Der Kontakt mit unterschiedlichen Strömungen und Gruppierungen im kirchlichen Raum führt hin und wieder zu einem Gefühl der Heimatlosigkeit. Eine enstprechende Bemerkung auf Facebook wurde Auslöser für eine lebhafte Diskussion, die dann allerdings schnell in die Richtung „Was ist die richtige Kirche?“ ging.
Wer an dieser Spannung leidet, gerät hin und wieder in die Versuchung, einfach einen Erfahrungsbereich abzutrennen, um sich dann stromlinienförmig in eine Gruppierung einzupassen. Auf Facebook habe ich daher Folgendes aus meiner eigenen Sicht geschrieben:
„Ich bewege mich zwischen CE und Petrusbruderschaft und zwischen (charismatisch geprägten) Baptisten, hochkirchlich beeinflussten ‚Landeskirchlern‘ und Heilsarmee.
Vermutlich gibt es keinen einfachen Ausweg aus dem Dilemma. Sicher wäre es einfacher, einfach nur in einer Gruppe ganz aufzugehen. Aber manche müssen diese Spannung wohl aushalten. Ich bin aber der Überzeugung, dass das zum Wohl aller ist, weil solche Menschen die Sehnsucht nach der Einheit aufrecht erhalten und den Blick weiten über den Tellerrand. Vielleicht ist das nicht gerade hilfreich, wenn man gerade unter der Spannung leidet. Ich bin aber der tiefen Überzeugung, dass sie einen Sinn hat (und dass wir ‚amputiert‘ erst recht nicht glücklich würden).“
Ich bin überzeugt, dass wir dem Anliegen der Einheit mehr dienen, wenn wir die existierenden Spannungen aushalten – quasi priesterlich in den Riss treten – als wenn wir Unterschiede einfach übergehen bzw. ignorieren. Das hält die Sehnsucht wach, das Gebet aufrecht, den Blick geweitet und sensibel für die echten Gemeinsamkeiten.
Auf dem relativ neuen Blog „What Else Is There?“ habe ich ebenfalls ein interessantes Posting dazu gefunden. Es verlinkt auch auf diesen erfreulichen Artikel bei idea.de. Und da wir gerade die Gebetswoche für die Einheit der Christen haben, bin ich froh, dass dieses Thema ausgerechnet jetzt angeschnitten wurde. Für mich eines der zentralen Herzens-Themen.
Pingback: “Dass alle eins seien…” – Spannungen aushalten « Unruhig ist mein Herz bis es ruht in Dir
Pingback: Netzfunde vom Sonntag, den 20. Januar 2013 | Ein feste Burg ist unser Gott
Pingback: Ungebahnte Wege gehen | Weihrausch und Gnadenvergiftung
Pingback: „Dass alle eins seien…“ – Offenheit | Weihrausch und Gnadenvergiftung
Pingback: Unge(b)ahnte Wege gehen | Weihrausch und Gnadenvergiftung