Im Zusammenhang mit der Beichte, hört man es öfter, dass das Schuldigwerden jedes Einzelnen auch der gesamten Kirche Schaden zufügt (und unter anderem auch deshalb vor einem Priester der Kirche bekannt werden soll, vor allem bei schwerer Schuld).
Mir kommt dann ein Text aus dem 1. Korintherbrief in den Sinn, der auch zentral ist für mein eigenes Kirchenverständnis:
„… Gott hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben, damit im Leib keine Spaltung sei, sondern die Glieder in gleicher Weise füreinander sorgen.
Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.
Ihr aber seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied.“
(1. Korinther 12, 24b-27)
Das Ganze bleibt so lange eher theoretisch, bis jemand im eigenen Umfeld oder Freundeskreis in Turbulenzen oder Schwierigkeiten gerät. Dann wird das Mitleiden plötzlich sehr konkret. Konkret wird auch das Nachdenken darüber, ob der eigene Mangel z.B. am (versprochenen) Gebet oder an der eigenen Treue im geistlichen Leben nicht genauso dem Leib Christi Schaden zugefügt hat. Auch wenn es von außen niemand mitbekommen hat.
Natürlich kann man keinen unmittelbaren Zusammenhang herstellen, doch mir macht das Nachdenken darüber meine eigene Verantwortung in der Kirche klar:
„Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, …“
Mitten in diesen Gedanken habe ich heute den Film „Von Menschen und Göttern“ gesehen. Und damit kommen auch die Christen in den Blick, die weltweit unter Druck stehen oder gar verfolgt werden.