Kirchenpolitik an der Kommunionbank?

Es ist ein nie enden wollendes und emotional höchst aufgeladenes Thema: Die Art des Kommunionempfangs. Ich habe es leider selten erlebt, dass Katholiken mit unterschiedlichen Auffassungen dazu sachlich miteinander reden können.

Auf der Seite „direktzu (Joachim Kardinal Meisner)“ hat der Kardinal sich dieser Frage gestellt:

„Wann gehört die Handkommunion der Vergangenheit an?“

Der Ton dieser Frage zeugt nicht eben von Respekt für eine immerhin in unseren Breiten mögliche Form des Kommunionempfangs. Der Kardinal weist dann auch darauf hin, dass es eher darauf ankommt, mit welcher inneren Haltung die Kommunion empfangen wird. Er plädiert für eine verstärkte Katechese und Stärkung der eucharistischen Frömmigkeit.

Ich persönlich wäre nicht glücklich darüber, wenn die „Handkommunion“ irgendwann der Vergangenheit angehören würde und nur noch die „Mundkommunion“ möglich wäre. Habe ich die Wahl, wähle ich die Handkommunion. Habe ich nicht die Wahl – was bei mir sogar meistens der Fall ist – dann passe ich mich den Gepflogenheiten an.

Was ich gar nicht nachvollziehen kann, ist der Versuch, an der Kommunionbank Kirchenpolitik machen zu wollen – sei es, z. B. im „alten Ritus“ unbedingt die Handkommunion ertrotzen zu wollen, sei es, Menschen die Mundkommunion zu verweigern. Sei es der Angriff auf Katholiken, die Handkommunion praktizieren, sei es, die alleinige Möglichkeit der Mundkommunion zu propagieren. Schon gar nicht nachvollziehen kann ich die Verteufelung der jeweils anderen Meinung/Vorliebe/Sicht. Das ist wirklich unwürdig.

So wie ich das sehe, sollte man einfach den Anregungen des Kardinals folgen und die Katechese verstärken und die eucharistische Frömmigkeit fördern – und dann die Leute auf die Weise kommunizieren lassen, die sie aus den vorhandenen Möglichkeiten auswählen.

Die Kommunionbank ist nicht der Ort, Kirchenpolitik zu betreiben.

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