…wenn in einem Devotionalienladen an einem kath. Wallfahrtsort direkt im gleichen Gang mit ‚kath. Scheußlichkeiten‘ auch Buddha-Figuren verkauft werden.
Und warum kommen die christlichen Figuren ästhetisch nicht annähernd an die ‚fremden‘ Figuren ran? Was sagt uns das über die Nachfrage? Fromme Leute bevorzugen Kitsch? Ästhetik findet man eher anderswo? Sorry, ich kapier’s nicht!
Katholische Scheußlichkeiten oder Deko-Buddha – Sind das die Alternativen?
Gerechterweise müßten sie in dem Laden auch ein paar hinduistische Götterfiguren haben, damit die Katholiken nicht so allein dastehen als Kitschköppe. (Bildersuche mit „young Krishna“, dann weißt Du, was ich meine.)
Eine Ursache wird sein, daß diese Lourdesmadonnen und Herz-Jesu-Figuren nach einem bestimmten Vorbild geschaffen sind, das heißt, man erwartet von ihnen, daß sie so aussehen.
Dabei hat Bernadette mehrmals gesagt, diese Lourdes-Madonna sei „nicht ihre Dame“.
Das allerdings ja, sie selber fand sie scheußlich. Nichtsdestotrotz steht sie wo sie steht und als Lourdesmadonna erkannt. Ich meinte, es geht um den Wiedererkennungswert.
Auch nach ein und demselben Vorbild gibt es unterschiedlich kitschige Ausführungen. Die nicht ganz so grell bemalten oder kaum bemalten sind aber meist unerschwinglich teuer.
Ich habe mich mal an einem anderen Walffahrtsort mit einer Frau unterhalten, die dort einen Devotionalienstand hat. Sie sagte mir, gerade die besonders bunten und kitschigen Figuren seien dort am Meisten gefragt.
(Habe das Bild vergrößert, die Bildqualität wird dadurch allerdings nicht besser – für meine Augen.)
Soweit ich die Figuren erkenne, finde ich sie nicht kitschig, sofern die Gesichter schön gemalt sind. Wenig bemalte oder gar einfarbige Figuren sind für mich (optisch) nur ein „Klotz“ in Menschenproportionen und sonst kann ich nichts erkennen. (Schön!!!) bemalte Figuren sind mir von daher wesentlich lieber. Und solange es keine poppigen Farben sind … Aber wie gesagt, die Bilder sind für mich schlecht genau zu erkennen.
Mir gefallen solche Heiligenfiguren durchaus. Aber dass man sie in einem katholischen Wallfahrtsort neben Figuren von Buddha verkauft, ist nicht zu fassen. Schöne neue (katholische) Welt…
Ich war vor einigen Jahren schon schockiert, als ein Bekannter – zu dem Zeitpunkt noch im Kirchenvorstand seiner Gemeinde – sich eine große Buddhafigur von seiner ebenfalls katholischen Freundin zu Weihnachten schenken ließ. Da fällt einem dann nichts mehr zu ein.
Ich bin durchaus nicht so stringent katholisch, sondern mag auch Dinge, die man der Esoterik zuordnet, aber bei Buddha hört es einfach auf.
Naja. Wie sagte jemand so schön: Buddhastatuen sind die Gartenzwerge der Postmoderne. Die meisten finden sie cool, können damit aber inhaltlich nichts verbinden außer dem Hauch von Weltläufigkeit, den sie beim Aufstellen einer solchen Figur vermuten …
Die Nachfrage regelt das Angebot. Richtige Kunst hat eben ihren Preis, und wer kann sie sich dann noch leisten?
Dass Buddhafiguren an einem kath. Wallfahrtsort verkauft werden, ist unmöglich. Aber hast Du Dich getraut, den Verkäufer darauf anzusprechen? Ich hätte den Mut wahrscheinlich nicht. (Warum eigentlich nicht?)
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