Wenn die eigene Dusseligkeit zum Glücksfall wird

Den jahreszeitbedingten Radwechsel nehme ich an meinem Auto schon seit einigen Jahren selbst vor – so auch für diesen Winter. Vor meiner Urlaubsfahrt ins Saarland und ins Allgäu habe ich aber vergessen, den Luftdruck zu prüfen und die Schrauben nach einigen Kilometern nachzuziehen. Mein Bruder und mein Neffe haben mir also angeboten, das für mich zu übernehmen.

Dabei ist dann meine zweite Dusseligkeit aufgefallen. Ich habe – wohl in einem Anfall geistiger Umnachtung – die Seiten vertauscht, so dass die Reifen entgegen der vorgesehenen Laufrichtung montiert waren. Gar nicht gut! Darum sind wir zu einer Garage gefahren, wo die beiden mir die Reifen ummontiert haben.

Und wenn mein Auto schonmal über einer Montagegrube steht, kann mein Neffe ja gleich mal einen Blick drunter und in den Motorraum werfen. Zum Glück! So ist nämlich aufgefallen, dass bei der kürzlichen Inspektion vergessen wurde, den Deckel auf den Behälter mit der Bremsflüssigkeit wieder festzuschrauben. Bei der langen, nassen Fahrt ins Allgäu hätte das böse Folgen haben können.

Ja, meine Dusseligkeit hat mich geärgert, und sie hat außerdem heftig an meinem Stolz gekratzt. Zuletzt hat sie sich aber – dank der Gründlichkeit und Hilfsbereitschaft meines Bruders und meines Neffen – als Glücksfall erwiesen.

Manchmal darf man es auch ganz handfest und unmittelbar erleben:

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. (Röm 8, 28)

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