Stichwort: Multifunktionsräume). Meines Erachtens werden wir dadurch alle ärmer – auch die Armen. Ein Franziskanerbruder hat mir mal gesagt: Armseligkeit haben viele schon zuhause, das müssen sie nicht auch noch in der Kirche haben.
Ein Verwandter sagte mir häufiger mal, dass ihn z.B. ärgere, wieviel Geld immer für Silvesterfeuerwerk ausgegeben wird angesichts der vielen hungernden Menschen in der Welt. Ich habe ihn dann mal gefragt, wohin er selbst denn das gesparte Geld für das Feuerwerk spende. Nirgends! …
Ein anderer Vorwurf, der dem Bischof von Limburg gemacht wird, und auch dem emeritierten Papst Benedikt XVI – und vielen traditioneller geprägten Priestern – ist, dass die Gottesdienste stark liturgisch ausgeprägt sind und dazu auch kostbare Gewänder und liturgische Gerätschaften benutzt werden.
- Diese Gewänder und Gerätschaften sind meist schon vorhanden. Ich sehe keinen Grund, sie nicht auch zu benutzen. Es ist deshalb auch unsinnig, sich über ihren Wert aufzuregen.
- Mir ist schleierhaft, wie man allerorten den Wert von Ritualen neu entdecken kann und sich ausgerechnet in der hl. Messe darüber aufregen muss.
- Liturgie ist nicht in erster Linie eine katechetische Veranstaltung sondern Anbetung Gottes. Warum wundert man sich dann, wenn Gläubige ihre Liebe und Verehrung auch äußerlich ausdrücken wollen?
Sehr bezeichnend ist für mich eine kleine Begebenheit, die immerhin in drei der vier Evangelien auftaucht. Es geht um eine Frau, die ihre Liebe und Verehrung Jesu auf ‚verschwenderische‘ Weise zeigt:
Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung des Salböls? Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an. Jesus aber sprach: Lasst sie in Frieden! Was betrübt ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. (Mk. 14, 6-7)
Es geht um Beziehung, nicht in erster Linie um Nutzen. Dass daraus dann auch die Sorge für und um den Nächsten erwächst, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Ich wehre mich aber gegen den Versuch, der Kirche von außen vorzuschreiben, was ihr am Christsein (einzig) wichtig zu sein hat.
Schwarze Katze auf schwarzem Grund
Unge(b)ahnte Wege gehen
„Warum denn das jetzt schon wieder?“ Diese Frage begegnet mir in der letzten Zeit in unterschiedlichen Formulierungen immer wieder. Daraus spricht Unverständnis, Sorge, Irritation und Überraschung über meinen Weg in die Hochkirchliche St. Johannes-Bruderschaft, die ich gut nachvollziehen kann. (Und ehrlich gesagt schätze ich die Aufrichtigkeit dahinter sehr).
Nachdem ich nach 17 Jahren in Freikirchen im Jahr 2005 wieder in die kath. Kirche zurückgekehrt bin, kann ich die Befürchtung nachvollziehen, dass sich da eventuell der nächste Konfessionswechsel anbahnen könnte. Nein, er bahnt sich nicht an! Ich habe – und behalte – meine Verortung in der kath. Kirche. Das hat aber noch nie bedeutet, dass ich alle anderen Prägungen wegschieben würde. Sie sind Teil des Weges, den Gott mit mir gegangen ist.
Die Trennungen und Spaltungen in der Christenheit sind für mich nicht nur theoretisch eine offene Wunde. Es wäre einfacher, diese Spannung in Richtung Beliebigkeit einerseits oder Selbstgenügsamkeit andererseits aufzulösen. Aber es muss eben auch Christen geben, die diese Spannungen aushalten um der Einheit willen. Umso schöner, wenn man dann entdeckt, dass es auch noch andere Christen / Gemeinschaften gibt, die bewusst in diesen Riss treten – mit allen Spannungen die das nun einmal mit sich bringt. Noch schöner, wenn diese Begegnung zustande kommt, ohne dass man danach gesucht hätte.