Vor Kurzem gelesen in der Zeitschrift „neue Caritas“ vom 14.04.2011:
„Jeder wünscht sich ein Sterben ohne Schmerzen und Leid. Die vielen Gebete um eine gute Sterbestunde, die überliefert sind und die bis heute praktiziert werden, sind Ausdruck dieses Wunsches. Die Sorge um ein gutes und selbstbestimmtes Lebensende ist ein breites gesellschaftliches Thema geworden.“
So lautete der Beginn eines Artikels mit dem Titel: „Der Wille des Patienten zählt“.
Ich frage mich, ob sich die Autorin des Artikels jemals ein solches Gebet um eine gute Sterbestunde näher angesehen hat. Bei dem, was ich zu Gesicht bekommen habe, ging es jedenfalls im Gebet um Bewahrung vor einem plötzlichen / unvorbereiteten Tod und um die Gelegenheit zur Reue.
Der Karfreitag stellt uns einen anderen Tod vor Augen. Der Tod Jesu war mit sehr viel Leid verbunden – um unseretwillen – um meinetwillen – aber er hat uns Heil gebracht.
„und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus.“ (Lukasevangelium 23,46)
Wenn jemand sagt, daß er sich den eigenen Tod so wünscht: „Umfallen und tot sein“, dann stellen sich mir geistig die Haare auf! Natürlich wünsche ich mir genauso wie alle anderen kein langes Siechtum, aber ein „jäher und unversehener Tod“ ist eine entsetzliche Vorstellung.
Schließlich ist Gott nicht nur die Liebe, sondern auch gerecht. Gerechtigkeit ohne Strafe ist nur für lädierte Geister denkbar.
Wenn Gott gerecht ist, dann muß er ein „Pfennigfuchser“ sein. Alle nicht gebeichteten Sünden stehen vor seinem Auge. Nur seine Barmherzigkeit rettet uns, wenn wir nicht verstockt sind.
Dieses Bewußtsein vom alles entscheidenden Zustand der Seele beim Tod ist weitgehend verloren gegangen, weil es nicht mehr verkündet wird.