Mir gehen sie auf die Nerven – diese Leute, die im Restaurant oder gar bei privaten Einladungen Unmengen an mäkeligen Sonderwünschen haben. Kann man sich nicht einfach an das halten, was da ist? Muss man den gesamten Betrieb aufhalten? ….
Und nun gehöre ich zu den Menschen, die gezwungenermaßen künftig genau das tun müssen. Nachdem nun feststeht, dass ich Gluten nicht mehr vertrage, bleibt mir gar nichts Anderes übrig, als „Umstände“ zu machen, wenn ich außerhalb bzw. bei Freunden esse. Im Nachdenken darüber ist mir erst aufgefallen, wie sehr das Essen miteinander mit meinem sozialen Leben verknüpft ist – sowohl am Arbeitsplatz als auch im Freundeskreis oder im „frommen Umfeld“.
Ich kann mir noch gar nicht recht vorstellen, wie das letztendlich funktionieren soll. Die Tatsache, dass ich es nicht ausstehen kann, Umstände machen zu müssen, macht es für mich nicht einfacher. Neben der Umstellung im persönlichen Bereich, müsste ich mich jetzt also auch dieser Herausforderung stellen, eigentlich …
Hallo H.,
Deinen Weg beobachte ich schon ziemlich lange Zeit, als jemand, der einen ähnlich weit gegangen ist.
Bei mir ging es vom Mühlheimer Verband in meiner Jugend, über die „Offenen Brüder“, die SMD, die ev. Kirche, einschließlich Lektorendienst, bis hin zu meinem Eintritt in die kath. Kirche jetzt vor 2 Jahren (mit der Folge, dass ich jetzt eine konfessionsverschiedene Ehe habe). Und der Weg ist noch nicht zu Ende, zur Zeit studiere ich Theologie im Fernkurs.
Das Stundengebet habe auf dem Schwanberg kennen gelernt, bete es aber lieber nach dem Brevier. (Über-)lebenswichtig in meiner Biografie war die Innere Heilung, bei der ich selber große Dinge erleben durfte, in etlichen Exerzitien der Belgischen Charismatischen Erneuerung. Auch da bin ich noch unterwegs.
Was Deine Unverträglichkeit angeht, darfst Du die ruhig mit einem Körnchen Salz nehmen. Eine liebe Freundin von mir hatte vor Jahren auch eine Gluten-Unverträglichkeit. Heute ist die spurlos verschwunden, einfach so. Bei meiner Frau (sie ist Hausärztin mit ziemlich viel Psychosomatik) kommt sowas öfters vor, Da zeigt sich immer wieder, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Dir erstmal einen ganz lieben Gruß vom anderen Ende der Republik,
Reinhard
(der sonst im Kreuzgang schreibt)
Hallo Reinhard,
schön, dass du dich hier meldest und ein bisschen von deiner (geistlichen) Biographie schreibst. Es ist schön, immer wieder Menschen zu treffen, die trotz vermeintlicher Umwege ihren Weg mit Gott weiter gehen.
Danke auch für die guten Wünsche und die Aufmunterung.
Viele Grüße
Heike
Iß doch einfach nicht außer Haus… Dann weißt Du auch was drin ist im Essen.
Tja, das ist genau das Problem. Ich bin zu oft und zu lange weg, um nicht außer Haus zu essen. Und man hat ja auch noch regelmäßige Veranstaltungen, die auch gemeinsames Essen mit einschließen.
Laß die Veranstaltungen sein.
Ähm… Nö! Warum sollte ich?
Hmmh ich kenn das auch mit den Allergien und den damit verbundenen Umstände machen müssen, obwohl ich das im Grunde nicht leiden kann.
Ich muss sagen, es gibt 2 Arten Umstände zu machen, die eine ist das ganz laut herauszuposaunen, damit es auch jeder mitkriegt……
Die andere ist einfach das zu bestellen, was geht und sich bei einer Einladung das herauszusuchen was man eben essen kann, heutzutage gibt es doch meistens Buffets.
Das haben wir gerne: Erst leistet man sich eine Intoleranz und dann beschwert man sich über die Folgen.
Und in einem Restaurant habe ich wirklich das Recht „Sonderwünsche“ abzustimmen. Ich hab´eigentlich immer erlebt, daß Kellner und Köche sich dann ernstgenommen fühlen.