Eine Frage an den Kardinal

Auf der Seite „direktzu Joachim Kardinal Meisner“ habe ich jetzt auch einmal eine Frage gestellt. Vielleicht bewegt euch das auch, und ihr wollt die Frage unterstützen:

Wie kann man als Laie umgehen mit der „unordentlichen“ Form des römischen Ritus?

Sehr geehrter Herr Kardinal Meisner,

in Ihrer Antwort zur Frage nach der außerordentlichen Form des römischen Ritus schreiben Sie zu Andacht, stillem Gebet, Ehrfurcht: „Doch sind all diese Dinge nicht durch das Konzil ‚abgeschafft‘ worden. Sie können und sollten sogar ihren Platz in der ordentlichen Form der Liturgie haben.“

Nun erlebe ich in bestimmten Kölner Kirchen nicht selten, dass die Liturgie so umgestaltet wird, dass der Ritus „wie er im Buche steht“ kaum wiederzuerkennen ist: Eigene Texte nur in loser Anlehnung an die Messtexte und Veränderungen bis hinein ins Hochgebet – so dass ich mich einmal sogar gefragt habe, ob die Wandlung überhaupt zustande kam – Missbrauch der Fürbitten als soziale oder gar kirchenpolitische Appelle…

Deshalb meine Frage: Wie soll/kann ich reagieren, wenn ich in eine solche unordentliche Messfeier geraten bin?

Kann/Soll man dazu schweigen? Andererseits gibt es das böse Wort vom Denunziantentum. Genügt Abstimmung mit Füßen – also einfach nicht mehr hingehen? Oder habe ich doch die Verantwortung tätig zu werden?

Was wäre der richtige Weg?

In Köln hat man glücklicherweise genügend Ausweichmöglichkeiten. Andernorts sieht das ganz anders aus. Als Katholikin, die nicht immer nur ausweichen möchte zu geistlichen Gemeinschaften oder zum „alten Ritus“ hoffe ich auf eine hilfreiche Antwort. Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen

Ich würde mich über Unterstützung bei der Abstimmung freuen. Dann gibt es ja vielleicht auch eine Antwort.

0 Gedanken zu „Eine Frage an den Kardinal

  1. Exakt. Wenn alles nach dem Messbuch läuft haben wir die Garantie, dass es eine Messe war. Wenn ein extremer liturgischer Missbrauch stattgefunden hat kann sich Gott trotzdem entscheiden, zum Wohle der anwesenden Gläubigen, das Brot in seinen Leib zu wandeln.

    Hab auch mal mit abgestimmt, aber als nächstes wird Seine Eminenz wohl die Frage zur Abtreibung beantworten müssen.

  2. Liebe Heike,

    schön, dass ich jetzt weiß, dass Du einen Blog hast!
    Vielleicht erinnerst Du Dich, dass wir uns vor einigen Wochen in W. kennengelernt haben. Du warst zur Einweihung des neuen Anbaus da. Da Du, wie mein Mann, aus dem S. kommst, hatten wir schnell einen guten Draht zueinander.
    Ich habe gesehen, dass Du bei Kard. Meisner eine Frage gestellt hast. Ich finde die Frage sehr gut und wichtig. Folgende Bitte hätte ich an Dich:
    Auch ich habe dem Kard. eine Frage gestellt. Zur Zeit ist sie auf Platz 1: Wo „kath.“ draufsteht, soll auch…“. Und es ist nur noch ein Tag,um für sie abzustimmen. Wäre diese Frage nicht auch in Deinem Sinne? Darf ich Dich – und alle anderen, die das hier lesen, bitten, die Frage zu unterstützen, so dass sie bis zur nächsten Beantwortung auf Platz 1 bleibt?
    Ich wäre Dir und allen anderen sehr dankbar und sage Dir meine tatkräftige Unterstützung für die nachste Runde zu (Deine Frage bleibt ja noch längere Zeit zur Abstimmung offen).

    Mit der dringenden Bitte um Deine Mithilfe
    Gottes Segen
    M. K.

  3. Kardinal Meisner:
    Internetseiten wie diese machen die Chancen, aber auch die Risiken der modernen, grenzenlosen Kommunikation deutlich. Das Internet bietet uns hervorragende Möglichkeiten des Austauschs, gerade auch als Kirche. Es überwindet Grenzen und Kontinente und ist deshalb für die weltumspannende Kirche ein willkommenes Instrument der Verständigung. Das Internet eröffnet einen großen Freiheitsraum, erfordert aber zugleich auch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Offensichtlich betrachten jedoch manche Nutzer das Internet als gleichsam rechtsfreien Raum.
    Internetnutzer müssen deshalb ein gutes Gespür für die Vertrauenswürdigkeit dieser Kommunikationsformen entwickeln. Wie im zwischenmenschlichen Austausch, gibt es dafür auch auf Internetseiten einige Indizien: Offenheit und Toleranz für die Meinung des anderen; die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit anderen Ansichten; das Benennen von Informationsquellen; die klare Erkennbarkeit der eigenen Identität; ein einladender Stil in Form und Inhalt, der auf jede Form der Ausgrenzung verzichtet – um nur einige zu nennen.

    Diese Aspekte erfüllen eigentlich erst den Sinn eines Austauschforums wie dem Internet. Vor allem entsprechen sie dem christlichen Verständnis von wahrhaft menschlicher Kommunikation. Deshalb dürfen wir in dieser Hinsicht besondere Anforderungen an katholische Websites stellen. Letztlich müssen sie den Anspruch erkennen lassen, mit den heutigen technischen Mitteln der Verkündigung der Frohbotschaft zu dienen. Offizielle Websites der Bistümer tun dies und selbstverständlich die Seite des Vatikan, aber auch zahlreiche andere Angebote, die den oben genannten Kriterien entsprechen.

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