„Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn: «Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertraue.»
Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers und aus allem Verderben. Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, Schild und Schutz ist dir seine Treue.“ (Psalm 91, 1-4)
Das sind unerwartet tröstliche Worte, vor allem am Beginn der Fastenzeit. Gehört habe ich sie in der Messe des ersten Fastensonntags in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus.
In den Texten und Gebeten dieser Messe kommen immer wieder – neben Themen des Verzichts und des Opfers – Teile dieses Psalms vor. Es ist schön, am Anfang der Fastenzeit daran erinnert zu werden, unter welchem Vorzeichen diese Zeit steht: Nicht so sehr mit dem Focus auf eigene Leistung, sondern mit der deutlichen Erinnerung an die Fürsorge, die Liebe und den Schutz unseres Gottes.
„Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt; du schreitest über Löwen und Nattern, trittst auf Löwen und Drachen.
«Weil er an mir hängt, will ich ihn retten; ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen. Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der Not, befreie ihn und bringe ihn zu Ehren. Ich sättige ihn mit langem Leben und lasse ihn schauen mein Heil.»“ (Psalm 91, 11-16)
„Weil er an mir hängt, will ich ihn retten…“ Wieder eher die Erinnerung an die Beziehung, als an die Leistung. In Zeiten, in denen mir mein eigener Glaube besonders trocken erscheint, habe ich mich oft an dieses Wort erinnert und mich meinerseits daran festgehalten. Wenn ich der Meinung war, hinter den Ansprüchen zurück zu bleiben (wer auch immer diese an mich gestellt haben mag), dann hat mir dieses Wort zu neuem Vertrauen geholfen. Wie schön, dass es gerade am Anfang dieser herausfordernden Periode „Fastenzeit“ wieder auftaucht.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Fastenzeit im Bewusstsein, von Gott selbst gehalten zu sein.
Im Brevier ist dies der Psalm, der jeden Sonntag nach der zweiten Vesper zur Komplet gebetet wird. Daher ist er mir natürlich gut vertraut. Ich mag ihn auch sehr gerne und zwar ebenfalls aus den von Dir genannten Gründen.
Eine meiner Lieblingsstellen! 🙂 Ich will immer mehr an Jesus hängen, damit mein ICH immer kleiner wird und er in mir immer größer! 🙂