Ein guter Gedanke aus der heutigen Predigt zum Pfingstfest ist bei mir haften geblieben. Der Priester erinnerte heute daran, dass es neben den Priestern im Alten Testament immer auch die Propheten gab. Er hat die Gläubigen (okay, er nannte die Kirchenbesucher „Zuhörer“) dazu ermutigt, den Mund aufzumachen. Dem will ich gerne folgen:
Heute war ich mal wieder in einer bestimmten Kölner Pfarrei zur Messe und fand es wirklich übel. Mal ganz abgesehen von den üblichen „Eigenheiten“ in dieser Pfarrei (z.B. grundsätzliches Fehlen des Embolismus, Priesterkommunion immer erst nach den Gläubigen etc.) und „Geschmacksfragen“ (wie heute die viel zu kurze Mantelalbe über Jeans und Sandalen und grobbestickte Drittewelt-Stola) gab es vor allem drei Dinge, die besonders herausstachen:
In der Predigt wurde das Wehen des Geistes an drei Punkten beispielhaft festgemacht – der Ankündigung des zweiten Vatikanischen Konzils (noch absolut einverstanden), irgendeiner Revolution (kann mich nicht mehr genau erinnern wann und wo) und dem Ausstieg aus der Kernenergie als Folge der Erdbeben in Japan.
Die Fürbitten nahmen den Papstbesuch zum Anlass in Gebet verbrämt, die Forderung nach Wiederzulassung Geschiedener zur Eucharistie, kirchlicher Akzeptanz homosexueller Partnerschaften, und überhaupt Reformen – auch wegen der Missbrauchsfälle – aufzustellen. „Wir bitten dich, erhöre uns“ kam mir meist nicht über die Lippen.
Ein Messbuch gab es nicht, sondern nur eine Kladde mit anscheinend selbst formulierten Texten in loser Anlehnung an die Messtexte. Leider zogen sich diese Veränderungen bis ins Hochgebet und sogar den Einsetzungsbericht und die Wandlungsworte selbst hinein. Ich frage mich mittlerweile sogar, ob das Sakrament überhaupt zustande kam.
Und jetzt stehe ich vor der Frage, ob ich der Predigt weiter folgen soll und auch an anderer Stelle nochmal den Mund (oder die Tastatur) aufmache.
Hallo Heike,
ich glaube, die Messe ist ungültig. Aber dafür können Sie ja nichts. Stellen Sie doch den Hochwürden einfach zur Rede und bitten Sie ihn, sein Amt sorgfältig auszuüben. Zudem können Sie ja auch an den Bischof und an Papst Benedikt schreiben.
Herzliche Grüße
Und Hömma Heike:
Die Überschrift – drei erhobene Daumen!
Thomas
Ich hab das mal von einem Studentenpfarrer erlebt als ich noch ziemlich neu in der katholischen Kirche war. Da ich das erste Mal den Eindruck hatte da wirklich nur ein Stück Brot zu bekommen bin ich nicht hingegangen. Ich habe nichts weiter unternommen danach weil ich mich damals noch fast wie ein Gast fühlte und deswegen zu unsicher war. Und die meisten Gemeindemitglieder sind hingegangen. Ich hatte den Eindruck daß sie einfach alles „schlucken“ weil man ihnen offenbar alles Mögliche immer wieder zugemutet hat und so das Gespür dafür verloren gegangen ist. Heute poste ich so etwas auf meinem Blog wie Du und hoffe daß es irgendwie und -wo ankommt. Ich wüßte allerdings auch nicht wo ich mich wegen so etwas beschweren könnte, zumindest unser Bischof ist da sehr resistent.
Hi,
du hast neue Fans:
http://goo.gl/eADNn
Na, ob ich darüber so glücklich sein soll…
ächz, herzl. Beileid ;-((
Pingback: Der Kardinal hat geantwortet | Weihrausch und Gnadenvergiftung