Warum hat mich das früher eigentlich nicht gestört? Vermutlich, weil ich nicht allzu viel wusste über die Messfeier und die Zusammenhänge. Da hätte ich an einer Messe, wie ich sie heute erlebt habe, nichts auszusetzen gehabt. Heute muss ich sagen, diese mehr oder weniger subtilen eigenmächtigen Veränderungen in der Messe stören mich gewaltig.
Neben vielem Anderen, was mir zugegebenermaßen auch nicht neu war, bin ich heute vor allem an einer „kleinen“ Veränderung im Hochgebet hängen geblieben. Statt „in Einheit mit…“ hieß es wörtlich:
„Stärke Papst und Bischöfe, sowie alle Männer und Frauen, die…“
Abgesehen davon, dass nicht einmal die Namen genannt wurden, ist es natürlich viel unverbindlicher und ungefährlicher für Papst und Bischöfe zu beten (auch schon gehört „wir bitten für den Papst, den Bischof…“), als die Einheit mit ihnen zu bekennen oder dieses Bekenntnis gar mit Leben zu füllen. Sehr bezeichnend! Beten kann und soll man ja sogar für die Feinde!
Ja, und wenn ich mir dann die Messfeier so ansehe, bleibt – zumindest in liturgischen Dingen – auch nicht viel übrig an Einheit mit Papst und Bischöfen. Die liturgischen Regelungen werden jedenfalls fleißig ignoriert. Insofern ist es dann vielleicht auch ehrlicher, für Papst und Bischöfe zu beten, statt Einheit mit ihnen zu behaupten.
Ach, war das alles einfach, als ich noch unbedarft in unterschiedliche Gottesdienste gehen konnte und mir diese Dinge gar nicht erst aufgefallen sind!