… ist von 13 – 14 Uhr, weil da der Klerus schläft“ – sagte mir augenzwinkernd ein Priester im Hinblick auf seine Gewohnheit, Mittagsschlaf zu halten.
„Die Stunde der Laien“ war die Überschrift eines Vortrags heute bei einem Einkehrtag. Diesmal ging es nicht um schlafenden Klerus, sondern eher um „schlafende“ Laien.
In der letzten Zeit wurde das Thema der Verantwortung der Laien wieder einmal verstärkt in die Öffentlichkeit gebracht. In Zeiten des Priestermangels müssten, so sagt man, die Laien mehr mit eingebunden werden in die Verkündigung und ihren Platz einnehmen. Interessanterweise folgen dann allerdings Vorschläge zu Bereichen, die zu einem großen Teil in die priesterlichen Aufgabenfelder fallen. Kein Wort der Ermutigung, sein Christsein am Arbeitsplatz, im Freundeskreis oder der Familie zu leben. Keine Erwähnung des Zeugnisses, das nur die Laien geben können, weil sie eben vor Ort sind. Ebenfalls lese ich nichts davon, dass Laien in Verwaltung, Organisation, Katechese oder dergleichen die Priester unterstützen und entlasten können und damit Verantwortung für den Aufbau der Gemeinde übernehmen. Sehr merkwürdig!
Und da freue ich mich über einen Vortrag wie heute mit dem Appell an die Laien, ihren Glauben in ihrem Umfeld nicht zu verstecken, sondern ihren Platz in der Welt einzunehmen. Zugegeben, das ist ein deutlich höherer Anspruch an mich, als in einem Liturgiekreis zu sitzen oder in anderen Gremien. Aber niemand hat gesagt, dass es einfach ist, seine ureigenste Berufung zu finden und ihr zu folgen.