Die Vorträge der „18. Kölner Internat. Liturgischen Tagung“ sind bei bonifatius.tv bestens dokumentiert und ich habe sie auch hier auf meinem Blog verlinkt. Neben den festen Programmpunkten – also Vorträge und die Feier der Liturgie – sind die Begegnungen in den Pausen und beim Essen ein nicht unwichtiger Bestandteil solcher Veranstaltungen. Hier treffen sich Menschen mit ähnlichen Anliegen aber durchaus unterschiedlicher Hintergründe.
Als Schwester der Hochkirchlichen St. Johannes-Bruderschaft habe ich einerseits natürlich aus persönlichem Interesse an der Tagung teilgenommen, war andererseits aber auch als Teil der Bruderschaft dort. Eher zufällig hat sich dabei ein Austausch ergeben mit Referenten und Teilnehmern unterschiedlicher Ausrichtung:
- über den Gregorianischen Choral, auch im evangelischen Bereich (Oekumenische Choralschola Köln und St. Johannes-Bruderschaft) mit Krystian Skoczowski
- über den „Blick über den Tellerrand“ mit dem Präsidenten der „Anglicanorum Coetibus Society“
- und generell über Liturgie- und Sakramentenverständnis – auch über die Anliegen der St. Johannes-Bruderschaft – mit Prof. Dr. Peter Stephan, Martin Mosebach, Msgr. Joachim Schroedel und einigen weiteren Teilnehmern
Alleine schon wegen des Austauschs hat sich für mich die Teilnahme sehr gelohnt.
Von den Beiträgen ist mir der Vortrag eines orthodoxen Theologen besonders in Erinnerung geblieben, den ich jetzt einmal exemplarisch herausgreife:
Gebeteter Glaube – Über die Einheit von Lex orandi und lex credendi aus der Sicht der Ostkirche (Dr. Ioan Moga, Universität Wien)
Video des Vortrags bei bonifatius.tv
Unter Anderem habe ich einige Schlaglichter / Kondensate daraus mitgenommen:
- „Lex orandi“ – Liturgie ist mehr als nur eine Sammlung liturgischer Texte
- Liturgie / Ritus
- Ungeschriebene liturgische Tradition / überlieferte Erfahrung
- heilige Überlieferung
- Quelle der Offenbarung
- Teil der heilsgeschichtlichen Zusammenarbeit zwischen Gott und Mensch
- Ratzinger, „Geist der Liturgie“ S. 145: „Deswegen werden die Abendmahlsberichte der Bibel erst konkret in der Aneignung durch die feiernde Kirche. Deswegen kann es in der »göttlichen Liturgie« Entwicklung geben, die freilich ohne Hast und ohne gewaltsames Machen, wie von selber, geschieht.“
⇒ Liturgie ist „kondensierte Gestalt der lebendigen Überlieferung“ - Konzilskonstitution „Dei verbum“, Kapitel 2, 10: „Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift bilden den einen der Kirche überlassenen heiligen Schatz des Wortes Gottes“
- Liturgie: Eschatologische Vorwegnahme (sie bildet die himmlische Liturgie ab)
- Weniger über Liturgie sprechen, mehr Liturgie leben / feiern
Von der Abschlussmesse in Rolduc am 01.04.2017 hier auch noch einige Fotos:
Berichte andernorts:
- 18. Kölner Liturgische Tagung – Blog „Motu-proprio: Summorum-Pontificum“
- Und immer wieder: Ehrfurcht – kath.net
- Wenn Zukunft Tradition braucht – kath.net
- Kardinal Robert Sarah über liturgische Erneuerung und die „Reform der Reform“ – Blog „Christliches Forum“
- Die Krise der Kirche hängt mit der Krise der Liturgie zusammen – kathnews
- „Reform der Reform“ ist eine geistliche Notwendigkeit – kathnews
- Die Botschaft von Herzogenrath darf nicht ungehört verhallen – kathnews
- Kardinal Robert Sarah über liturgische Erneuerung und die „Reform der Reform“ – kathnews